Zum Hauptinhalt springen
Logo vom Kooperationsverbund Gesundheitliche Chancengleichheit und Site-Slogan: Aktiv für Gesundheit und Chancengleichheit (Link zur Startseite)
Angebotsdarstellung

Fachberatungsangebot "Gute Zeiten - schlechte Zeiten" für Kinder und ihre psychisch erkrankten Eltern

Kurzbeschreibung mit Zielen und Maßnahmen

Das Angebot zielt auf die Förderung und Unterstützung von Familien mit einem psychisch erkrankten Elternteil. Im Mittelpunkt stehen Kinder, bei denen Vater oder Mutter von einer depressiven oder manisch-depressiven Störung, einer schizophrenen Psychose, einer Suchtmittelabhängigkeit oder einer Persönlichkeitsstörung (vor allem Borderline­) betroffen sind. Im Rahmen einer dreijährigen Projektförderung ab 1.9.2008 u.a. durch Aktion Mensch, Sternstunden e.V. und Diakonie wurde das Angebot deutlich vertieft und auf die gesamte Region Unterfranken ausgeweitet. Ab 1.9.2011 konnten die Hilfen - nun unter dem Namen Fachberatungsangebot "Gute Zeiten - schlechte Zeiten" für Kinder und ihre psychisch erkrankten Eltern) in eine überwiegend öffentliche Förderung durch die Kommunen Stadt Würzburg und die Landkreis Würzburg, Kitzingen und Main-Spessart sowie durch den Bezirk Unterfranken und weitere übernommen werden.

Kinder und Jugendliche mit einem psychisch erkrankten Elternteil tragen nach allen Untersuchungen ein deutlich erhöhtes Risiko, später im Leben eine gleichartige oder andere psychische Störung auszubilden. Neben den genetischen Belastungen, sind daran in etwa gleichem Maße auch psychosoziale Belastungen und Vermittlungsprozesse beteiligt. An diesen setzt das Angebot gezielt an und versucht somit, die Resilienz der Kinder und Jugendlichen zu stärken. Gesundheitsförderung heißt hier, die Lebensbedingungen der Kinder zu verbessern, ihre Bewältigungsfähigkeiten zu steigern und den Grad der eigenen psychischen Belastung zu verringern. Unterschieden werden folgende Projektbausteine:

Baustein 1 - Fallbezogene Prävention:
Die Kinder erhalten im Einzel-, Familien- oder Gruppensetting die erforderliche Aufklärung und Unterstützung, bei Bedarf werden Maßnahmen zu ihrem besonderen Schutz vermittelt. Der erkrankte und der gesunde Elternteil bekommen Beratung und Hilfen für die Erziehung und das familiäre Zusammenleben angeboten. Diese Hilfen finden überwiegend im Evang. Beratungszentrum statt, aber auch andernorts in Kooperation mit anderen sozialpsychiatrischen oder Jugendhilfeeinrichtungen, oder durch einen Konsiliardienst. Ab Februar 2009 hält eine Fachkraft des Projekts eine regelmäßige Familiensprechstunde in der örtlichen psychiatrischen Universitätsklinik ab.

Baustein 2 - fallübergreifende Prävention:
Durch allgemeine Vortragstätigkeit, Presseartikel und Infomaterialien wird die breite Öffentlichkeit für die Situation von Familien sensibilisiert, die von einer elterlichen psychischen Erkrankung betroffen sind. Im Internet werden Betroffenen und Angehörigen des sozialen Umfeldes erste erforderliche Informationen zum Umgang mit der familiären Belastung gegeben.

Baustein 3 - Qualifizierung:
Das Projekt bietet den Einrichtungen aus Jugendhilfe und (Sozial-) Psychiatrie in der Region Unterfranken Fortbildung und Qualifizierung an. Mittels einer Website erhalten interessierte Fachkräfte Informationen über Behandlungsansätze, Kooperationspartner, Aufklärungsmaterialien usw.

Baustein 4 - Kooperation:
An der Schnittstelle zwischen Jugendhilfe und Erwachsenenpsychiatrie wird eine institutionell verankerte Kooperation zwischen allen beteiligten Einrichtungen und Berufsgruppen etabliert. In diesem sog. Interinstitutionellen Kooperationszusammenhang sollen Formen der Zusammenarbeit gebahnt werden, die den komplexen familiären Situationen angemessen sind und die häufig anzutreffende Fremdheit zwischen den beiden Versorgungsbereichen überwinden helfen. 2011 wurde ein Kooperationsverbund in Würzburg "Familien mit einem psychisch erkrankten Elternteil" gegründet. Aus ihm ist eine sog. Steuerungsgruppe hervorgegangen, die an einer (schriftlichen) Kooperationsvereinbarung zwischen den wesentlichen Akteuren in diesem Themenfeld arbeitet.

Dokumente zur Darstellung des Angebotes


Kontakt

Herr Andreas Schrappe
Evangelisches Beratungszentrum der Diakonie Würzburg
Stephanstr. 8
97070 Würzburg (Bayern)

Telefon: 0931 / 305010

E-Mail: schrappe.ebz(at)diakonie-wuerzburg.de

Website: http://www.diakonie-wuerzburg.de/ebz/psychisch-belastete-eltern-ebz-wuerzburg-.2030.0.0.0.0.html


Projektträger

Evangelisches Beratungszentrum - Erziehungs-, Familien-, Ehe- und Lebensberatung. Träger Diakonisches Werk Würzburg e.V.
Stephanstr. 8
97070 Würzburg


Laufzeit des Angebotes

Beginn: September 2008

Abschluss: kein Ende geplant


Welche Personengruppe(n) in schwieriger sozialer Lage wollen Sie mit Ihrem Angebot erreichen?

  • Menschen mit Behinderung in schwieriger sozialer Lage
  • Chronisch kranke / mobilitätseingeschränkte und / oder kognitiv beeinträchtigte Personen in schwieriger sozialer Lage
  • Angehörige von Personen mit erhöhtem Unterstützungsbedarf

Das Angebot richtet sich insbesondere an folgende Altersgruppen

  • Altersgruppenübergreifend

Das Angebot umfasst geschlechtsspezifische Angebote für

  • Keine geschlechtsspezifischen Angebote

Multiplikatorinnen und Multiplikatoren

Multiplikatoren sind alle Fachkräfte (siehe unten) aus Jugendhilfe und Psycihatrie. Außerdem Mitarbeiter/innen aus Kindertageseinrichtungen, sowie Lehrkräfte der Schulen.


Kooperationspartnerinnen und Kooperationspartner

Fachkräfte aus den Berufsgruppen bzw. Einrichtungen: Erwachsenenpsychiatrie, Kinder- und Jugendpsychiatrie, Sozialpsychiatrie / Eingliederungshilfe, Ärztliche und Psychologische Psychotherapeuten, Schulsozialarbeiter/innen, stationäre und ambulante Jugendhilfeeinrichtungen, Jugendämter / Allgemeine Soziale Dienste usw.


Schwerpunkte des Angebotes

  • Elternschaft / Schwangerschaft
  • Sucht
  • Psychische Gesundheit
  • Stärkung der individuellen Bewältigungsressourcen (z.B. Life skills, Resilienz)
  • Unterstützung von pflegenden Angehörigen

Das Angebot wird hauptsächlich in folgenden Lebenswelten umgesetzt

  • Krankenhaus
  • Familie
  • Beratungsstelle

Qualitätsentwicklung

Was machen Sie, um die Qualität Ihres Angebotes weiterzuentwickeln?

Wechselseitige Reflexion mit anderen etablierten Projekten auf der Ebene der Bundesarbeitsgemeinschaft \"Kinder psychisch erkrankter Eltern\" (www.bag-kipe.de).
Einholen von Rückmeldung seitens der Kooperationspartner im sog. Kooperationsverbund (www.verbund-gzsz.de) und der daraus hervorgegangenen Steuerungsgruppe.

Welche Erfahrungen haben Sie bei der Qualitätsentwicklung Ihres Angebotes gemacht?
Welche Stolpersteine haben Sie festgestellt?

Schwierig erweist sich eine Evaluation der Effekte des Angebots mit den klassischen Mitteln der empirischen Forschung, da geringe Fallzahlen und geringe Mitarbeitsbereitschaft der angefragten Familien.
Trotzdem konnte eine Evaluationsstudie zu den Präventions- und Therapiegruppen \"Gute Zeiten - schlechte Zeiten\" 2014 durchgeführt werden.

Wie dokumentieren Sie Ihre Arbeit? (z.B. Konzepte, Handreichung)

Es liegt eine Konzeption des \"Würzburger Projekts\" (2008-2011) in einer Kurz- und einer Langversion vor, die auf Wunsch zugesandt werden kann. Auf dieser Konzeption beruht auch die aktuelle Arbeit des Fachberatungsangebots \"Gute Zeiten - schlechte Zeiten\" für Kinder und ihre psychisch erkrankten Eltern.

Quelle der Veröffentlichung/URL: Projektbeschreibung, Konzeption, Jahresbericht

Es ist bereits ein Ergebnisbericht vorhanden.

Titel des Berichts bzw. Kurzbeschreibung: Abschlussbericht Würzburger Projekt 2008-2011

Die Qualitätsentwicklung und Ergebnissicherung sind in ein Qualitätsmanagementsystem eingebunden.


Stand

11.03.2015

… zurück zur Übersicht