Köln-Bonner-Ambulanz für Säuglinge, Kleinkinder und Eltern

1) Ansprechpartnerin: Dr. phil. Sabine Trautmann-Voigt
2) Träger: Privater gemeinnütziger Träger
3) Aufgaben, Ziele, Schwerpunkte:

Die Bonner Psychotherapie-Ambulanz bietet frühe Hilfen bei psychosozial bedingten Regulationsstörungen im frühen Kindesalter als Möglichkeit zur Gewaltprävention (z.B. bei sehr jungen oder depressiven Müttern). Sie versucht als Frühwarnsystem eine Regulation des elterlichen Fürsorgeverhaltens rechtzeitig zu ermöglichen und durch Soforthilfe Eskalationen zu vermeiden.

Die Bonner Psychotherapeutische Ambulanz für Säuglinge, Kleinkinder und Eltern ist integrierter Bestandteil des Medizinischen Versorgungszentrums für Psychosomatik und hat sich als Einrichtung zur Prävention und Früherkennung bzw. gezielter psychotherapeutischer Krisenintervention und /oder haltgebender Begleitung während der frühen Elternschaft etabliert. Die Arbeit des MVZPPP und der KBAP wird kontinuierlich durch wissenschaftliche Begleitstudien zur Effizienzprüfung evaluiert.

Der Schwerpunkt der Arbeit der Bonner-Psychotherapie-Ambulanz für Säuglinge, Kleinkinder und Eltern liegt in der genauen Betrachtung und Beobachtung von Eltern-Kind-Interaktionen, bzw. in der Analyse primärer Kommunikationsformen wie Bewegung und Körpersprache. Nonverbale Kodierungen werden früh über die Bezugspersonen vermittelt und vom Kleinkind verinnerlicht. Sie prägen späteres Kommunikationsverhalten. Frühe Regulationsstörungen entstehen meist durch überforderte und / oder früher traumatisierte Eltern, deren Kommunikationsverhalten dadurch beeinträchtigt ist. Diese Herangehensweise, über Eltern-Kind-Interaktionen, wird durch die moderne Bindungsforschung gestützt.
Wesentliche Elemente einer Psychotherapie- bzw. Präventionsbehandlung sind nach der Diagnosestellung:
- Das Erkennen von Stärken intuitiver elterlicher Kommunikationsfähigkeiten
- Das Erlernen der Modulation negativer Affekte des Säuglings in intuitive beruhigende Regulationsunterstützung
- Das Verändern dysfunktionaler Interaktionsmuster.

Zielgruppe der Einrichtung sind Eltern mit ihren Säuglingen und Kleinkindern, wobei Auffälligkeiten im Regulationserhalten der Kinder als auch psychische Auffälligkeiten und Erkrankungen, Überlastungen, Traumatisierungen und Misshandlungen der Eltern entdeckt und behandelt werden können.
Dies sind z.B. Eltern die mit der Geburt ihres Kindes Unsicherheiten und Überforderungen erlebt haben, z.B .durch
- Eine traumatische Geburt oder Risikogeburt
- Partnerkonflikten
- Reinszenierungen eigener Traumatisierungen
- Psychischer Krankheiten.

Säuglinge bzw. Kleinkinder mit Anpassungsschwierigkeiten zeigen häufig eines oder mehrere der folgenden Symptome:
- Ein- und Durchschlafprobleme
- Lang anhaltendes Schreien
- Fütterprobleme
- Auffälligkeiten in der Kontaktaufnahme
- Geringe Anpassungsfähigkeit an neue Situationen
- Häufiges Trotzen
- Hohe Ablenkbarkeit.

Die Diagnostik und Therapie erfolgt im Rahmen der Ambulanz und durch Vernetzung mit anderen Angeboten im Rahmen des MVZPPP. Hierzu werden folgende Angebote gemacht:
- Psychotherapie
- Traumatherapie
- Gruppentherapie
- Körper- und Tanztherapie
- Paarberatung
- Elterntraining
- Mütter/Väter-Säuglingsgruppe „Rhythmus und Spiel“.

Anmeldung:
Über das Ambulanzsekretariat des MVZPPP können Eltern kurzfristig telefonisch einen Ersttermin vereinbaren. Die telefonische Sprechzeit ist täglich von 9.00 bis 13.00 Uhr.

4) Angaben zur Trägerschaft oder Finanzierung:

Die Psychotherapie und die damit verbundene Diagnostik werden in der Regel von den gesetzlichen und privaten Krankenkassen übernommen. Dies schließt Beratung und sinnvolle Trainings- und Präventionsangebote, die über die Richtlinienpsychotherapie hinausgehen, wie Eltern-Kind-Gruppen und Elterntrainings nicht mit ein.