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Eine Auswahl gesundheitskompetenzförderlicher Good Practice-Projekte

Im Folgenden lesen Sie Beschreibungen verschiedener erfolgversprechender Ansätze zur Förderung der Gesundheitskompetenz. Sämtliche Projekte wurden für andere Qualitätsmerkmale auch als Beispiele Guter Praxis (Good Practice) identifiziert und ausgezeichnet.

BodyGuard

Ort: bundesweite Verbreitung

Träger: Internationaler Bund

Umsetzung der Förderung von Gesundheitskompetenz: BodyGuard möchte Jugendliche bei dem erfolgreichen Erlangen eines Berufsabschlusses auch im Bereich „Gesundheit“ unterstützen. Damit dies möglich wird, setzt das Programm auf gesundheitsförderliche Maßnahmen wie Bewegungsförderung, Ernährung und Stressprävention. Für den niedrigschwelligen Zugang sind die Maßnahmen direkt in Einrichtungen der Jugendhilfe oder Bildungsarbeit angesiedelt. Ziel dabei ist es, sozial benachteiligten Jugendlichen Erfahrungsräume zu schaffen, um ihre Gesundheitsressourcen zu erkennen, sowie Impulse und Anregungen für ein gesundheitsförderndes Verhalten zu geben.

„Du weißt, wo's lang geht!“

Ort: Flensburg

Bundesland: Schleswig-Holstein

Träger: Stadt Flensburg Gesundheitsdienste

Umsetzung der Förderung von Gesundheitskompetenz: Das Projekt hat das Ziel, Schüler*innen im Alter von 14-18 Jahren darin zu unterstützen, gesunde Lebensweisen und ein gesteigertes psychisches Wohlbefinden zu entwickeln sowie gesundheitsschädliche Verhaltensweisen zu überdenken und abzulegen, um damit die Gesundheitskompetenz zu stärken. Hierzu finden überwiegend Einzelgespräche und bei Bedarf auch Gruppengespräche zur individuellen, gesundheitlichen Lebenssituation der Schülerinnen sowie zu ausgewählten gesundheitlichen Themen statt. Den Gesprächen liegen Freiwilligkeit und die freie Themenwahl der Jugendlichen zugrunde. Zudem gibt es externe Expert*innen, die die Prozesse begleiten.

ELTERN-AG

Ort: Magdeburg

Bundesland: Sachsen-Anhalt

Träger: MAPP-Empowerment gGmbH  

Umsetzung der Förderung von Gesundheitskompetenz: ELTERN-AG ist ein empowermentbasiertes Präventionsprogramm der frühen Bildung und richtet sich an Familien in besonders belastenden Lebenslagen. Die Kurse werden direkt in den sozialen Brennpunkten durch ELTERN-AG-Trainer*innen aufgebaut und durchgeführt. Diese gehen aktiv vor Ort auf Eltern zu, um sie für die Teilnahme zu gewinnen. In den wöchentlich stattfindenden Treffen stehen die Stärkung der Erziehungskompetenz, Wissensvermittlung und Stressreduktion im Fokus, sowie die schrittweise Übernahme von Verantwortung für die Treffen. Im Anschluss an den 20-wöchigen Kurs treffen sich die Eltern weiterhin als selbstorganisierte und sozialräumlich vernetzte Gruppe.

Lebenslust – Leibeslust

Ort: Kiel

Bundesland: Schleswig-Holstein

Träger: Landesvereinigung für Gesundheitsförderung in Schleswig-Holstein e.V.

Umsetzung der Förderung von Gesundheitskompetenz: Das Organisationsentwicklungsprojekt besteht aus sechs Modulen und ist darauf ausgelegt, im Zeitraum von einem halben bis zu einem ganzen Jahr in Kindertagesstätten und Grundschulen durchgeführt zu werden, wobei jede Einrichtung individuell betreut wird. Ziel ist es, unter anderem über die Schulung der Erzieher*innen sowie den Einbezug der Eltern ein Umfeld zu schaffen, das Kinder darin unterstützt, neue Lebensmittel kennenzulernen, ihre Sinnes- und Körperwahrnehmung zu stärken und selbstbestimmt zu entscheiden. Zudem erfolgt eine Zusammenarbeit mit der Sportjugend Schleswig-Holstein.

Mit Migranten für Migranten – Interkulturelle Gesundheit in Deutschland (MiMi)

Ort: Hannover (bundesweit)

Bundesland: Niedersachsen (bundesweit)

Träger: Ethno-Medizinisches Zentrum e. V. (EMZ)

Umsetzung der Förderung von Gesundheitskompetenz: Das Gesundheitsprogramm „Mit Migranten für Migranten (MiMi)“ wurde vom Ethno-Medizinischen Zentrum e. V. (EMZ) im Jahr 2003 entwickelt, um Zugangsbarrieren zur gesundheitlichen Regelversorgung abzubauen und die Selbstverantwortung im Umgang mit eigener Gesundheit bei Migrant*innen zu fördern. Im MiMi-Projekt werden engagierte und gut integrierte Migrant*innen zu Themen aus dem Bereich Gesundheit und Prävention ausgebildet und geben dieses Wissen in mehrsprachigen Infoveranstaltungen in ihre Communities weiter. Ziel des Projekts ist es, die Gesundheitskompetenz von Migrant*innen zu fördern und somit einen Beitrag zur Reduzierung ungleicher Gesundheitschancen zu leisten. Die Unterrichts- und Kampagnenmaterialien werden vom Ethno-Medizinischen Zentrum e. V. konzipiert und kontinuierlich entwickelt. Das Schulungscurriculum wird so aufbereitet, dass das Projekt kostengünstig thematisch erweitert und an neuen Orten implementiert werden kann. Hierfür wird lokal die Zusammenarbeit zwischen Migrations- und Gesundheitsdiensten sowie Migrant*innenvereinigungen angestoßen. Eine bundesweite Vernetzung erfolgt durch das Ethno-Medizinische-Zentrum. Das Projekt stärkt die organisationale Gesundheitskompetenz vor Ort, da Informationen leichter zugänglich und verstehbar werden.

Neues Altern in der Stadt – NAIS Bruchsal

Ort: Bruchsal

Bundesland: Baden-Württemberg

Träger: Stadt Bruchsal

Umsetzung der Förderung von Gesundheitskompetenz: „Neues Altern in der Stadt“ ist ein umfassendes Gesundheitsförderungsprojekt, das sich an alle, insbesondere aber an sozial benachteiligte, ältere Personen richtet. In thematisch verschiedenen Arbeitsgruppen werden Bedarfe ermittelt, Angebote vermittelt oder neue initiiert. So werden Angebote für eine gesunde Ernährung und Bewegung, Rezeptetausch, Jahreszeitenkaffee, Erzähltreff gegen Einsamkeit auf Wunsch mit Spaziergang, Internettreff, "CappuKino" als gesellschaftlicher Treff geschaffen und auch Zugangsmöglichkeiten für ältere Menschen geprüft und verbessert. Sicherheitstage informieren zu allen Bereichen der Prävention im Alltag. Informationen über Angebote werden unter www.neuesaltern.de eingestellt, wöchentlich im Amtsblatt/Homepage der Stadt Bruchsal veröffentlicht sowie weiteres Infomaterial aufbereitet. Somit macht das Projekt Angebote zur Förderung der Gesundheitskompetenz auf individueller Ebene. Auf struktureller Ebene werden Zugänge zu Informationen und Angeboten erleichtert.

open.med-München

Ort: München

Bundesland: Bayern

Träger: Ärzte der Welt e.V.

Umsetzung der Förderung von Gesundheitskompetenz: open.med-München bietet mit einer niedrigschwelligen Anlaufstelle und einem aufsuchenden Behandlungsbus allen Menschen ohne Krankenversicherung und/oder Barrieren beim Zugang zur medizinischen Regelversorgung im Rahmen diverser allgemein- und fachärztlicher Sprechstunden medizinische Versorgung und gesundheitliche Beratung an. Neben der akuten Hilfe werden Ratsuchende im Rahmen der Sozialberatung über das deutsche Gesundheitssystem und ihre Rechte aufgeklärt und dabei unterstützt, (wieder) uneingeschränkten Zugang zum gesundheitlichen Regelsystem zu erhalten. Daneben bietet open.med für schwererreichbare und vulnerable Gruppen Angebote zur Gesundheitsförderung und Prävention an (z.B. Frauengesundheitsabende, Angebote für chronisch Erkrankte, Impfungen). Zudem setzt sich das Projekt durch evidenzbasierte Datensammlung, Öffentlichkeits- und Advocacy-Arbeit auch politisch für eine Versorgung aller Menschen im Regelsystem ein. Somit fördert das Projekt einerseits durch Beratungen die Gesundheitskompetenz der Patient*innen und andererseits setzt es sich für ein gesundheitskompetenteres Versorgungssystem ein.

Präventionsprogramm Lenzgesund

Ort: Hamburg

Bundesland: Hamburg

Träger: Bezirksamt Eimsbüttel Fachamt Gesundheit

Umsetzung der Förderung von Gesundheitskompetenz: Das Präventionsprogramm „Lenzgesund – Vernetzte frühe Hilfen rund um Schwangerschaft, Geburt und erste Lebensjahre“ ist ein langfristig angelegtes, sozialräumlich orientiertes Programm. Im Sinne der organisationalen Gesundheitskompetenz werden niedrigschwellige Beratungs- und Gesundheitsförderungsangebote im Quartier verankert. Dabei fanden beispielsweise die Veranstaltungsreihe „Gesundheitsgespräche für Frauen von Frauen“ sowie ein Impfprojekt mit Informationsabenden und Impftagen statt. Zudem wurden runde Tische initiiert, in denen zentrale Akteur*innen im Quartier weitere Projektideen konzipiert und Umsetzungsstrategien erarbeitet haben, wie beispielsweise zur gesundheitlichen Handlungskompetenz.

Rück(g)rat – Ergonomie und Bewegung in Kita und Schule

Ort: Kiel

Bundesland: Schleswig-Holstein

Träger: Landesvereinigung für Gesundheitsförderung in Schleswig-Holstein e.V.

Umsetzung der Förderung von Gesundheitskompetenz: Das Organisationsentwicklungsprojekt besteht aus sechs Modulen und ist darauf ausgelegt, im Zeitraum von etwa sechs bis zwölf Monaten in einer Kita oder Schule durchgeführt zu werden. Start ist eine Begehung mit Ergonomieberatung, bei der die Verhältnisse in den Blick genommen und spezielle Bedarfe der Einrichtung geklärt werden, gefolgt von einer Informationsveranstaltung für Eltern und Pädagog*innen. Es folgen Angebote der Kinderrückenschule und Bewegungsförderung für alle Kinder, einteilt nach Altersgruppen. Für das Team sind eine ganztägige Schulung und ein Reflexionsgespräch vorgesehen. Den Abschluss des Projektes bildet ein gemeinsames Fest für Klein und Groß, verbunden mit Bewegung und Information. Durch die Maßnahmen werden die Settings Kita und Schule in Hinblick auf Rückengesundheit und Bewegung zu einer gesundheitskompetenteren Organisation.

Weitere Projekte:

Eine Auflistung von Projekten: