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20.10.2006

Lebensverhältnisse beeinflussen Gesundheit - Arzneimittelbedarf bei Arbeitslosen und in wirtschaftlich schwachen Regionen am höchsten

Im Branchenvergleich bekommen Arbeitslose laut einer Studie der Techniker Krankenkasse (TK) mit Abstand die meisten Medikamente. Eine Studie zum Arzneimittelverbrauch des Instituts für Gesundheits- und Sozialforschung (IGES) belegt den Zusammenhang von Lebensverhältnissen und Arzneimittelverbrauch im regionalen Vergleich.

Nach dem aktuellen Gesundheitsreport der Techniker Krankenkasse (TK) erhielten Arbeitslose im vergangenen Jahr durchschnittlich die meisten Tagesdosen an Medikamenten. Auch Berufsgruppen mit hohen gesundheitlichen Belastungen wie in Ordnungs- und Sicherheitsberufen benötigen überdurchschnittlich viele Medikamente. Eher wenig Arzneimittel wurden an Beschäftigte in Bau-, Holz- und Medienberufe sowie an Naturwissenschaftler verschrieben.

Der ‚Arzneimittel-Atlas’, eine aktuelle Studie des Instituts für Gesundheits- und Sozialforschung (IGES), zeigt ein deutliches Gefälle im Medikamentenverbrauch in den verschiedenen Regionen Deutschlands: "Je höher das Bruttoinlandsprodukt, desto geringer sind die Arzneimittelausgaben eines Bundeslandes. Mehr Wirtschaftskraft bedeutet mehr Reichtum und Wohlstand und damit mehr Gesundheit." Dieses Fazit zieht Professor Bertram Häussler, Direktor des Instituts für Gesundheits- und Sozialforschung (IGES) und Autor des ‚Arzneimittel-Atlas‘. Bei der Gesundheit gebe es ein deutliches Nord-Süd- und Ost-West-Gefälle. Das reichste Flächenland Bayern hat im Verhältnis zum BIP pro Kopf die niedrigsten Arzneimittelausgaben. Dagegen haben die ärmsten Länder Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Thüringen pro Kopf die höchsten Ausgaben für Arzneimittel.

Das Gefälle der unterschiedlichen Lebensverhältnisse in den Regionen Deutschlands spiegelt sich auch in den Ergebnissen einer Forschungsarbeit von TNS Infratest für die Friedrich-Ebert-Stiftung. Sie zeigt die Unterschiedlichkeit der Lebensverhältnisse und ihre Wahrnehmung durch die Menschen in Ost und West: Danach rechnen sich in den alten Bundesländern vier Prozent der Bürger dem sogenannten Prekariat zu, in den neuen Bundesländern mit 25 Prozent sechsmal so viele.

Gesundheitsreport 2006 der Techniker Krankenkasse

Regionalauswertung des Arzneimittelatlas des IGES

Übersicht Arzneimittelatlas des Instituts für Gesundheits- und Sozialforschung (IGES)  

Ergebnisse der Forschungsarbeit von TNS Infratest im Auftrag der Friedrich-Ebert-Stiftung


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