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10.09.2019

Wie bekannt sind die Good Practice-Kriterien in der Praxis?

Die zentralen Ergebnisse einer ersten Umfrage im Überblick.

Gesa Graßmann, bis Oktober 2019: Gesundheit Berlin-Brandenburg

Schlagwörter:Good Practice, Qualität, Qualitätsentwicklung, Qualitätssicherung

An­fang 2019 konnte erst­ma­lig ei­ne nicht repräsentative Be­fra­gung zur Be­kannt­heit und Nut­zung der Good Practice-Kriterien des Ko­o­pe­ra­ti­ons­ver­bun­des Ge­sund­heit­liche Chan­cen­gleich­heit in der Pra­xis durchgeführt wer­den. 145 Fragebögen wurden durch Teilnehmende des Kongresses Ar­mut und Ge­sund­heit und der am Vortrag stattfindenden Satellitenveranstaltung „Land in Sicht II“ des Ko­o­pe­ra­ti­ons­ver­bun­des ausgefüllt und konnten an­schlie­ßend durch die Ge­schäfts­stel­le des Ko­o­pe­ra­ti­ons­ver­bun­des ausgewertet wer­den.

Ziel der Befragung

Ziel der Be­fra­gung war es herauszufinden, wie be­kannt die Kriterien un­ter den Teilnehmenden des Kongresses Ar­mut & Ge­sund­heit, so­wie der am Vortag stattfindenden Satellitenveranstaltung „Land in Sicht II“ des Ko­o­pe­ra­ti­ons­ver­bun­des Ge­sund­heit­liche Chan­cen­gleich­heit sind. Die Da­ten wurden mit­tels ei­nes Kurzfragebogens erfasst. Dieser beinhaltete ne­ben Fra­gen zur Be­kannt­heit der Good Practice-Kriterien bzw. zum Wissen um die Kriterien auch Fra­gen zum beruflichen Um­feld und Handlungsfeld der Befragten. Darüber hinaus wurde die subjektive Ein­schät­zung be­züg­lich der Good Practice- Kriterien erfragt:

  • Hat die Qualität der täglichen Arbeit durch die Nutzung der Kriterien zugenommen?
  • Welche Anregungen haben die Teilnehmenden für eine Weiterentwicklung der Kriterien?

Berufliches Um- und Handlungsfeld der Befragten

Knapp ein Drittel der Befragten gaben an, dass ihr berufliches Um­feld in der Ge­sund­heits­för­de­rung liegt. Zu einem weiteren Drittel nahmen Stu­die­ren­de an der Be­fra­gung teil. Außerdem gaben mehr als 10 Pro­zent an, ihr berufliches Um­feld in der gesundheitlichen Versorgung zu haben, weitere 10 Pro­zent ar­bei­ten im Bildungsbereich, et­was weniger als 10 Pro­zent in der sozialen Ar­beit. Teilnehmende aus dem Be­reich For­schung wurden nur zu einem An­teil von einem Pro­zent erreicht.

Die Handlungsfelder der Teilnehmenden lie­gen hauptsächlich in der Projektarbeit (31 Pro­zent) und in der Leh­re (26 Pro­zent). Knapp 20 Pro­zent sind in der Verwaltungsarbeit oder in einer Behörde tä­tig. Einige der Befragten se­hen ihr Handlungsfeld au­ßer­dem in der Politik (12 Pro­zent), der Projektträgerschaft (8 Pro­zent) oder in der So­zi­al­ver­si­che­rung (4 Pro­zent).

Kernergebnisse

Die Um­fra­ge hat er­ge­ben, dass die Be­kannt­heit der Good Practice-Kriterien hoch ist. Mehr als 75 Pro­zent der befragten Personen gaben an das In­stru­ment zur Qua­li­tätsentwicklung gut bzw. ein we­nig zu ken­nen. Das Wissen um die Kriterien wurde zu glei­chen Teilen durch das Stu­di­um oder durch den beruflichen Kon­text erlangt.
Hinsichtlich der Nut­zung gaben knapp 40 Pro­zent der Befragten an die Kriterien re­gel­mä­ßig in ihrem beruflichen All­tag zu verwenden. Insbesondere in der Leh­re und der Projektarbeit ist dies der Fall.
Hinsichtlich der subjektiven Ein­schät­zung, in­wie­fern die Kriterien Guter Pra­xis die Qua­li­tät der Ar­beit verbesserten, gab ein Drittel der Befragten an, dass die An­wen­dung der Kriterien einen Mehr­wert für Ihre Berufsalltag dar­stel­len.

Wünsche für die Weiterentwicklung der Good Practice-Kriterien

20 Pro­zent der befragten Personen nutzte die Ge­le­gen­heit Wünsche für die Wei­ter­ent­wick­lung der Good Practice-Kriterien zu for­mu­lie­ren. Hierbei sprachen sich die Befragten vor allem für aktuellere und niedrigschwelligere Good Practice-Beispiele in der Pra­xisdatenbank Ge­sund­heit­liche Chan­cen­gleich­heit aus.
Außerdem wurde angemerkt, dass es für ei­ne bessere Handhabbarkeit des Instruments wün­schens­wert wä­re, wenn die Kriterien ins­be­son­de­re sprachlich einfacher formuliert würden, um ei­ne leichtere Anwendbarkeit in der Pra­xis zu gewährleisten.
Hinsichtlich der Um­set­zung und Vermittlung der Kriterien wünschten sich die Befragten umfangreichere Informationen so­wie aufbereitete Materialien für die Leh­re und im Stu­di­um. Des Weiteren wurde an­ge­regt, die Symbole und Grafiken wei­ter zu ent­wi­ckeln, so dass die Zusammenhänge zwi­schen den einzelnen Kriterien verdeutlicht wer­den.

Ausblick/Fazit:

Bei der durchgeführten Be­fra­gung handelt es sich um ei­ne nicht repräsentative. Es ist anzunehmen, dass vor allem Personen an der Um­fra­ge teilnahmen, die die Aktivitäten des Ko­o­pe­ra­ti­ons­ver­bun­des so­wie die Kriterien als In­stru­ment der Qualitätsentwicklung be­reits kannten, wo­durch es zu ei­ner Verzerrung kom­men kann. Dennoch bot diese erste, niedrigschwellige Um­fra­ge interessante erste Einblicke hinsichtlich der Be­kannt­heit und Nut­zung der Good Practice-Kriterien.
Im Rahmen der Tä­tig­keit­en der Ge­schäfts­stel­le ist geplant, ei­ne systematische, repräsentative Um­fra­ge durchzuführen, um noch tiefere Erkenntnisse hinsichtlich der Nut­zung und der Be­kannt­heit der Good Practice-Kriterien zu er­hal­ten, so dass diese - dem Prinzip der Qualitätsentwicklung ent­spre­chend - kon­ti­nu­ier­lich an die Bedarfe der Ziel­grup­pen an­ge­passt wer­den kön­nen.

Wir dan­ken allen Teilnehmenden für die Beteiligung an unserer Um­fra­ge!

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