Gesamtprojektbericht des Kooperations- und Forschungsprojekts "Gesundheitsförderung in Lebenswelten - Entwicklung und Sicherung von Qualität"
Gemeinsam mit vielen Partnern aus Wissenschaft und Praxis hat die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) das Forschungsprojekt „Gesundheitsförderung in Lebenswelten-Entwicklung und Sicherung von Qualität“ durchgeführt. Der Abschlussbericht stellt eine Bestandaufnahme der bisherigen Umsetzung im Bereich Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung dar und zeigt Ansätze für die Weiterentwicklung auf.
Den kompletten Abschlussbericht können Sie hier als PDF-Datei herunterladen.
Zusammengefasste Handlungsempfehlungen aus dem Abschlussbericht:
1. Der bestehenden großen Offenheit für Fragen der Qualität in der Gesundheitsförderung in Lebenswelten bei den Akteurinnen und Akteuren sollte entsprochen werden. Dies sollte insbesondere durch dialogische Verfahren geschehen mit den Zielen:
- Förderung des Austauschs über Qualität der Gesundheitsförderung innerhalb der Settings und zwischen Settings.
- Förderung des Dialogs und der Wertschätzung von Qualität der Gesundheitsförderung zwischen Trägerstrukturen und Akteurinnen und Akteuren in Lebenswelten.
- Förderung von Beratung und Prozessbegleitung zwischen Fachkräften in Lebenswelten und Gesundheitsförderstrukturen.
2. Eine bundesweite Vernetzung von landesspezifischen Qualitätsnetzwerken bestehend aus Landesvereinigungen für Gesundheit und der Landesebene der Trägerorganisationen von Lebenswelten (öffentliche Hand, Verbände/freigemeinnützig, gewerblich/privat) soll angestrebt werden.
3. Sinnvoll ist der Ausbau verbindlicher Koordinationsfunktionen für die Gesundheitsförderung in Lebenswelten auf kommunaler, Stadtteil- und Quartiersebene. Die Durchführung wechselhafter und punktueller Einzelmaßnahmen allein ist hierfür nicht förderlich. Settingprojekte, die erst in der Kontinuität wirksam werden können, bedürfen aber einer kommunalen Vernetzung, insbesondere um sozial benachteiligte Gruppen wirkungsvoll zu erreichen.
4. Der Aufbau einer Bund-Länder-Transferstruktur für Qualitätsentwicklung/Qualitätssicherung der Gesundheitsförderung in Lebenswelten ist erforderlich. Es besteht ein hoher Bedarf an qualitätsfördernden Rahmenbedingungen, innerhalb derer nicht starr einem Top-Down-Modell gefolgt wird, sondern die offen sind für Dialog und gemeinsame Entwicklungsprozesse (siehe VIII Abschlussbericht).
5. Die Anschlussfähigkeit von Qualitätssicherungsverfahren und -instrumenten der Gesundheitsförderung an integrierte Qualitätsmanagementsysteme und die damit verbundene Implementierung in vorhandene Strukturen sollte gewährleistet werden, indem die Verfahren weiterentwickelt und modularisiert sowie im Baukastensystem angeboten werden.
Die ausführlichen Abschlussberichte der Teilprojekte mit den Literaturverzeichnissen sowie die Ergebnisse weiterer Forschungsberichte zum Thema wurden unter www.bzga.de/forschung/studien-untersuchungen/studien online gestellt.
Seit 2015 werden im Anschluss an das Projekt Qualifizierungsangebote für die Koordinierungsstellen Gesundheitliche Chancengleichheit (KGC) angeboten, die von der Universität Bielefeld durchgeführt werden.