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26.04.2013

"Die Kommune als lebensnaher Anker"

Dokumentation zur Satellitenveranstaltung "Ein gesundes Aufwachsen für alle Kinder und Jugendlichen ermöglichen - Strategien kommunaler Gesundheitsförderung" jetzt online

Stefan Bräunling, Gesundheit Berlin-Brandenburg

Schlagwörter:Armut und Gesundheit, Kommunen, Konferenz, Kongresse

Wie kann die Um­set­zung integrierter kommunaler Stra­te­gien ge­lin­gen? Was sind die Themen, die im Rahmen des Partnerprozesses  „Gesund auf­wach­sen für al­le!“ im letzten Jahr be­son­ders hervorgetreten sind? Auf der Satellitenveranstaltung zum 18. Kon­gress "Ar­mut und Ge­sund­heit" diskutierten die et­wa 200 Teilnehmenden erfolgreiche Ansätze und Maß­nah­men für ei­ne nachhaltige Ge­sund­heits­för­de­rung in Städten, Ge­mein­den und Landkreisen. Drei neue Partnerkommunen - Göttingen, Monheim und Berlin-Neukölln - wurden in der Eröffnungsveranstaltung begrüßt. Eine breite Pa­let­te an themenspezifischen Workshops - von der Beteiligung der Bür­ger/in­nen über Mög­lich­keit­en der Finanzakquise, von der Bedarfsanalyse und Ge­sund­heitsberichterstattung bis hin zur Organisationsentwicklung in kommunalen Netzwerken - bot den Teilnehmenden die Möglichkeit, sich auszutauschen und ins Ge­spräch zu kom­men.

Die Dokumentation der Veranstaltung finden Sie hier.

Dr. Frank Lehmann (Bun­des­zen­tra­le für ge­sund­heit­liche Auf­klä­rung) stellte die zentrale Über­le­gung des kommunalen Partnerprozesses „Gesund auf­wach­sen für al­le!“ vor: Die ge­sund­heit­liche La­ge von Kin­dern und Ju­gend­li­chen wird vor al­lem durch Einflussfaktoren au­ßer­halb des Gesundheitswesens geprägt.  Bei der Um­set­zung von Stra­te­gien zur För­de­rung ei­nes ge­sun­den Aufwachsens muss  im­mer über den sektoralen Tel­ler­rand geschaut und die Zu­sam­men­ar­beit mit Partnern aus anderen Handlungsfeldern or­ga­ni­siert wer­den. Der be­reits vorhandene kommunale Er­fah­rungs­schatz zur Ge­stal­tung die­ser Prozesse soll ge­ho­ben wer­den.

Prof. Dr. Rosenbrock (Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband) beschrieb die Ge­sund­heits­för­de­rung in der Kom­mu­ne als ein hoch komplexes Setting mit einer Vielfalt von Akteuren, Ziel­grup­pen, Strukturen, Auf­ga­ben, Zu­stän­dig­keit­en und Wech­sel­wir­kung­en, aber auch mit vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten. Im Rahmen der Präventionskette stellt sich die Herausforderung, die vielfältigen Instrumente und An­ge­bo­te zur Un­ter­stüt­zung von Fa­mi­lien, Kin­dern und Ju­gend­li­chen zu integrierten partizipativen Stra­te­gien zusammenzuführen. Die hierfür notwendigen Kooperationen - über Sek­to­ren­gren­zen hinweg - sind an­spruchs­voll und er­for­dern umfassende „Auftau“-Prozesse, in deren Verlauf Vertrauen und Mo­ti­va­ti­on entwickelt wer­den. „Wer bei die­ser Auf­ga­be stolpert, muss sich nicht schä­men.“

Ger­hard Meck (MBA, M.A., Lei­ter der Fachstelle gesunde Lan­des­haupt­stadt in Pots­dam, das Mit­glied im Ge­sun­de Städte-Netzwerk der Bundesrepublik Deutsch­land ist) berichtete von den Ent­wick­lung­en in Pots­dam, das „erst“ 2006 in einen kommunalen Ent­wick­lungs­pro­zess eingetreten ist. „Zu­fall und Ge­le­gen­heit“ waren die Aus­lö­ser hierfür. Die lebensphasen-übergreifende Ar­beit in Pots­dam gründet auf dem En­ga­ge­ment unterschiedlicher Kooperationspartner, die sich die Auf­ga­ben „gut auf­tei­len“. In den unterschiedlichen Netzwerken fin­den sich oft die glei­chen Part­ner wie­der zu­sam­men, ge­ra­de die größeren Institutionen (z.B. Kliniken) be­nen­nen in­tern differenzierte An­sprech­part­ner/in­nen. Die Zu­stän­dig­keit für einzelne Entwicklungsphasen („Sta­fet­ten“) lie­gen bei den Akteuren, die den je­weils besten Zu­gang haben. Das Ar­gu­ment leerer Kas­sen will Ger­hard Meck nicht gel­ten las­sen: „Geld ist im­mer da, sonst müsste man sich über die Verteilung nicht strei­ten.“

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