Zum Hauptinhalt springen
Logo vom Kooperationsverbund Gesundheitliche Chancengleichheit und Site-Slogan: Aktiv für Gesundheit und Chancengleichheit (Link zur Startseite)

06.01.2022

Methodenreihe der KGC Niedersachsen

Thi Tuyet-Trinh Nguyen, Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen

Schlagwörter:Partizipation

Die KGC Niedersachsen veranstaltet regelmäßig Lernwerkstätten zu den Good Practice-Kriterien für eine soziallagenbezogene Gesundheits­förderung. Anknüpfend an eine Lernwerkstatt zu „Partizipation als Haltungsfrage“ wurde den Teilneh­menden das Angebot einer vertiefenden Methoden­reihe gemacht. Hierbei konnten die Teilneh­menden selbst wählen, welche partizipativen Methoden sie vertiefend kennen­lernen und durchdenken möchten.

Community Mapping
Ausgehend von dieser Abfrage fand am 15. September 2021 der erste Teil der Methodenreihe statt. In einer festen Kleingruppe wurde die Methode „Community Mapping“ in einem Inputvortrag vorgestellt. Dieses partizipative Verfahren ermöglicht Communities, ihre Erfahrungen, Merkmale, Ressourcen, Probleme, Verhältnisse und Bezie­hungen in einem Gruppen­prozess bildlich umzusetzen und zu analysieren. Mithilfe einer sinnbild­lichen „map“ (Karte) einer Community werden ihre Fragestellungen in Betracht genommen.
Wie läuft ein Community Mapping ab? Wie geht es nach dem Mapping weiter? Welche Gelingens­faktoren und Stolper­steine bietet die Methode? Diese Fragen wurden anhand einer Präsentation und einem Videobeispiel erklärt. Im nächsten Schritt wurde ein fiktives Beispiel vorgestellt, anhand dessen die Teilnehmenden die Methode erprobten. Das Ganze wurde partizipativ mithilfe eines Miro-Boards bearbeitet.

Wertschätzende Erkundung
Der zweite Teil der Methodenreihe am 12. Oktober 2021 widmete sich der Methode „Wertschät­zende Erkundung“ (Appreciative inquiry). Sie ist eine Großgruppen­methode, bei der wertschätzende Interviews im Fokus stehen. Teilnehmende interviewen einander und analysieren die positiven Erlebnisse in der Vergangenheit, die für das zukünftige Handeln als Basis angesehen werden. Dabei gilt die Grundannahme, dass es überall Schätzens­wertes zu entdecken gibt. Nach der Darstellung der Methode, welche Ziele sie verfolgt, in welchen Kontexten sie eingesetzt werden kann und wie die Methode abläuft, wurde das Vorgehen anhand eines konkreten Fallbeispiels, das aus dem Kreis der Teilnehmenden eingebracht wurde, ausprobiert. Hierzu nutzten die Teilneh­menden das Miro-Board, das sie bereits aus dem ersten Teil der Methoden­reihe kannten. Die Teilnehmenden konnten sich mit konkreten Leitfragen durch die Methode durcharbeiten, wobei interessante und wissenswerte Ergebnisse herausgearbeitet wurden.

Zukunftswerkstatt
Der dritte und letzte Teil der Methodenreihe am 23. November 2021 befasste sich mit der „Zukunfts­werkstatt“. Entwickelt in den 1960er Jahren dient die Methode dem Lösen eines gemeinsam festgelegten Problems oder Herausforderung. In Gruppen durchlaufen die Teilneh­menden, die in dieser Methode alle als Expert*innen fungieren, drei Phasen: die Kritik-, Fantasie- und Verwirklichungsphase. Ergänzt werden die Phasen durch eine Vorbereitungs- und eine Erprobungsphase im Anschluss. Inhaltlich können alle Themen in Betracht gezogen werden, die die Gruppe als heraus­fordernd ansieht. Die Gruppe erhielt ein Fallbeispiel, das sie mithilfe des Miro-Boards und anleitenden Fragen erarbeitet haben. Auch hier haben die Teilnehmenden gewinn­bringende Erkenntnisse erzielen können.

Für die KGC Niedersachsen als auch für die Teilneh­menden war die Methodenreihe eine informative Veranstaltungsreihe, bei dem eine relativ feste Gruppe zu einem Thema über mehrere Termine zusammenkam. Im Frühjahr nächsten Jahres folgt ein optionaler Termin zur kollegialen Fallberatung. Weitere Methoden­reihen werden perspektivisch angedacht.


Quellen:
Reich, K. (2003): Zukunftswerkstatt. In: Methodenpool, online verfügbar: http://methodenpool.uni-koeln.de/download/zukunftswerkstatt.pdf
Susanne Hartung, Petra Wihofszky, Michael T. Wright (2020): Partizipative Forschung. Ein Forschungs­ansatz für Gesundheit und seine Methoden, Open Access: https://link.springer.com/book/10.1007%2F978-3-658-30361-7
 

Zurück zur Übersicht