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Präventionsketten in Berlin

Durch den Aus­bau von Präventionsketten (Synonym: integrierten kommunalen Stra­te­gien zur Ge­sund­heits­för­de­rung) wer­den in den Ber­li­ner Bezirken gute Rah­men­be­din­gung­en und ge­sundheitsförderliche Strukturen geschaffen, da­mit al­le Menschen in Ber­lin ge­sund auf­wach­sen, ein Leben in Wohl­be­fin­den füh­ren und ge­sund älter wer­den kön­nen. Präventionsketten zie­len da­rauf ab, bestehende Ungleichheiten abzubauen und positive Lebens- und Teilhabebedingungen zu schaffen. Sie un­ter­stüt­zen da­mit die Vision einer le­benswerten Stadt Ber­lin, in der al­le Menschen, un­ab­hän­gig da­von, wer sie sind und wo sie le­ben, die glei­chen Chan­cen auf Ge­sund­heit und Wohl­be­fin­den haben.

Angebote zur Unterstützung kommunaler Gesundheitsförderung

Wir unterstützen die Berliner Bezirke punktuell bei der Umsetzung von Prozessen zur kommunalen Gesundheitsförderung durch: 

  • Themen- und anlassbezogene Beratung ( z. B. Bedarfserhebungen, Leitfadenentwicklung, Konzeptentwicklung, Umsetzung von Gesundheitszielen, Etablierung von Steuerungsrunden, etc.)
  • Unterstützung bezirklicher Veranstaltungen (z. B. Gesundheitskonferenzen, Präventionskonferenzen, Fachkonferenzen, bezirkliche Werkstätten)
  • Qualifizierung und Qualitätsentwicklung (z. B. Gestaltung von Fachvorträge, Umsetzung von Methoden zur Gestaltung von Prozessen der Gesundheitsförderung)

Weitere Informationen finden Sie in unserem Portfolio. 

Highlight-Bericht zum Auf­- und Ausbau von Präventionsketten in den Ber­li­ner Bezirken

In Zu­sam­men­ar­beit mit bezirklichen Part­ne­rin­nen und Partnern hat die KGC Ber­lin einen Highlight-Bericht zum Auf- und Aus­bau von Präventionsketten in Ber­lin erarbeitet. Im Highlight-Bericht be­schrei­ben neun Ber­li­ner Bezirke ausgewählte Ar­beitsschwerpunkte, Produkte oder Prozesse ihrer Ar­beit.

Weitere Information zum Highlight-Bericht finden Sie hier

Schaubild Präventionsketten in Ber­lin

Das Schau­bild Präventionsketten in Ber­lin wurde in einem partizipativen Pro­zess mit Vertreterinnen und Vertretern aus den Ber­li­ner Bezirken so­wie der Koordinierungsstelle Ge­sund­heit­liche Chan­cen­gleich­heit (KGC) Ber­lin entwickelt und von einer Il­lus­tra­to­rin gra­phisch umgesetzt.
Ziel des Schau­bildes ist es, an­schau­lich darzustellen, was Präventionsketten in Ber­lin um­fas­sen, da­bei zu un­ter­stüt­zen, ein gemeinsames Verständnis zu ent­wi­ckeln so­wie weitere Part­ne­rin­nen und Part­ner für den Aus­bau von Präventionsketten zu ge­win­nen.

Weitere Informationen zum Schaubild Präventionsketten in Berlin finden Sie hier

Präventionsketten in den Berliner Bezirken

Nachfolgend fin­den Sie ei­ne Über­sicht zu den Präventionsketten in den Ber­li­ner Bezirken (in alphabetischer Rei­hen­fol­ge).

Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf

Bei der kommunalen Gesundheitsförderung und Prävention richtet der Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf seinen Fokus auf zwei unterschiedlichen Stränge: Kinder, Jugendliche sowie ihre Bezugspersonen („Gesund aufwachsen“) sowie Handlungsfelder wie Bewegungsförderung, psychische Gesundheit und Einsamkeit.

Gesund aufwachsen

Im Jahr 2016 wurde in unserem Bezirk damit begonnen eine Präventionskette für ein „Gesundes aufwachsen“ aufzubauen. Seit dem Jahr 2023 wird die Präventionskette unter besonderer Berücksichtigung von Armut betroffener und/oder gefährdeter Familien weiterentwickelt. In diesem Zusammenhang wurde eine Familienbefragung in ausgewählten Lebensräumen durchgeführt.  

Kontakt
Petra Fischer
Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf, Koordination Gesundheitsförderung und Prävention Inkl. bezirkliche Prävention von Kinder- und Familienarmut

  • Weitere Informationen erhalten Sie hier.

Handlungsfeld Bewegungsförderung

Durch die bezirkliche Teilnahme am VERBUND-Projekt, wird in der Region Volkspark Wilmersdorf ein besonderer Fokus auf die Bewegungsförderung (im öffentlichen Raum) gelegt. VERBUND steht Verbreitung und kooperative Umsetzung kommunaler Bewegungsförderung. Die Handlungsfelder des Vorhabens liegen sowohl bei Verhältnissen als auch beim Verhalten. In Sachen Verhalten zielt das Vorhaben auf Familien und hier insbesondere auf Alleinerziehende, Kinder und Ältere. 

Kontakt

Stephan Schikorra

Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf, OE QPK Gesundheitsplanung, inkl. Gesunde-Städte-Netzwerk

  • Weitere Informationen finden Sie hier.

Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg

Der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg nimmt bei der Arbeit an integrierten kommunalen Strategien der Gesundheitsförderung und Prävention verschiedene Lebensphasen in den Fokus und orientiert sich an den gesundheitlichen und sozialen Bedarfen unterschiedlicher Bezirksregionen.

In allen Lebensphasen ist Ziel, mehr soziale und gesundheitliche Teilhabe zu ermöglichen und nahraumliche Angebote entlang der Bedarfe zu organisieren und vorzuhalten. Themen sind u. a. soziale und digitale Teilhabe, Ernährungs- und Bewegungsförderung, psychosoziale Gesundheit sowie Klima- und Umweltgerechtigkeit.

Zentral ist die Orientierung an den Kriterien guter Praxis soziallagenbezogener Gesundheitsförderung. Wir arbeiten u. a. im Rahmen von Netzwerken eng mit den Trägern im Bezirk zusammen, z. B. in den folgenden Bereichen:

  • Schwangerschaft, Geburt, junge Familien (seit 1996)
    Frühe Hilfen werden als lokales Unterstützungssystem mit koordinierten Hilfsangeboten für werdende Eltern und Familien mit Säuglingen und Kleinkindern im Bezirk etabliert.
    • Weitere Informationen finden Sie hier.
  • Kitakinder, Grundschulkinder, Familien, Übergang Kita-Grundschule (seit 2009):
    Etablierung von Bildungsförderung und Gesundheitsförderung als verzahnte Strategie.
  • Ältere bis hochaltrige Menschen, Übergang Berufstätigkeit-Ruhestand (seit 2012):
    Interdisziplinäres Netzwerk zur sozialraumorientierten Förderung der sozialen, kulturellen und gesundheitsfördernden Teilhabe.

Kontakt
Kilian Erlen
Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg,
Planungs- und Koordinierungsstelle Gesundheit

Kontakt per Mail 

  • Weitere Informationen finden Sie hier.

Bezirk Lichtenberg

Im Mai 2017 wurde der Lichtenberger Gesundheitsbeirat als beratendes Fachgremium gegründet. Dieser beschloss den Themenschwerpunkt „Gesund im Alter“. In drei Ar­beitskreisen (Bewegung, Partizipation, Versorgung) werden Konzepte erarbeitet, die im Rahmen einer Gesundheitskonferenz im Dezember 2017 vorgestellt und diskutiert wurden.

Im Jahr 2018 sind da­raus erste Maß­nah­men entstanden und in einer „Modellregion“ umgesetzt worden. Die Gesundheits­konferenz 2018 griff diesen Pro­zess auf und es entstanden Ansätze zur Er­wei­te­rung der bestehenden Maß­nah­men, die in die Ar­beit des Lichtenberger Gesundheitsbeirates ein­flie­ßen.

Kontakt
Miriam Boger
Bezirksamt Lichtenberg, OE Qualitätsentwicklung,
Planung und Koordination des öffentlichen Gesundheitsdienstes

  • Weitere Informationen finden Sie auf der Website.

„Gesund leben in Marzahn-Hellersdorf“

Der Auf- und Ausbau der Marzahn-Hellersdorfer Gesundheitsstrategie orientiert sich an den bereits bestehenden Strukturen und vorhandenen Ressourcen und bezieht diese in die prozesshafte Entwicklung mit ein. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Vernetzung und Kooperation der lokalen Akteurinnen und Akteure zur Stärkung der bereichs- und professionsübergreifenden Zusammenarbeit. Angebote und Maßnahmen werden auf die Ressourcen und Bedürfnisse von Familien, Kindern und Jugendlichen ausgerichtet und diese an der Gestaltung beteiligt. Für die ersten drei Lebensphasen „Schwangerschaft und Geburt“, „Ankommen in Familie“ sowie „Familie und Kita“ wurden im Rahmen des Modellvorhabens Präventionskette „Gesund aufwachsen in Marzahn-Hellersdorf“ und den Folgeprojekten tragfähige Strukturen entwickelt sowie Maßnahmen und Angebote im Sinne einer bezirklichen Gesundheitsstrategie abgestimmt und verankert. Weitere Bausteine sind die Übergänge vom Erwerbsleben in die nachberufliche Phase und das Alter sowie die Förderung von Bewegung. Die Umsetzung des Querschnittsthemas Bewegungsförderung erfolgt aktuell im Rahmen des Netzwerkfondsprojektes „Da kommt Bewegung ins Quartier“ (2020-2022). Zielstellung ist die Entwicklung einer gesundheitsfördernden Strategie zum Querschnittsthema Sport und Bewegung im Aktionsraum Nord-Marzahn/Nord-Hellersdorf und deren Einbindung in die bezirkliche Gesundheitsstrategie.

Kontakt
Katharina Tümmler
Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf,
OE Qualitätsentwicklung, Planung und Koordination des öffentlichen Gesundheitsdienstes

  • Weitere Informationen finden Sie hier.

„Gesund leben in Berlin Mitte“ - Entwicklung eines Präventionsnetzes für den Bezirk Mitte

Anknüpfend an die Konzepte und Prozesse im Bezirk zur „Gesunde-Städte“-Arbeit hat der Bezirk Mitte  die Entwicklung der Rahmenstrategie „Gesund leben. Berlin-Mitte“ beschlossen, die perspektivisch den gesamten Lebensverlauf umfassen soll. Ziel ist es, das Netz von präventiven Angeboten über alle Lebensphasen und Lebenssituationen im Bezirk so zu organisieren, dass es flächendeckend, auskömmlich, dauerhaft und fachkompetent aufgestellt ist. Dafür wurde 2022 mit dem Arbeitskreis „Gesunder Bezirk Mitte – Beirat für Gesundheitsförderung“ ein bezirkliches Abstimmungsgremium geschaffen. Aktuell fokussiert sich der Be­zirk auf die Lebensphasen „Gesund aufwachsen“ sowie „Gesund älter werden“. Hierfür wurde im Beirat jeweils eine Arbeitsgruppe eingerichtet.

Gesund aufwachsen

In einem ersten Schritt wurde der „Aktionsplan für ein Gesundes Aufwachsen in Berlin-Mitte“ aufgestellt. In dem Aktionsplan sind ressortübergreifend Schwerpunktmaßnahmen be­schlos­sen, die für das Erreichen der Gesundheitsziele von herausragender Be­deu­tung sind. Im Jahr 2023 und 2024 werden die bestehenden Kindergesundheitsziele erneut überarbeitet.

Kontakt
Tobias Prey
Qualitätsentwicklung, Planung und Koordination des öffentlichen Gesundheitsdienstes (QPK)

Gesund älter werden

Aktuell werden die bezirklichen Gesundheitsziele für Ältere in der Arbeitsgruppe „Gesund älter werden“ des Beirats für Gesundheitsförderung erarbeitet. Dies geschieht unter anderem auf Grundlage der bezirklichen Gesundheitsberichterstattung, die in Bezug auf Daten älterer Menschen größtenteils auf Ergebnissen der LISA II Studie zurückgreift.

Kontakt
Luisa Brade
Bezirksamt Mitte, Qualitätsentwicklung, Planung und Koordination des öffentlichen Gesundheitsdienstes (QPK)

  • Weitere Informationen finden Sie hier.

Neuköllner Präventionskette

Der Be­zirk Neu­kölln verfolgt seit 2010 ei­ne Präventionsstrategie, in der seit 2012 Maß­nah­men und Projekte umgesetzt wer­den. Mit der Einführung der Präventionskette in Neu­kölln betreibt der Be­zirk ei­ne integrierte kommunale Stra­te­gie der Ge­sund­heits­för­de­rung, die an­hand der Lebensphasenorientierung mit den Lebensphasen Schwan­ger­schaft und Ge­burt startet.
Unterdessen wurden weitere Lebensphasen bis zum Über­gang in die Grund­schu­le bearbeitet.

Die Be­reit­stel­lung und Wei­ter­ent­wick­lung zielgruppenspezifischer An­ge­bo­te und die Ent­wick­lung innovativer Zugangswege sollen allen Fa­mi­lien die Teil­ha­be an Bil­dung, gesundheitlicher und psychosozialer Ent­wick­lung er­mög­li­chen.
Zen­tra­le Baustei­ne der Neu­köllner Präventionskette sind u. a. die App „Gesundes Neu­kölln“, der Neu­köllner Fa­mi­liengutschein, das Neu­köllner Begrüßungspaket und verschiedene Bro­schü­ren und Projekte zum Über­gang. Der Be­zirk führt jähr­lich ei­ne Präventionskonferenz durch, um die Prozesse zum Aus­bau der Präventionskette ge­mein­sam mit den bezirklichen Ak­teu­rin­nen und Akteuren voranzubringen.

Kontakt
Ilona Massel
Bezirksamt Neukölln, Präventionsbeauftragte

  • Weitere Informationen finden Sie hier.

Bezirk Reinickendorf

Die Präventionskette in Reinickendorf steht am Beginn des Ausbaus: Derzeit wird eine Bestandserhebung der vorhandenen Angebote und Strukturen sowie bezirklicher Anbieterinnen und Anbieter durchgeführt. Bei der Entwicklung der Präventionskette kann an die erfolgreiche Kooperations- und Vernetzungsstruktur der AG psychisch belasteter Familien sowie an die gute Struktur der Gesundheitstage angeknüpft werden.

Kontakt
Bezirksamt Reinickendorf, Qualitätsentwicklung, Planung und Koordination

Bezirk Spandau „Gesund aufwachsen, leben und älter werden"

Systematische strategische Überlegungen und Vorgehensweisen, die integrierte kommunale Prozesse er­mög­li­chen und aus­bau­en, wer­den be­reits seit 2011 - mit dem Beginn der Präventionskette für ein gesundes Aufwachsen in Spandau - umgesetzt.

Seitdem wird das ressortübergreifende Gesundheitsverständnis in­ner­halb der bezirklichen Verwaltung kon­ti­nu­ier­lich weiterentwickelt (Health in all Policies).
Innerhalb der Spandauer Gesundheitsplanung und -förderung wer­den zunehmend einzelne Handlungs- und Planungsfelder im Rahmen fachämter- und trägerübergreifender Stra­te­gien in den Blick genommen. Ziel ist die Teil­ha­be al­ler Bevölkerungsgruppen, um ei­ne gesunde Lebensführung für al­le Menschen im Be­zirk zu be­för­dern, bei­spiels­wei­se durch ei­ne bedarfsorientierte Stadtteilarbeit im So­zi­al­raum.

Mit „Spandau be­wegt sich“ wird ei­ne integrierte Bewegungsförderungsstrategie für Fa­mi­lien, Kinder und Ju­gend­li­che be­reits er­folg­reich umgesetzt.
Das Kon­zept da­zu stellt ei­nen gesamtbezirklichen Bezugsrahmen dar, der ei­nen weiteren Aus­bau er­mög­licht und so­wohl verhaltens-, als auch verhältnispräventive Aspekte fokussiert.
Weitere strategische Handlungsfelder sind die Verzahnung von Gesundheits- und Arbeitsförderung so­wie die Verbundarbeit der Akteure in Al­ten­hil­fe und Ge­ria­trie für ei­ne sektorenübergreifende Versorgung im Be­zirk Spandau.

Kon­takt
Tan­ja Götz-Arsenijevic
Be­zirksamt Spandau, OE
Qualitätsentwicklung, Pla­nung und Ko­or­di­na­ti­on

Gesundheitsförderung und Prävention in Steglitz-Zehlendorf 

Ausgangslage/Ziel/Zielgruppe

Die Arbeit der QPK folgt dem Grundverständnis der Jahre zurückliegenden und doch so aktuellen Ottawa-Charta, nach der die Lebensverhältnisse und die Gestaltung der täglichen Settings Einfluss auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der Menschen haben. Obgleich Steglitz-Zehlendorf gesamtbezirklich über sozioökonomische günstige Voraussetzungen, einen hohen Grünflächenanteil, lebendige soziale Netzwerke, einen hohen Grad an medizinischer Versorgung etc. verfügt, wird bei einer differenzierteren Betrachtung schnell deutlich, wie groß die Unterschiede innerhalb des Bezirkes bzw. seiner Bevölkerung hinsichtlich der gesundheitlichen Chancen und Risiken, etwa auf Grund soziodemographischer Merkmale sind. Nicht zuletzt die Coronapandemie hat den Zusammenhang von Armut und Gesundheit und die daraus resultierende Bedeutung von Public Health und der kommunalen Gesundheitsförderung erneut unterstrichen.

Um die begrenzt zur Verfügung stehenden personellen und finanziellen Ressourcen im Bereich der kommunalen Gesundheitsförderung bestmöglich einzusetzen, erfolgt im Sinne des Public Health Actions - Cycles ein enger Austausch mit Fachkräften und Akteuren vor Ort sowie der Bevölkerung, um Handlungsbedarfe aufzudecken und zu identifizieren. Eine besondere Bedeutung haben zudem die Daten der Gesundheitsberichterstattung (sowohl hinsichtlich der gesundheitlichen Determinanten als auch der verfügbaren Informationen zum gesundheitsrelevanten Verhalten bzw. des gesundheitlichen Status). Aktuelle Untersuchungen der Einschulungsdaten 2019-2022 zeigen bei den untersuchten Kindern bspw. Zunahmen des Körpergewichts oder auch der Nutzungsdauer digitaler Medien. Die in unserem Bezirk recht kleine Gruppe der Kinder aus Familien mit niedrigem Sozialstatus ist sogar in allen gesundheitsbezogenen Merkmalen benachteiligt. Hieraus lassen sich konkrete Bedarfe ableiten und in den ressortübergreifenden Netzwerkrunden Handlungsansätze entwickeln.

Der demografische Wandel mit einem wachsenden Anteil hochbetagter Menschen sowie das Thema Einsamkeit stellen weitere große Herausforderungen für die Gesundheitsförderung in unserem Bezirk dar.

Wachsende Bedeutung erfahren zudem die vielfältigen Themen rund um das Thema Suchtmittelkonsum. Angesichts der unterschiedlichen Berührungspunkte und Zuständigkeiten bei diesem Thema braucht es eine eng abgestimmte Strategie und ein gutes „Miteinander“ der Akteure.

Und trotz der Randlage des Bezirks werden auch in unserem Bezirk die Folgen des Klimawandels zunehmend spürbarer, insbesondere durch den Wärmeinseleffekt in einzelnen innerstädtischen Lagen. Hier gilt es, u.a. durch abgestimmte Klimafolgenanpassungsmaßnahmen sowie konkrete Hitzeschutzvorkehrungen die Gesundheit gerade von vulnerablen Gruppen gemeinsam zu schützen.

Ziel des QPK-Teams in Steglitz-Zehlendorf ist es, durch die Arbeit in Präventionsketten die Bedingungen für Gesundheit sozialräumlich zu verbessern sowie passgenau kommunale gesundheitsförderliche Angebote zu stärken und zu vernetzen. Auf diese Weise soll eine nachhaltige Verbesserung der gesundheitlichen Chancengleichheit erreicht werden.

Koordination

Seit Ende 2019 wurden nach und nach die personellen Grundlagen für eine strategische Neuausrichtung der Arbeit der Gesundheitsförderung in Steglitz-Zehlendorf geschaffen. Netzwerke, etwa zur Begleitung der Präventionsketten in der Thermometersiedlung, wurden gegründet und Gesundheit als Querschnittsthema schrittweise bereits in einige Planungsprozesse anderer Ressorts mit eingebracht (Sportentwicklungsplan, IHEK Thermometersiedlung, Haushaltsbefragung älterer Menschen von Soziales, etc.). Um diesen Prozess zu unterstützen, trat der Bezirk 2022 dem Gesunde Städte-Netzwerk bei. Als wertvolle externe Partner wurden u.a. die Techniker-Krankenkasse (TK) sowie die AOK – Nordost oder das GKV-Bündnis gewonnen, um Modellprojekte planen und Maßnahmen auch längerfristig realisieren zu können.

Umsetzung (Auswahl)/Meilenstein/Highlight

Der sozialräumliche Schwerpunkt der Arbeit lag in den vergangenen Jahren auf der „Thermometersiedlung“, in welcher zu Beginn 2021 ein Quartiersmanagementteam seine Arbeit aufgenommen hat. Hier wurden sowohl für Kinder und Jugendliche als auch ältere Menschen vielfältige, aufeinander abgestimmte Bewegungsangebote geschaffen, eine Ernährungslotsin hat ihre Arbeit aufgenommen und fördert verhältnis- und verhaltenspräventive Ansätze, ein spezielles Angebot widmet sich der Gesundheitsförderung alleinerziehender Menschen und die SchreiBabyAmbulanz bietet seit 2022 wohnortnahe Beratung an. Begleitet werden diese Angebote grundsätzlich durch ressortübergreifende Gremien. Ein weiterer (auf der Grundlage der Daten der GBE ausgewählter) räumlicher Schwerpunkt liegt zudem in Lankwitz. Mit den sehr erfolgreichen Berliner Hausbesuchen, die nun auf weitere Regionen ausgedehnt werden, wird hier die ältere Bevölkerung präventiv und zugehend erreicht. Auch die Maßnahmen des Hitzeschutzes, wie der Schaffung eines Kühlen Raums zur Abkühlung an besonders heißen Tagen, Informationsveranstaltungen zum Thema Hitze oder dem Einbezug aufsuchender Dienste gelten insbesondere dem Schutz älterer Menschen. Das ebenfalls in Lankwitz lokalisierte GKV-finanzierte VERBUND-Projekt ermöglicht mehr Bewegungsförderung für junge Menschen im öffentlichen Raum. Mit der Mitgliedschaft im Gesunde Städte - Netzwerk wurden regelmäßige bezirksweite Spaziergangs-Aktionswochen etabliert. In diesen werden bestehende Angebote durch eine intensive Öffentlichkeitsarbeit bekannt gemacht und auch neue Angebote begründet, bzw. neue Ehrenamtliche gewonnen. Ein weiteres erfolgreiches Projektbeispiel sind die kostenfreien Schwimmkurse für Menschen mit Fluchtgeschichte, die über geringere Gesundheitschancen verfügen. Auch die von der TK finanzierten Lotsinnen in kinderärztlichen Praxen haben das Ziel, die gesundheitlichen Chancen von sozial benachteiligten Familien zu erhöhen. Im Bereich der Suchtprävention wurde ein Runder Tisch zum Konsum im öffentlichen Raum ins Leben gerufen, um Lösungsansätze unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Perspektiven gut abzustimmen und deren Umsetzung zu begleiten. Aktuell besonders wichtige Themen der Gesundheitsförderung wie etwa Hitzeschutz, Medienkompetenz, Cannabiskonsum etc. werden in organisierten Fachtagen mit Fachkräften diskutiert, um gemeinsam Handlungsansätze zu entwickeln.

Neue Möglichkeiten und Synergien schafft die enge Zusammenarbeit mit der Sozialräumlichen Planungskoordination (SPK) des Bezirks sowie etwa auch dem „Raum für Beteiligung“, der Ende 2023 seine Arbeit im Bezirk aufgenommen hat.

Kontakt
Dr. Levke Quabeck
Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf von Berlin, Abt. Jugend und Gesundheit - QPK

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Be­zirk Tempelhof-Schöneberg

Im September 2014 bildete die Ge­sund­heits­konferenz „Auf­bau einer bezirklichen Präventionskette von der Schwan­ger­schaft bis zum Ein­tritt in den Be­ruf“ den Auf­takt in Tempelhof-Schöneberg. Im Fo­kus steht die bedarfsgerechte Un­ter­stüt­zung der Fa­mi­lien von der Schwan­ger­schaft bis zum Ein­tritt in den Be­ruf, wo­bei die Ge­stal­tung der Übergänge besondere Be­rück­sich­ti­gung erfährt.
Die Steu­e­rung die­ses Prozesses erfolgt durch die ressortübergreifende Steuergruppe Jugendhilfe-Schule-Ge­sund­heit, in die auch die Planungs- und Koordinierungsstelle Ge­sund­heit (QPK) eingebunden ist. Die verbindliche Zu­sam­men­ar­beit von Ak­teu­rin­nen und Akteuren mit Entscheidungskompetenz aus allen beteiligten Bereichen hat sich be­währt und führte zu einer ge­mein­sam abgestimmten und synergistischen Schwerpunktsetzung. Derzeit wer­den u. a. der Über­gang Kita-Schule und der Über­gang Grundschule-weiterführende Schule be­son­ders in den Blick genommen. Darüber hinaus beteiligt sich der Be­zirk am Pro­jekt „MitWirkung - Per­spek­ti­ven für Fa­mi­lien“, mit dem Ziel, Fa­mi­lien in schwierigen und belastenden Le­bens­la­gen zu­künf­tig noch bes­ser als bis­her zu er­rei­chen und zu un­ter­stüt­zen.
Die Stra­te­gie der Präventionskette wurde im Rahmen einer BA-Vorlage 2016 vom Be­zirks­amt verabschiedet.

Kontakt
Heide Mutter
Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg, Planungs- und Koordinierungsstelle Gesundheit

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Be­zirk Treptow-Köpenick

Der Gesundheitszieleprozess „Medienkonsum und Gesundheitskompetenz im Visier“ entstand im Jahr 2018 aus dem geäußerten Be­darf pädagogischer Fachkräfte im Be­zirk, die zunehmend mit Eltern konfrontiert sind, die ge­dan­ken­los Bildschirmmedien für ih­re Kinder vorhalten und sich selbst in der digitalen Bla­se verlieren. Hinzu kom­men häufiger auftretende Auf­fäl­lig­keit­en der Kinder im Vorschulalter, die gut durch die Einschulungsuntersuchungen dokumentiert sind (Sprachentwicklungsstörungen, Körperkoordination, Visuomotorik, …). Untersuchungen, wie die AOK Familienstudie 2018 oder die BLIKK Medienstudie wei­sen eben­falls da­rauf hin, dass die zunehmende körperliche In­ak­ti­vi­tät, Hyperaktivität, Ent­wick­lungs­stö­rung­en, Konzentrations- und Schlaf­stö­rung­en un­ter anderem auf den wachsenden Medienkonsum zurückzuführen ist. Deutlich wird durch die AOK - Fa­mi­lienstudie auch, dass viele Eltern ihrer Vorbildfunktion nicht aus­rei­chend nach­kom­men.

Hier set­zen wir an und ent­wi­ckeln ko­o­pe­ra­tiv mit Akteuren des Bezirkes und Vertreterinnen und Vertreter überbezirklicher Institutionen (u.a. die Koordinierungsstelle für Ge­sund­heit­liche Chan­cen­gleich­heit Ber­lin, die Fachstelle für Suchtprävention Ber­lin und die Ca­ri­tas) ver­hal­tens- so­wie verhältnispräventive An­ge­bo­te. Gemeinsam wol­len wir Kinder und deren Eltern so­wie die hiesige Bildungslandschaft sen­si­bi­li­sie­ren, auf­klä­ren und Handlungsoptionen auf­zei­gen, wie mit den Herausforderungen des digitalen Wandels sinn­voll umgegangen wer­den kann.

Wir eta­blie­ren hierfür ei­ne re­gi­o­nale In­fra­struk­tur, die Pro­jekte, Fort­bil­dung­en und Kommunikationsmöglichkeiten bietet, sich dem The­ma nicht nur mit ei­ner kritischen Haltung in der Di­stanz, son­dern mit ei­ner kritischen Haltung in der Mitgestaltung zu nähern. Es wer­den im Rahmen des Zieleprozesses Pro­jekte und Programme entwickelt und vorgehalten, die Kinder, Ju­gend­li­che und Fa­mi­lien so­wie deren Bezugspersonen - wie z.B. pädagogisches Fachpersonal - im All­tag un­ter­stüt­zen, um kritische Ent­wick­lung­en, die auf­grund ei­nes übermäßigen und unreflektierten Medienkonsum beobachtbar sind, ent­ge­gen zu wir­ken. Hierzu ge­hö­ren ins­be­son­de­re Schulungsprogramme für Multiplikatoren, Beratungs- und Informationsangebote so­wie aktivierende und alternative Freizeitangebote für Eltern und deren Kinder, die ei­nen Ge­gen­pol zu digitalen An­ge­bo­ten bil­den.
Geplant sind da­rü­ber hinaus u.a. Peer-Pro­jekte an Schulen so­wie ein Pro­jekt für Kinder und Ju­gend­li­che zur spielerischen „Analogisierung“ und gleich­sam sinnlichen Er­schlie­ßung von Computerspielen. Auch das The­ma seelische Ge­sund­heit (Stich­wort: „Cybermobbing“) beschäftigt uns zunehmend und wird in die künftige Pla­nung mit ein­flie­ßen. Wichtig ist uns, dass der begonnene Pro­zess nicht nur pilothaft und re­gi­o­nal be­grenzt sei­ne Wir­kung entfaltet, son­dern - bedarfsbezogen - jedes Kind, jede/r Ju­gend­li­che, al­le Elternteile und pädagogischen Fachkräfte Zu­gang zu den An­ge­bo­ten er­hal­ten sollen, wenn sie diese an­fra­gen.

Kontakt
Robert Ringel
Bezirksamt Treptow-Köpenick, Planungs- und Koordinierungsstelle Gesundheit