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31.01.2008

Gesunde Ernährung - auch eine Frage von Bildung und Einkommen

Die gestern veröffentlichte Nationale Verzehrsstudie II gibt ein differenzierteres Bild über Ernährungsweise und gesundheitliche Lage der Bevölkerung in Deutschland. Wichtigste Ergebnisse der Studie: Bildung, Einkommen und soziale Schicht beeinflussen die Ernährungsweise maßgeblich und damit auch Probleme wie Übergewicht, Adipositas oder auch das andere Extrem, die Magersucht.

Gewichtsprobleme haben sehr viele Menschen: Nach der Studie sind zwei Drittel aller Männer und die Hälfte aller Frauen übergewichtig. Der Vergleich mit dem Gesundheitssurvey von 1998 zeigt: vor allem junge Erwachsene haben zunehmend Probleme mit überflüssigen Kilos. 20 Prozent der 18 oder 19 Jahre alten Männer waren damals übergewichtig, jetzt sind es 28 Prozent. Bei den Frauen stieg der Anteil von 17 auf 23 Prozent.

Die Ernährungsstudie hat ergeben, dass Fettleibigkeit in den unteren sozialen Schichten deutlich häufiger vorkommt: In der unteren Schicht sind demnach ein Drittel der Frauen fettleibig, in der Oberschicht nur noch zehn Prozent. Bei den Männern sind es ein Fünftel in der Unterschicht und 13 Prozent in der Oberschicht. Es gilt die Regel: Je höher das Einkommen, desto seltener kommt Übergewicht vor.
In Gruppen mit höherem Schulabschluss finden sich ebenfalls deutlich weniger Übergewichtige: Bei den Bürger/innen mit Hauptschulabschluss gibt es fast doppelt so viele Übergewichtige wie bei denjenigen, die eine Fachhochschulreife oder ein Abitur haben.

Die Studie stellt aber auch einen wachsenden Anteil an untergewichtigen Mädchen zwischen 14 und 17 Jahren fest, der deutlich auf jetzt zehn Prozent gestiegen ist.

Ein weiterer wichtiger Faktor - die Frage des Migrationshintergrundes - ist bei der Verzehrsstudie II anders als etwa bei dem aktuellen Berliner Basisbericht zur Gesundheit der Bevölkerung allerdings nicht berücksichtigt.

Die Ergebnisse der Verzehrsstudie sollen in den Nationalen Aktionsplan Ernährung und Bewegung einfließen. "Aufklärung allein reicht nicht", lautet für Carola Gold, Geschäftsstelle des Kooperationsverbundes "Gesundheitsförderung bei sozial Benachteiligten" die Konsequenz aus der Studie (siehe Pressemitteilung).

Zur Studie im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz.

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