Regionales Krisenmanagement zur Versorgung junger Menschen mit suizidalen Handlungen
Kurzbeschreibung mit Zielen und Maßnahmen
Mit dem Modellprojekt eines Regionalen Krisenmanagements für junge Menschen bis zum 25. Lebensjahr streben wir an, für junge Menschen, die sich in einer suizidalen Lebenskrise befinden, sowohl das Angebot einer fachärztlichen Abklärung und einer psychiatrischen/fachpsychologischen Behandlung, sowie eine benötigte psychosoziale Hilfe niederschwellig erreichbar zu machen. Psychosoziale Krisenhilfe wird häufig neben fachärztlicher bzw. psychologischer Hilfe benötigt, um andauernde lebensgeschichtliche Belastungen bearbeiten und vermindern zu können, die eine suizidale Handlungsentscheidung angesichts einer als unerträglich oder hoffnungslos empfundenen Lebenssituation mitbedingen.
In Untersuchungen zur Wirksamkeit von Versorgungssystemen hat sich gezeigt, dass Verbindlichkeit und Kontinuität der eingeleiteten Hilfemaßnahmen wesentlichen Einfluss auf die Wiederholung suizidaler Handlungen haben. Von besonderer Bedeutung ist die rasche und verlässlich vereinbarte Behandlung und Beratungsaufnahme, weil ansonsten mit einem Verlust der zu Anfang meist guten Zugangsmöglichkeit zum betroffenen jungen Menschen zu rechnen ist. Nicht behandelte, vor allem depressive, psychische Erkrankungen und unveränderte psychosoziale Risikokonstellationen tragen wesentlich zur hohen Rezidivrate von Suizidversuchen junger Menschen bei.
Das Modellprojekt will die Versorgung vor allem dadurch verbessern, dass es die in einer definierten Region tätigen Fachdienste darin unterstützt, die von ihnen vorgehaltenen Leistungsangebote enger aufeinander abstimmen zu können. Dadurch soll erreicht werden, dass den Betroffenen die notwendigen Hilfen zielgenauer, schneller und mit verbindlicher Absprache angeboten werden und damit deren Inanspruchnahme erleichtern.
Mit dieser Zielsetzung wurde eine Anlauf- und Koordinierungsstelle (AKOS) eingerichtet, die neben ihrem Erstsitz im Klinikum Weinsberg ein Zweigbüro im Klinikum Ludwigsburg unterhält.
Das Landesmodellprojekt, mit dessen Aufbau im Januar 2007 begonnen wurde, wird durch die Landesstiftung Baden-Württemberg gefördert.
Mittels der im Projekt entwickelten „Anlauf- und Koordinierungsstelle (AKOS)“ bieten wir den beteiligten Institutionen und Diensten Hilfe bei der erforderlichen Koordination der im Einzelfall notwendigen Untersuchungs-, Behandlungs- und Hilfemaßnahmen im Sinne einer zentralen Service-Stelle an.
AKOS wird mit seinem Vermittlungs- und Beratungsangebot dann für den jungen Menschen tätig, wenn er und gegebenenfalls auch seine Angehörigen/Personensorgeberechtigten das wünschen. Die im Einzelfall erforderliche Koordinationsleistung kann bestehen in der Vermittlung von:
- Abklärung einer psychischen Erkrankung durch einen Facharzt
- Fachbehandlung (psychiatrisch, psychotherapeutisch)
- psychologischer Anschlussberatung- psychosozialer Krisenintervention- psycho-sozialer Nachsorge.
AKOS stellt entsprechend der regionalen Zugehörigkeit des betroffenen jungen Menschen den Kontakt mit dem/der verantwortlichen Mitarbeiter/in des zuständigen Fachdienstes her und vereinbart verbindliche und zeitnahe Termine für das Erstgespräch. AKOS verfügt dafür auf der Grundlage einer zwischen den Fachdiensten getroffenen Kooperationsvereinbarung über die beständig aktualisierten Informationen zur Erreichbarkeit der beteiligten Institutionen.
AKOS teilt dem jungen Menschen, bei Minderjährigen auch den Eltern/Sorgeberechtigten, das Hilfe- und Behandlungsangebot und die dafür vereinbarten Termine mit und leitet im Einverständnis mit den Betroffenen die erforderlichen Behandlungsunterlagen dorthin weiter.
Herr
Joachim Jungmann
Gerhart-Hauptmann-Weg 5
74223
Flein
(
Baden-Württemberg
)
Telefon: 01713414410
E-Mail: joachim.jungmann@dgn.de
Website: http://www.akos-bw.de
Weitere Ansprechperson
Herr
Christian Brandt
Klinikum am Weissenhof
74189 Weinsberg
(
Baden-Württemberg
)
Telefon: 07134751371
E-Mail: Chnbrandt@aol.com