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Besondere Situation der Kinder in dieser Lebensphase

Good Practice-Angebote zei­gena, dass Empowermentstrategien die Ent­wick­lung der Kinder för­dern kön­nen. Sie stär­ken die Eltern in ihren Kompetenzen und för­dern die soziale Inklusion der Fa­mi­lien. Im Aus­tausch mit anderen Eltern er­le­ben Mütter und Väter Un­ter­stüt­zung und ge­win­nen Selbst­ver­trau­en. Auch Stadtteilzentren, Fa­mi­lientreffs und Kin­der­ta­ges­stät­ten kön­nen solche sozialen Netzwerke för­dernb,c.

Wie Good Practice Angebote angemessen darauf reagiert haben

Selbstvertrauen der Eltern stärken

Über Be­we­gung, Spiel, Spra­che und soziale In­ter­ak­ti­on er­wei­tern und dif­fe­ren­zie­ren Kinder im Al­ter von einem bis sechs Jahren die Fä­hig­keit­en, die sie in den ersten Lebensmonaten er­wor­ben haben. Sehr wich­tig sind die Bin­dung zu den Eltern und die richtige Ba­lan­ce zwi­schen Nä­he, Ge­bor­gen­heit und Au­to­no­mie (RKI & BZgA 2008: 170). Wenn An­re­gung­en, In­ter­ak­ti­onen und Raum für diese Ent­wick­lung feh­len, beeinträchtigt dies die Ent­wick­lung und kann da­zu füh­ren, dass die Kinder auch spätere Heraus­for­derun­gen nicht er­folg­reich meis­tern kön­nen wie z.B. den Schul­be­ginn (Kinder- und Jugendhilfebericht 2009: 92).

Abgestimmtes Vorgehen zwi­schen z.B. Kom­mu­nen und Kran­ken­kas­sen

Gesetzliche Kran­ken­kas­sen oder an­de­re An­bie­ter un­ter­stüt­zen Fa­mi­lien da­bei, einen ge­sun­den Le­bens­stil zu ent­wi­ckeln. Solche An­ge­bo­te sind er­folg­reich, wenn sie an den Le­bens­stil der Fa­mi­lien an­knüp­fen und z.B. Mütter als Ex­per­tin­nen der Fa­mi­lien in ihren Kompetenzen an­er­ken­nen und stär­ken. Sie knüp­fen da­bei an kommunalen Strukturen an und verändern diese nach­hal­tigd. So kön­nen Fa­mi­lien in Sa­chen Er­näh­rung, Er­zie­hung oder Frei­zeit lang­fris­tig und sta­bil um­den­ken und gesündere Le­bens­wei­sen ent­wi­ckeln - als Teil des eigenen sozialen Selbstverständnisses. Kom­mu­nen und Stadtteilakteure, die solche Gemeinschaftsinitiativen för­dern, tra­gen zur Ent­wick­lung aller Kinder bei.

Win-Win-Situationen herstellen

Gerade in so­zi­al be­nach­tei­lig­ten Stadt­teilen kön­nen Kin­der­ta­ges­stät­ten einen wertvollen Bei­trag zu einem familienfreundlichen Wohn­ge­biet leis­ten. Das zei­gen Good Practice-Projekte wie Monheim für Kinder, Kita Re­gen­bo­gen, Das schmeckt gut! u.a. Kin­der­ta­ges­stät­ten profitieren ih­rer­seits von der Zu­sam­men­ar­beit mit anderen Akteuren im Stadt­teil, weil sie ihr An­ge­bot für die Eltern und Kinder spür­bar er­wei­tern

e

, f. Wenn sie mit den Kin­dern ar­bei­ten und au­ßer­dem die Vernetzung im Stadt­teil vorantreiben wol­len, benötigen sie je­doch ausreichende personelle und zeitliche Res­sour­cen.

Multiplikatoren­manuale er­hö­hen die Nach­hal­tig­keit

Ge­sund­heits­för­de­rung in den Kitas funktioniert: Wo entsprechende An­ge­bo­te kon­ti­nu­ier­lich in den All­tag eingebunden wer­den, gibt es nach­weis­lich positive Effekte. Gerade bei so­zi­al be­nach­tei­lig­ten Kin­dern verbesserte sich die Ge­sund­heit, z.B. das Bewegungsverhalteng. Qualifizierungen und Manuale, die die In­te­gra­ti­on solcher Maß­nah­men in den All­tag der Kin­der­ta­ges­stät­ten er­leich­tern, haben sich be­währth.

Lebens­welt­ansatz prä­fe­rie­ren

Die Good Practice-Beispiele an Kitas - ar­bei­ten mit ganzheitlichem An­satz (Kinder Stär­ken!, Kita Re­gen­bo­gen, Bewegte Kinder etc.). Dabei er­hal­ten Kinder vielfältige Anreize für ih­re Ent­wick­lung. Ge­sund­heits­för­de­rung wird Be­stand­teil des täglichen Miteinanders.

  • Kom­mu­nen kön­nen da­bei helfen, dass Gemeinschaftsinitiativen ent­ste­hen, die Res­sour­cen bün­deln und abgestimmt ar­bei­ten mit dem Ziel, Kin­dern und Fa­mi­lien ei­ne familiengerechte, gesundheits- und bewegungsförderliche Lebenswelt zu ge­stal­ten. Part­ner solcher Vorhaben sind z.B. die gesetzlichen Kran­ken­kas­sen, die Prä­ven­ti­on im Setting ge­mäß § 20 SGB V för­dern (GKV-Spitzenverband 2010).
  • Kitas, die im Sinne des Lebenswelt (Setting)-Ansatzes handeln und Ge­sund­heits­för­de­rung in ihren All­tag in­te­grie­ren, verstehen Ge­sund­heit als Teil ei­nes ganzheitlichen Konzepts, das al­le Be­tei­lig­ten einbezieht und auf diese positiv zurückwirkt - auf Eltern, Kinder, Er­zie­he­rin­nen und Er­zie­her und Akteure des Stadtteils.
  • Wenn Beratungsangebote für Eltern eng an alltägliche Abläufe z.B. in Kin­der­ta­ges­stät­ten angesiedelt sind, neh­men Eltern diese Hilfe eher anc und wer­den so in der Elternkompetenz gestärkt. Wenn Kom­mu­nen ih­re Res­sour­cen in Wohngebieten mit Problemlagen und Be­las­tung­en bün­deln, kön­nen sie da­durch Fa­mi­lien in schwierigen sozialen La­gen gut un­ter­stüt­zen. Die Zu­sam­men­ar­beit unterschiedlicher Unterstützungs- und Versorgungseinrichtungen sorgt da­für, dass die An­ge­bo­te Fa­mi­lien bes­ser er­rei­chen.

Herausforderungen für die Kooperationspartner

Motivations­strategien zum Be­such der Kitas ge­ra­de für so­zi­al benachteiligte Fa­mi­lien

Kin­der­ta­ges­stät­ten sind bedeutende elementarpädagogische Ein­rich­tung­en. Wenn sie aus­rei­chend ausgestattet sind und das Personal qua­li­fi­ziert ist, kön­nen sie mit Anreizen und Angeboten al­le Kinder för­dern. Besonders Kinder aus so­zi­al be­nach­tei­lig­ten Fa­mi­lien brau­chen die vielfältigen An­re­gung­en, geregelten Tagesstrukturen und die För­de­rung in einer Kita, die ih­re Ent­wick­lung unterstützt. Doch ge­ra­de diese Kinder be­su­chen Kin­der­ta­ges­stät­ten seltener oder kürzer. Sozial be­nach­teiligte Eltern wis­sen zu­meist um die positiven Effekte einer Kita für ih­re Kinder. Daher sollte man ge­zielt fra­gen, wa­rum sie ih­re Kinder nicht in die Ta­ges­stät­te ge­ben. Wenn mög­lich, sollten Ängste, Vor­be­halte und finanzielle Hemmnisse abgebaut wer­den.

Qualifizierung der Kita-Mitarbeitenden im Be­reich der Ge­sund­heits­för­de­rung

Familiäre Un­ter­stüt­zung und Ge­bor­gen­heit ist für Kinder ein wichtiger gesundheitsförderlicher Schutzfaktor. Wenn Eltern sich am All­tag der Kita be­tei­li­gen und wenn Kinder er­le­ben, dass der familiäre Zu­sam­men­halt wertgeschätzt wird, hat das für die Jun­gen und Mäd­chen ei­ne positive Wir­kung. Diese Beteiligung und ein vorurteilsbewusster Um­gang mit Fa­mi­lien sind je­doch nicht selbst­ver­ständ­lich. Ein ent­spre­chen­des En­ga­ge­ment der Fachkräfte ist un­er­läss­lich für erfolgreiche Präventionsprogramme und Elternarbeit (Hartung et al 2009: 43). Dafür müs­sen diese Themen re­gel­mä­ßig bearbeitet wer­den beim fachlichen Aus­tausch und bei Qualifizierungen der Kita-Träger (z.B. der Wohl­fahrts­ver­bände). Und diese Themen müs­sen als profilierender Be­stand­teil der Ein­rich­tung­en und Verbände entwickelt wer­den. Die Good Practice-Werkstätten, die der Ko­o­pe­ra­ti­ons­ver­bund hierzu entwickelt hat, un­ter­stüt­zen Kitas und Träger von Kin­der­ta­ges­stät­ten in diesem Pro­zess.

Kommunales Gesamt­konzept

Eine entsprechende finanzielle Aus­stat­tung der Kitas durch die Kom­mu­nen und ein kommunales Gesamtkonzept, das die Ent­wick­lung aller Kinder fördert, kann diese Prozesse un­ter­stüt­zen. Und sie kön­nen verhindern, dass sich familiäre Ar­mut ne­ga­tiv auf die Ent­wick­lungs­chan­cen von Kin­dern auswirkt.