Kokon - Zentrum für ambulante Drogentherapie

KOKON ist eine ambulante Drogentherapieeinrichtung, deren therapeutisches Angebot sich speziell an Kokainabhängige richtet. Das bedeutet, dass die theoretischen Grundlagen, der Aufbau des therapeutischen Programms und die Behandlungsinhalte auf die Besonderheiten von Kokainabhängigkeit und auf die Belange von Kokainabhängigen zugeschnitten sind. Entgegen der landläufigen Meinung, Kokainkonsum könne keine Abhängigkeit verursachen, geht KOKON von einem spezifischen Krankheitsmodell aus, das vor allem auf neueren neurophysiologischen Erkenntnissen fußt. Ausgehend von dieser Grundannahme wird die Kokainabhängigkeit primär als eine eigenständige Krankheit und nicht als Symptom einer tiefer liegenden Grundstörung angesehen. Entsprechend der zugrunde liegenden Theorie liegt der Schwerpunkt der ersten Phase der Therapie auf einem umfassend ausgestalteten Abstinenztraining. Im weiteren Verlauf der Therapie bleibt die Rückfallprophylaxe ein wichtiger Inhalt der Therapie. Eine Besonderheit, die Kokainabhängige auszeichnet, ist, dass sie „bikulturell“ leben, das heißt, dass sie neben dem drogenbestimmten Milieu, in dem sie Drogen konsumieren, in einem drogenfreien Umfeld, häufig mit Arbeit oder Ausbildung, Beziehung oder Familie, leben. Die drogenfreien sozialen Bezüge stellen oft einen wichtigen Motivator für Abstinenz und Therapie dar. Der ambulante Rahmen der Therapie bei KOKON ermöglicht es den PatientInnen die Abstinenz in ihrem Lebensalltag zu erproben und zu festigen und außerdem den Lebensmittelpunkt zunehmend auf die drogenfreien Lebensbereiche zu verschieben. Die Idee der Lebensfeldnähe wird verbunden mit dem Grundprinzip der ambulanten Gemeinschaft bei KOKON, die ein zentrales therapeutisches Element bildet. Das Therapieprogramm bei KOKON umfasst wöchentliche Einzel- und Gruppentherapiesitzungen, ein Urin-Kontroll-Programm, eine wöchentliche Volleyball-Freizeitgruppe, Angehörigengespräche, medizinische Betreuung, Entspannungstraining, Therapiewochenenden und einmal im Jahr eine Kanutour als therapeutische Gruppenreise.