TrotzAlter: Unabhängig, mittendrin.
Kurzbeschreibung mit Zielen und Maßnahmen
2013 lebten in Stuttgart 138.338 (23,6 %) Personen über 60 Jahre, 56,3 % waren weiblich und 43,7 % männlich. Von diesen Personen hatten 41.528 Personen (30 %) einen Migrationshintergrund. Knapp die Hälfte (48,2 %) aller Haushalte mit Personen über 60 Jahren waren Einpersonenhaushalte. In Deutschland sind 4 Millionen Menschen über 60 Jahre alkoholabhängig, 17,5 % rauchen. Bis zu 2,8 Millionen der älteren Menschen nehmen zu viele psychoaktive Medikamente wie Schlaf-, Schmerz- oder Beruhigungsmedikamente ein. Etwa 14 % der Menschen, die von ambulanten Pflegediensten oder in stationären Einrichtungen der Altenhilfe betreut werden, haben Alkohol- oder Medikamentenprobleme.
Gesellschafts- und sozialpolitische Herausforderungen ergeben sich dadurch, dass durch Suchtmittelkonsum und Abhängigkeit auf die Gesellschaft erhebliche Kosten zukommen können: Wenn der Anteil älterer Menschen steigt, kann auch der Anteil älterer Menschen mit riskantem und abhängigem Suchtmittelkonsum steigen. Dadurch erhöhen sich die Kosten für Behandlung und Pflege. Wenn präventive Maßnahmen Wirkung zeigen, in dem sie eine längere Lebensphase in Selbstbestimmung und Unabhängigkeiten ermöglichen, entfaltet sich auch ein kostendämpfender Faktor.
In Stuttgart fehlten vielerorts Präventionskonzepte, die speziell auf die Besonderheiten älterer Menschen eingehen. Nur 6 % aller von Suchtpräventionsmaßnahmen erreichten Personen gehörten dieser Altersgruppe an. Außerdem erreichen bewährte Angebote und Unterstützungsleistungen nicht so viele Menschen wie gewünscht. Im Wissen, dass ältere Menschen für Themen der Suchtprävention auf anderen Wegen angesprochen und erreicht werden als jüngere Menschen, sollte in den Settings interveniert werden, in denen sich die angesprochenen Zielgruppen bewegen. Deshalb sollten die Angebote und Unterstützungsleistungen in einen Stadtbezirk gebracht und dort verankert werden.
Aus Daten der Bürgerumfrage Stuttgart 2011 war bekannt, dass jede/jeder fünfte Stuttgarterin/Stuttgarter ab 55 Jahren, unabhängig von Geschlecht, Bildung und sozialem Status einen riskanten Alkoholkonsum pflegt. Zudem wurde erfasst, dass die Motivation, riskanten Kon-sum zu reduzieren, mit dem Alter abnimmt.
Das Projekt wurde initiiert, um diesen Umständen Rechnung zu tragen und dazu beizutragen, dieses wichtige Thema in der Landeshauptstadt Stuttgart voranzubringen. Das Projekt zielte auf die Entwicklung und Umsetzung eines ganzheitlichen, wohnortnahen Maßnahmenkonzepts zur Suchtprävention und Gesundheitsförderung im Alter, welches in die bereits bestehenden Versorgungsstrukturen eines Stadtbezirks eingebettet ist.
Frau
Annette Faust-Mackensen
Landeshauptstadt Stuttgart, Gesundheitsamt
Schloßstraße 91
70176
Stuttgart
(
Baden-Württemberg
)
Telefon: 0711216 / 59419