Migrantinnen als Gesundheitsmanagerinnen der Familie

Im Rahmen der Präventions- und Gesundheitsförderungsinitiative „Mehr Gesundheit für alle“ setzen sich der BKK Bundesverband und Gesundheit Berlin e.V. mit zwei Projektmodulen das Ziel, türkischsprachige Migrantinnen in ihrer Kompetenz als Gesundheitsmanagerinnen der Familie zu stärken. Durch gezielte Information und Austausch mit Anderen soll erreicht werden, dass die alltäglichen Anforderungen an Frauen in türkischen Familien stressfreier bewältigt werden können, um damit Energie und Ressourcen zu schonen.

Ein Projektmodul befasst sich intensiv mit dem Thema „Ausgewogene und gesunde Ernährung“. Gemeinsam mit dem Migrantinnentreff des Interkulturellen Gemeinwesenzentrums mit Gesundheitsförderung entwickelt Gesundheit Berlin e.V. ein türkischsprachiges Kiez-Kochbuch, das neben kulturspezifischen Rezepten auch Informationen über gesunde Ernährung, über Vorbeugung von Übergewicht bei Kindern und über Essstörungen enthält. In einem Kursangebot, das aus Gruppengesprächen und Kocheinheiten besteht, wird das Thema Ernährung in die Praxis umgesetzt sowie Raum für Information und Diskussionen gegeben.

Mit dem zweiten Projektmodul wird ein Frauen-Internettreff aufgebaut, der Migrantinnen als Anlaufpunkt für gesundheitliche Fragestellungen dienen soll. Gefördert wird hier vor allem das gesundheitsfördernde Potenzial von Migrantinnen im Sinne einer Selbsthilfestruktur. Das Projekt wird von Gesundheit Berlin e.V. im Setting Kiez gemeinsam mit dem AWO Begegnungszentrum Adalbertstraße umgesetzt und beinhaltet einen Kurs, in dem Gesundheitsthemen wie Frauengesundheit, Vorsorge- und Früherkennungsuntersuchungen für die ganze Familie, Erziehung von Kindern und Jugendlichen, Leistungen der Kranken- und Pflegeversicherung, u. ä. gemeinsam diskutiert werden. Geeigneter Aufhänger, um sich mit diesen Themen auseinander zu setzen, ist dabei die gleichzeitige Schulung im Umgang mit dem Internet. Das Internet wird dazu genutzt, Informationen und Unterstützungsangebote auf einfache Art und Weise zu recherchieren. Der Treffpunkt wird in der Schlussphase des Projektes in die Hände der geschulten Frauen zur eigenständigen Organisation von Öffnungszeiten, Informationsveranstaltungen, Gesprächskreisen etc. übergeben.