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23.06.2009

Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt: Kein Kind darf außen vor bleiben - gesundheitliche Versorgung von Kindern im Mittelpunkt der Tagung der Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe

„Was sich bei PISA gezeigt hat, zeigt sich auch bei der Studie über die Kinder- und Jugendgesundheit (KiGGS): Ärmere Kinder und Kinder aus Migrantenfamilien haben nicht die gleichen Chancen auf eine gute Gesundheit wie ihre Altersgenossen“, sagte Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt am Dienstag auf der Fachtagung der Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe (AGJ). „Wir wollen, dass kein Kind außen vor bleibt. Vielmehr müssen alle Talente und Fähigkeiten gefördert werden.“ Dafür und für die Verbesserung der Gesundheit von Kindern forderte Schmidt eine engere Kooperation zwischen Bund, Ländern und Kommunen. Zudem stellte sie die Vorteile eines Präventionsgesetzes dar.

Die gesundheitliche Versorgung zu verbessern und dabei die besondere Situation von Familien mit Kindern im Blick zu haben seien wichtige Ziele der zahlreichen bereits beschlossenen Maßnahmen des Gesundheitsministeriums, wie das INFORM Programm für gesunde Ernährung oder der Rechtsanspruch auf Mutter-/Vater-Kind Kuren, betonte Schmidt.

Die Ministerin kündigte an, die Gesundheitsförderung von Kindern und Jugendlichen weiter in den Mittelpunkt der Politik zu stellen und zielgerichtet die Familien anzusprechen, die von Gesundheitsförderung bisher zu wenig profitierten. Mit der Strategie der Bundesregierung zur Förderung der Kindergesundheit würden die Maßnahmen der verschiedenen Ministerien gebündelt, koordiniert und umgesetzt.

Schmidt zufolge hängen gute Bildungschancen eng mit guter Gesundheit zusammen. Auch deswegen werde dringend eine abgestimmte Zusammenarbeit von Bund, Ländern und Kommunen gebraucht. Mit den Maßnahmen eines Präventionsgesetzes, die gezielt in den Schulen und Kindergärten, im Betrieb und in den Stadtquartieren ansetzen könnten, würden Kinder aus benachteiligten Familien wirklich erreicht, so Schmidt. Sämtliche Experten, aber auch alle Bundesländer unterstützten daher ein Präventionsgesetz. Umso weniger Verständnis hat Schmidt eigenen Angaben nach „für die anhaltende Ablehnung der Union im Deutschen Bundestag.“

Die Praxisdatenbank auf www.gesundheitliche-chancengleichheit.de enthält zahlreiche Projekte, die die Gesundheit von sozial benachteiligten Kindern verbessern und fördern. Eines dieser Projekte ist das Netzwerk Früh übt sich. Minifit. Von klein auf gesund.im baden-württembergischen Ludwigsburg. Minifit konzentriert sich auf die Altersgruppe der 3- bis 6-Jährigen. Speziell im Fokus hat das Netzwerk Kinder aus sozial und wirtschaftlich benachteiligten sowie eingewanderten Familien. Bei der Planung und Umsetzung der Angebote werden die Bedürfnisse dieser Zielgruppe in besonderem Maße berücksichtigt und sprachliche Hürden mithilfe von Dolmetschern gelöst. Das Modul „Kleingruppengespräche“ richtet sich direkt an Migrantenfamilien. Über zwei Drittel der 19 Kindertageseinrichtungen, die in einem sozialen Brennpunkt liegen, haben bereits an MINIFIT teilgenommen. Etwa 500 Kinder aus sozial benachteiligten oder aus Familien mit Migrationshintergrund konnten bereits erreicht werden.

Neben Good Practice-Projekten enthält die Praxisdatenbank rund 1800 Projekte, darunter zahlreiche zur Gesundheitsförderung von Kindern.

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