Zum Hauptinhalt springen
Logo vom Kooperationsverbund Gesundheitliche Chancengleichheit und Site-Slogan: Aktiv für Gesundheit und Chancengleichheit (Link zur Startseite)

Kooperationsverbund Gesundheitliche Chancengleichheit

Gesundheitliche Chancengleichheit in Deutschland verbessern und die Gesundheitsförderung bei sozial benachteiligten Gruppen unterstützen - das sind die Leitziele des bundesweiten Kooperationsverbundes. Dem von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) initiierten Verbund gehören 75 Organisationen an. Der Verbund fördert vorrangig die Qualitätsentwicklung in der soziallagenbezogenen Gesundheitsförderung und die ressortübergreifende Zusammenarbeit. Die zentrale Aktivität der Koordinierungsstellen in den Bundesländern ist die Begleitung kommunaler Prozesse, insbesondere über den Partnerprozess "Gesundheit für alle".

Wer durch Ar­mut oder an­de­re schwierige Lebens­um­stän­de benachteiligt ist, hat in Deutsch­land ein dop­pelt so hohes Erkrankungs­risiko und ei­ne um bis zu zehn Jahre geringere Lebens­erwartung als Men­schen aus bes­ser gestellten Bevölkerungs­schichten. Ins­be­son­de­re so­zi­al benach­teiligte Kinder und Jugend­liche sind stärkeren gesund­heitlichen Be­lastungen aus­ge­setzt, wie der Kinder- und Jugend­gesundheits­survey (KiGGS) be­legt. Die schicht­abhängigen Unter­schiede be­tref­fen nach­weislich den Gesundheits­zustand, das Ge­sund­heits­ver­hal­ten und die In­an­spruch­nah­me von Vorsorge­untersuchungen.

Hintergründe, Daten und Materialien

Der Kooperationsverbund und seine Aktivitäten. Ein Selbstdarstellungsvideo von 2012, 11:30 Minuten lang

Wir binden Videos der Anbieter "Youtube" oder "Facebook" ein. Zur Anzeige der Videos benötigen wir Ihre Zustimmung. Durch die Aktivierung der Videos werden an den jeweiligen Anbieter Daten übertragen und gegebenenfalls Drittanbieter-Cookies gesetzt. Weitere Informationen können unserer Datenschutzerklärung entnommen werden. Zustimmen und Inhalt anzeigen

Artikel

19.10.2018

Armut stört

Schattenbericht der Nationalen Armutskonferenz

Barbara Eschen, Nationale Armutskonferenz

Schlagwörter:Armut, NAK, Teilhabe

Ar­mut stört. Ar­mut stört Eltern, wenn sie ih­re Kinder nicht mit ge­nug Schulsachen aus­stat­ten kön­nen; Ob­dach­lo­se, die auf der Stra­ße verelenden; langzeitarbeitslose Menschen, die sich seit Jahren vergeblich um einen guten Ar­beits­platz be­wer­ben. Ar­mut stört viele Menschen empfindlich in ih­rem Leben.

Aber Ar­mut wird auch über­se­hen, übergangen, geleugnet, beschimpft und bes­ten­falls gelindert. Menschen, die von Ar­mut be­trof­fen sind, füh­len sich in Behörden oft gemaßregelt und bevormundet. In den Me­di­en, an den Stammtischen wird da­rü­ber gestritten, wer als arm gilt und was ihm und ihr dann zusteht oder eben nicht. Hartz IV sichert das soziokulturelle Exis­tenz­mi­ni­mum nicht, auch wenn einzelne Po­li­ti­ke­rin­nen und Po­li­ti­ker be­haup­ten, der Re­gel­satz bewahre vor Ar­mut. Prekäre Be­schäf­ti­gung oder alleinerziehend zu sein, sind wesentliche Ar­mutsrisiken, von de­nen 16,2 Pro­zent der Be­völ­ke­rung be­trof­fen sind.

Die Nationale Ar­mutskonferenz ist überzeugt, dass Be­trof­fe­ne am besten wis­sen, was Ar­mut bedeutet, wie sie bekämpft und Aus­gren­zung­en überwunden wer­den kön­nen. Deshalb unterstützt sie die Selbstorganisation Be­trof­fe­ner. Wohlfahrtsverbände, Gewerkschaften und Be­trof­fe­nenorganisationen ar­bei­ten ge­mein­sam da­ran, Stra­te­gien der Ar­mutsbekämpfung zu ent­wi­ckeln und po­li­tisch zu vertreten. Dazu bringt sie Er­fah­rung­en aus Ar­mutsbiografien mit Expertenwis­sen ins Ge­spräch.

Dies spiegelt der Be­richt wi­der. Er verbindet Ana­ly­sen und Positionen mit Statements von Be­trof­fe­nen. Somit erfüllt er poin­tiert die Funk­ti­on ei­nes Parallelberichtes zu dem 5. Ar­muts- und Reichtumsbericht der Bun­des­re­gie­rung aus 2017. Tatsächlich hat Ar­mut in Deutsch­land viele Gesichter und unterschiedliche Ursachen. Das zei­gen wir mit diesem Schattenbericht, der sich nach Lebensthemen wie Wohnen, Ar­beit, Frauen, Kinder etc. gliedert. Die Beispiele zei­gen: Ar­mut braucht Ge­rech­tig­keit, die das Recht ei­nes/r jeden auf Teil­ha­be an der Ge­sell­schaft einlöst. Davon sind wir noch weit ent­fernt. Aber wir haben viele Part­ne­rin­nen und Part­ner so­wie weitere Mitstreitende, die sich mit uns da­für ein­set­zen. Und wenn Sie Ar­mut stört, freu­en wir uns über Ihr In­te­res­se an unserem Be­richt.

Die Nationale Armutskonferenz ist Kooperationspartner des Verbundes für Ge­sund­heit­liche Chan­cen­gleich­heit.

Den vollständigen Schattenbericht finden Siehier.

Zurück zur Übersicht