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26.03.2020

Dokumentation der Good Practice-Lernwerkstatt zu Basiskriterien der soziallagenbezogenen Gesundheitsförderung

Theresa Vanheiden, Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen Bremen e.V.

Schlagwörter:Gesundheitsförderung, Good Practice, Konzeption, Setting, Zielgruppe

Am 04.03.2020 fand die erste regionalisierte Good Practice-Lernwerkstatt der KGC Nie­der­sach­sen in Ol­den­burg statt. Im Mit­tel­punkt der Werk­statt standen die drei Basiskriterien für die Ent­wick­lung von Pro­jekten der so­zi­al­la­gen­be­zo­ge­nen Ge­sund­heits­för­de­rung: die Kon­zep­ti­on, die Be­schrei­bung und der Einbezug der vulnerablen Dialoggruppe(n) so­wie die Um­set­zung des Setting-Ansatzes, als zentrales Qualitätskriterium der Ge­sund­heits­för­de­rung. Ziel der Werk­statt war es, den Teilnehmenden den Zu­gang zu den Qualitätskriterien als In­stru­ment zur Re­fle­xi­on der eigenen Ar­beit zu er­mög­li­chen und fundiertes Wissen zu den drei Schwerpunktkriterien zu vermitteln. Nicht zu­letzt ge­ben die Lernwerkstätten - ins­be­son­de­re bei regionalisierten Angeboten - im­mer auch Mög­lich­keit­en zum Aus­tauschen, Vernetzen und Lernen voneinander.

Schon bei der Kon­zep­ti­on von Pro­jekten sollte der Ge­sund­heits­för­de­rungsprozess mitgedacht wer­den. Der Be­zug zu Ge­sund­heits­för­de­rung und Prä­ven­ti­on so­wie die För­de­rung von be­nach­tei­lig­ten Personengruppen sind zu verdeutlichen, um da­rauf aufbauend Ziele, Maß­nah­men und Me­tho­den abzuleiten. Hierfür sind die besonderen Bedarfslagen, Hürden und Problemfelder aus Sicht der Dialoggruppe, die sich aus ei­ner schwierigen so­zi­alen La­ge und aus so­zi­aler Be­nach­tei­li­gung er­ge­ben, durch entsprechende Beteiligungsmöglichkeiten im gesamten Ge­sund­heits­för­de­rungsprozess mitzudenken.

Neben Maß­nah­men, die auf ei­ne Veränderung des Verhaltens Einzelner ab­zie­len, sind ins­be­son­de­re Veränderungen von Rah­men­be­din­gung­en und Strukturen hin zu gesundheitsförderlichen Strukturen nach­hal­tig, die die gesündere Wahl zur einfachen Wahl ma­chen. Setting- bzw. lebensweltbezogene Interventionen tra­gen zur Verminderung der so­zi­al bedingten Un­gleich­heit von Gesundheitschancen bei, da sie al­le Menschen in der Lebenswelt glei­cher­ma­ßen oh­ne Stig­ma­ti­sie­rung an­spre­chen.

Thematisch eingestiegen sind die Teilnehmenden nach einer Übung zum Kennenlernen mit einer gruppenbasierten Assoziationsübung zu den 12 Good Practice-Kriterien. Im weiteren Verlauf folgten fachliche Impulse zu den 12 Good Practice-Kriterien im Allgemeinen und den drei Schwerpunktkriterien im Speziellen mit abwechselnden, interaktiven Arbeitsphasen und Zeiten zum Austausch.
U.a. kam dabei die Kopfstand-Methode zum Einsatz. Hierbei wird zunächst bewusst auf die Faktoren geschaut, die für das Nichtgelingen einer soziallagenbezogenen Gesundheitsförderung erforderlich sind. Erst im zweiten Schritt wird geschaut, wie diese Faktoren „vom Kopf auf die Füße“ gestellt werden müssen, damit sie das Gelingen begünstigen.

Als Praxisbeispiel wurde das Projekt „Bewegte Schule“ vorgestellt, dass in Grund-, weiterführenden und berufsbildenden Schulen in Niedersachsen umgesetzt wird. Das Konzept des Projektes adressiert verschiedene Personengruppen und verfolgt mit verhaltens- und insbesondere verhältnisbezogenen Maßnahmen gezielt den Setting-Ansatz.

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