18.08.2006
Jeder zehnte Euro für Gesundheit, davon nur jeder 25. für Prävention
Im Jahr 2004 wurden in Deutschland insgesamt 234 Milliarden Euro für Gesundheit ausgegeben, das entspricht 10,6 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. In zehn Jahren sind die Gesundheitsausgaben um über 25 Prozent gestiegen, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Der Anteil von Ausgaben im Bereich "Prävention und Gesundheitsschutz" liegt mit neun Milliarden Euro bei vier Prozent der Gesamtausgaben.
Gut 56 Prozent der Gesundheitsausgaben des Jahres 2004 hat die gesetzliche Krankenversicherung getragen. An zweiter Stelle standen die privaten Haushalte und privaten Organisationen ohne Erwerbszweck mit knapp 14 Prozent der Ausgaben. Neun Prozent der Ausgaben entfielen auf die private Krankenversicherung.
Die Anteile der einzelnen Ausgabenträger an den Gesundheitsausgaben haben sich von 1995 bis 2004 verschoben: Der Ausgabenanteil der gesetzlichen Krankenversicherung reduzierte sich von 60 Prozent auf 56 Prozent. Derjenige der privaten Haushalte/privaten Organisationen ohne Erwerbszweck nahm in diesem Zeitraum von zehn auf 14 Prozent zu. Der Anteil der privaten Krankenversicherung erhöhte sich von acht auf neun Prozent.
Die Hälfte der gesamten Krankheitskosten verteilt sich auf auf vier Krankheitsklassen: Die höchsten Kosten von 35,3 Milliarden Euro (16 Prozent der gesamten Krankheitskosten) wurden im Jahr 2004 durch Krankheiten des Kreislaufsystems verursacht. Es folgten Krankheiten des Verdauungssystems mit 33,3 Milliarden Euro (15 Prozent) sowie Muskel-Skelett-Erkrankungen mit 24,5 Milliarden Euro (elf Prozent). Für psychische und Verhaltensstörungen mussten im Jahr 2004 22,8 Milliarden Euro (zehn Prozent) aufgewendet werden.
Im Durchschnitt entfielen im Jahr 2004 auf jeden Einwohner Krankheitskosten von rund 2.730 Euro. Die Pro-Kopf-Kosten der Frauen von 3.110 Euro lagen über denen der Männer mit 2.320 Euro. Mit dem Lebensalter der Betroffenen steigen die Krankheitskosten überproportional an: Am geringsten waren sie im Jahr 2004 bei den Kindern und Jugendlichen unter 15 Jahren mit 1.110 Euro pro Kopf. Bei den 45- bis 64-Jährigen lagen sie bei 2.910 Euro und bei den über 84-Jährigen bei 14.750 Euro pro Kopf.
Detaillierte Ergebnisse des Statistischen Bundesamtes zu diesen Themen enthält die als PDF (1,4 MB) verfügbare
Pressebroschüre „Gesundheit - Ausgaben, Krankheitskosten und Personal 2004“.