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07.05.2010

Jeder siebte Deutsche ist von Armut bedroht

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes ist die Zahl der Armen in Deutschland in den letzten Jahren ungewöhnlich schnell gestiegen. Demnach sind rund 15 Prozent der Bürger armutsgefährdet - und damit mehr als in anderen, ökonomisch mit Deutschland vergleichbaren Ländern Europas. So  betrug die Armutsquote etwa in den Niederlanden elf, in Österreich und Schweden zwölf und in Frankreich 13 Prozent.

Als armutsgefährdet gelten Menschen, die weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens zur Verfügung haben. Nach Aussagen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) hat die Ungleichheit in Deutschland im internationalen Vergleich außergewöhnlich schnell zugenommen. Zehn Prozent der Menschen waren bis 2010 armutsgefährdet, 2007 und 2008 stieg diese Zahl auf 15 Prozent - das sind 12,5 Millionen Menschen.

Als Gründe für diese Entwicklung macht das DIW Medienberichten zufolge die stetig zunehmende Zahl an atypisch und gering entlohnten Beschäftigten wie Minijobbern und Leiharbeitern aus. Zudem seien im Zuge der Hartz-Reformen die Leistungen für Langzeitarbeitslose gekappt worden, so das Institut. Gegenüber Medien nannte der Chefvolkswirt des Deutschen Gewerkschaftsbunds, Dierk Hirschel, einen weiteren Grund für die stark zunehmende Armut vieler Deutscher: "Der Sozialstaat funktioniert immer schlechter."

Armut hat zahlreiche negative Folgen für die Gesundheit der Betroffenen. Die zeigt sich etwa bei Langzeitarbeitslosen, wie eine Studie der Bundespsychotherapeutenkammer jüngst gezeigt hat. Gesundheitsförderung bei Arbeitslosen ist eines der Schwerpunktthemen des Kooperationsverbundes „Gesundheitsförderung bei sozial Benachteiligten“. Hier finden Sie weitere Informationen dazu sowie eine Linkliste mit Projekten zum Thema, die der Kooperationsverbund als Good Practice identifiziert hat.

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