30.10.2008
Chronisch Kranke haben kaum Chancen auf Wiedereinstieg in den Job
Eine kürzlich vorgestellte Studie zeigt, dass chronisch kranke Menschen nach der Überwindung einer akuten Krankheitsphase oft wieder ins Berufsleben einsteigen wollen, ihnen das aber nur schwer gelingt. Als Grund dafür nennt die Initiatorin der Studie, die SPD-Abgeordnete im Europäischen Parlament Karin Jöns, direkte und indirekte Diskriminierung von chronisch Kranken.
Die Rückkehr von chronisch Kranken an den Arbeitsplatz gelingt in Schweden und Finnland am besten, in Griechenland am schlechtesten. Deutschland liegt im guten Mittelfeld. "Während in Schweden jeder dritte Kranke an den Arbeitsplatz zurückkehrt, gilt das in Deutschland nur für jeden vierten und in Griechenland sogar nur für jeden zehnten", kommentiert Karin Jöns die Ergebnisse der Studie.
Als „chronisch krank“ gelten etwa Krebspatienten, Rheuma- und Dialysepatienten. Rund 20 Prozent aller EU-Bürger/innen im berufsfähigen Alter leiden an einer spezifischen Langzeiterkrankung.
Jöns fordert: „Wir müssen EU-weit zu einer einheitlichen Definition sowohl von Kranken als auch von Menschen mit Behinderungen kommen. Hier liegt eine große Chance für die laufenden parlamentarischen Beratungen zur neuen Antidiskriminierungsrichtlinie." Darüber hinaus fordert die Sozialexpertin in die bestehende europäische Gesetzgebung ein eindeutiges Verbot der Beschäftigungsdiskriminierung für chronisch Kranke aufzunehmen. Die Pressemeldung finden Sie hier.
Welche Möglichkeiten chronisch Kranke und Langzeitarbeitslose haben, nach einer längeren beruflichen Unterbrechung wieder in die Arbeitswelt einzusteigen, zeigen zahlreiche Projekte in unserer Praxisdatenbank, etwa das als Good Practice-Projekt identifizierte
BEAM Berufliche Eingliederung und Arbeitsaufnahme in Hattingen oder
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