Anlaufstelle Straßenstrich Bonn
Kurzbeschreibung mit Zielen und Maßnahmen
Die Stadt Bonn hat im Rahmen der Ordnungspartnerschaft zwischen Polizei, Gesundheitsamt, Ordnungsamt und freien Trägern und mit Hilfe eines Landeszuschusses im Jahre 2000 eine "Mobile Anlaufstelle Straßenstrich" eingerichtet, die der Situationsentschärfung der Lage im sperrgebietsfreien Raum dienen soll. Mit der Änderung der Sperrbezirksverordnung sowie der Errichtung eines Verrichtungsgeländes und dem dadurch verlegten Straßenstrich wurde das bis dahin eingesetzte Wohnmobil (Mobile Anlaufstelle Straßenstrich, MAS) seit 2011 durch einen Container ersetzt.Wesentliche Zielgruppe sind weibliche Prostituierte im Alter von 18 bis über 60 Jahre.
Das Angebot der Anlaufstelle Straßenstrich ist an zwei Abenden in der Woche geöffnet. Da stehen Sozialarbeiterinnen der Kooperationspartnerschaft MAS unter Leitung des Gesundheitsamtes Bonn für Gespräche bereit.
Auf dem sogenannten Verrichtungsgelände, das an die Anbahnungszone angrenzt, befinden sich sechs Boxen für Autos sowie zwei Container. In einem der Container arbeitet täglich zu den Öffnungszeiten des Straßenstrichs (20.00 Uhr bis 6.00 Uhr) ein Mitarbeiter eines Sicherheitsdienstes. Bei dem anderen Container handelt es sich um den Sozialcontainer mit einer Toilette für die Prostituierten. Das gesamte Gelände sowie ein eigens installiertes Notrufsystem in den Boxen soll eine höhere Sicherheit der Frauen vor Gewaltübergriffen gewährleisten.
Die Ziele: die Sozialverträglichkeit des Straßenstrichs zu erhöhen, schneller bei gesundheitlichen und sozialen Gefahrenlagen reagieren zu können, das Gewaltpotential zu reduzieren und das Selbstbewusstsein der Prostituierten zu erhöhen.
Die Anlaufstelle Straßenstrich soll im Einzelnen Folgendes leisten:
- Informationen über die Angebote der teilnehmenden Einrichtungen
- soziale und gesundheitliche Hilfen und Beratung
- Informationen über weitere Beratungs- und Betreuungsangebote, Vermittlung zu Hilfeeinrichtungen
- Psychosoziale Gesprächsangebote in Belastungssituationen und sozialen Notlagen
- Sozialrechtliche Beratung (keine Rechtsberatung), z. B. hinsichtlich Arbeitslosengeld II, Zuwanderungsrecht
- Beratung zu safer-use, safer-sex, sexuell übertragbaren Krankheiten einschließlich HIV – Infomaterial in mehreren Sprachen
- Gesundheitsförderung und Prävention
- Information zum Bereich Schwangerschaft und Verhütungsmethoden
- Schlichtung in Streitlagen
- Krisenintervention (Erste Hilfe Maßnahmen)
- Versorgung mit Hilfsmitteln, wie z. B. Kondomen, Getränken und Snacks
- Spritzen- und Kanülenannahme
- Abgabe von Spritzen, Kanülen, Ascorbin, sterilen Tupfern
- Führen und Aushängen einer Liste mit „gefährlichen Freiern“
- Außerhalb des Wohnmobils: Streetwork, Werbung für das Angebot - Verteilen von Infopäckchen
Das Projekt versteht sich als Rückzugsraum für die Frauen, wo ihnen zugehört und bei Bedarf Hilfe zuteil wird .
Frau
Gesundheitsamt Bonn
Gesundheitsamt Bonn
Engeltalstraße 6
53103
Bonn
(
Nordrhein-Westfalen
)
Telefon: 0228 / 772567
E-Mail: amtsleitung.amt53@bonn.de
Website: http://Untersuchungs- und Beratungsstelle HIV/AIDS & sexuell übertragbare Erkrankungen