Webanalyse / Datenerfassung

Wir möchten diese Website fortlaufend verbessern. Dazu wird um Ihre Einwilligung in die statistische Erfassung von Nutzungsinformationen gebeten. Die Einwilligung kann jederzeit widerrufen werden.

Welcher Dienst wird eingesetzt?

Matomo

Zu welchem Zweck wird der Dienst eingesetzt?

Erfassung von Kennzahlen zur Webanalyse, um das Angebot zu verbessern.

Welche Daten werden erfasst?

  • IP-Adresse (wird umgehend anonymisiert)

  • Gerätetyp, Gerätemarke, Gerätemodell

  • Betriebssystem-Version

  • Browser/Browser-Engines und Browser-Plugins

  • aufgerufene URLs

  • die Website, von der auf die aufgerufene Seite gelangt wurde (Referrer-Site)

  • Verweildauer

  • heruntergeladene PDFs

  • eingegebene Suchbegriffe.

Die IP-Adresse wird nicht vollständig gespeichert, die letzten beiden Oktette werden zum frühestmöglichen Zeitpunkt weggelassen/verfremdet (Beispiel: 181.153.xxx.xxx).

Es werden keine Cookies auf dem Endgerät gespeichert. Wird eine Einwilligung für die Datenerfassung nicht erteilt, erfolgt ein Opt-Out-Cookie auf dem Endgerät, welcher dafür sorgt, dass keine Daten erfasst werden.

Wie lange werden die Daten gespeichert?

Die anonymisierte IP-Adresse wird für 90 Tage gespeichert und danach gelöscht.

Auf welcher Rechtsgrundlage werden die Daten erfasst?

Die Rechtsgrundlage für die Erfassung der Daten ist die Einwilligung der Nutzenden nach Art. 6 Abs. 1 lit. a der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO). Die Einwilligung kann auf der Datenschutzseite jederzeit widerrufen werden. Die Rechtmäßigkeit der bis zum Widerruf erfolgten Datenverarbeitung bleibt davon unberührt.

Wo werden die Daten verarbeitet?

Matomo wird lokal auf den Servern des technischen Dienstleisters in Deutschland betrieben (Auftragsverarbeiter).

Weitere Informationen:

Weitere Informationen zur Verarbeitung personenbezogener Daten finden sich in den Datenschutzhinweisen.

Aktiv für Gesundheit und Chancengleichheit

Wohnungslosigkeit und Gesundheit

Sabine Bösing , Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe e.V.
20.04.2020

Woh­nungslos sind nach der De­fi­ni­ti­on der Bundesarbeitsgemeinschaft Woh­nungslosenhilfe e. V. (BAG W) al­le Menschen, die über kei­nen mietvertraglich abgesicherten Wohn­raum verfügen. Obdachlos sind diejenigen un­ter ih­nen, die oh­ne jede Un­ter­kunft auf der Stra­ße oder im öffentlichen Raum le­ben bzw. in Notun­terkünften über­nach­ten. Die BAG W arbeitet mit dem Be­griff Menschen in Woh­nungsnotfallsituationen, der nicht nur ak­tu­ell von Woh­nungslosigkeit betroffene Menschen, son­dern da­rü­ber hinaus auch un­mit­tel­bar von Woh­nungslosigkeit bedrohte Menschen und Menschen in unzumutbaren Wohnverhältnissen mit einschließt.

Ar­ti­kel 25 Ab­satz 15 der Allgemei­nen Er­klä­rung der Menschenrechte macht den An­spruch auf ein soziales Existenzminium und ein Leben in Si­cher­heit geltend. Ein angemessener Le­bens­stan­dard wird dort an Bereichen wie Ge­sund­heit und Wohl­be­fin­den ein­schließ­lich Nah­rung, Klei­dung, menschenwürdiger Woh­nung, medizinischer Be­treu­ung und der notwendigen Leis­tung­en der sozialen Für­sor­ge festgemacht. Im UN-Sozialpakt so­wie in vielen anderen recht­lich bindenden internationalen Verträgen ist das Recht auf soziale Si­cher­heit festgehalten. Durch den Eu­ro­pa­rat und die Europäische Menschenrechtskonvention so­wie die Europäische Sozialcharta wer­den Schlüsselmomente von Ar­mut wie Zu­gang zu angemessenem und bezahlbarem Wohn­raum so­wie Ab­bau von Ob­dach­lo­sig­keit, erreichbare und funktionierende Ge­sund­heitseinrichtungen für die gesamte Be­völ­ke­rung, ein­schließ­lich der Vorbeugung ge­gen Krank­heit­en, das Recht auf soziale Si­cher­heit, So­zi­al­leis­tun­gen, das Recht auf Schutz vor Ar­mut und sozialer Aus­gren­zung angesprochen.

In Deutsch­land steigt die Ar­mutsrisikoquote an. Bisher gibt es kei­ne bundeseinheitliche, geschlechterdifferenzierte Woh­nungslosenstatistik, aber Schät­zung­en der BAG W gingen 2018 von ins­ge­samt 678.000 wohnungslosen Menschen aus. Die Zahl der wohnungslosen anerkannten Geflüchteten schätzt die BAG W auf ca. 441.000 Menschen. Die wohnungslosen Menschen oh­ne Einbezug wohnungsloser anerkannter Geflüchteter lag bei gut 237.000. 41.000 da­run­ter waren ob­dach­los. Der An­teil der al­leinstehenden wohnungslosen Menschen wird auf 70% geschätzt, der der Kinder und minderjährigen Ju­gend­li­chen auf 8% und der der erwachsenen Frauen auf 27%. Unter den Menschen, die oh­ne jede Un­ter­kunft auf der Stra­ße le­ben sind ins­be­son­de­re in den Me­tro­po­len bis zu ca. 50 % EU-Bür­gerinnen und Bür­ger. Sie ma­chen ei­nen An­teil von ca. 17% al­ler wohnungslosen Menschen in Deutsch­land aus.

Woh­nungs- und ob­dach­lose Menschen sind ei­ne heterogene Grup­pe. Viele kön­nen auf Grund von strukturellen Barrieren der Ge­sund­heitsgesetzgebung und des medizinischen Regelsystems so­wie le­benslagenbedingten Zu­gangsbarrieren die An­ge­bo­te der medizinischen Regelversorgung nicht in An­spruch neh­men. Sie sind des­we­gen auf die niedrigschwelligen medizinischen Versorgungsangebote an­ge­wie­sen, die durch verschiedene freie Träger und Kir­chen gestellt, oft nicht gesichert finanziert und auf Eh­ren­amt gestützt sind.

Nach dem statistischen Bun­des­amt hatten 2015 80.000 Menschen in Deutsch­land kei­nen Krankenversicherungsschutz und da­durch kei­nen oder ei­nen unzureichenden Zu­gang zu medizinischer Hilfe. Nichtregierungsorganisationen wie Ärzte der Welt und zivilgesellschaftliche Ein­rich­tung­en der frei­en medizinischen Versorgung ge­hen von weit mehr nichtversicherten Menschen aus. Menschen aus den neuen EU-Mitgliedsländern, die seit 2017 - wenn sie ar­beits­su­chend sind und seit weniger als fünf Jahren in Deutsch­land le­ben - von Leis­tung­en nach SGB II und XII und da­mit auch von medizinischer Versorgung aus­ge­schlos­sen sind und wohnungslose Menschen ge­hö­ren zu die­ser Grup­pe.

Auf dem Kon­gress Ar­mut und Ge­sund­heit wird in jedem Jahr das The­ma Wohnungslosigkeit thematisiert. Dass 2019 fünf eigene Ver­an­stal­tung­en ei­nen Fo­kus auf die Versorgung von wohnungslosen Menschen legten, zeigt, wie drängend sich die­ses Problem gestaltet.
Zur Si­cher­stel­lung ei­ner angemessenen und kontinuierlichen medizinischen Versorgung von Menschen in ei­ner Woh­nungs­notfallsituation fordert die BAG W:

  • die Be­hand­lung von Menschen oh­ne Hinterfragung ihres rechtlichen Status‘
  • ei­ne Um­steu­e­rung der Ge­sund­heitspolitik, die die besonderen Bedarfslagen von Menschen in Woh­nungs­not und Ar­mut berücksichtigt
  • ei­ne nachhaltige Fi­nan­zie­rung der medizinischen Versorgungsprojekte durch ei­nen gemeinsamen Fond der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), der Gesetzlichen Kran­ken­ver­si­che­rung (GKV) und der öffentlichen Hand
  • ei­nen Härtefallfond der KBV, GKV und öffentlichen Hand für die Notfallversorgung nicht-versicherter Personen
  • ei­ne flächendeckende Absicherung der medizinisch-pflegerischen Be­hand­lung wohnungsloser Menschen
  • die medizinisch-pflegerische Be­hand­lung wohnungsloser Menschen nach anerkannten Me­tho­den, Leit­li­nien und Hygienestandards
  • dass besonderen Bedürfnissen von Personen in Mehrfach-Problemlagen Rech­nung ge­tra­gen wer­den muss
  • so­wie Clearingstellen, Sprachmittlung und Schaf­fung neuer An­ge­bo­te für nicht krankenversicherte schwangere Frauen und für Kinder

Darüber hinaus be­ste­hen For­de­rung­en der AG Medizinische Versorgung des bun­des­wei­ten Zusammenschlusses wohnungsloser und ehe­mals wohnungsloser Menschen, der Selbstvertretung wohnungsloser Menschen, die u. a. folgendes be­in­hal­ten:

  • keine Be­hand­lungsunterschiede zwi­schen wohnungslosen und nicht wohnungslosen Menschen
  • mehr mobile Angebote
  • eine gesicherte Fi­nan­zie­rung der niedrigschwelligen medizinischen Angebote
  • die Mög­lich­keit einer vollständigen Ge­ne­sung im Krankenhaus
  • die Be­hand­lung chronischer und psychischer Er­kran­kung­en

Auch im Handlungsfeld rund um die Wohnungslosigkeit von Menschen zeigt sich ein demografischer Wan­del.  Die Po­pu­la­ti­on der wohnungslosen Menschen verändert sich. Sie wird älter, es gibt mehr Frauen und der An­teil der Menschen, deren aufenthaltsrechtliche Si­tu­a­ti­on einen schlechten oder keinen Zu­gang zur medizinischen Regelversorgung be­dingt, nimmt zu. Daraus re­sul­tie­ren spezifische ge­sund­heit­liche Bedarfsbereiche, wie zum Bei­spiel Zahngesundheit, psychische Ge­sund­heit, Kindergesundheit, Frauengesundheit, Pfle­ge und Hospiz.

Von dem primären Ziel, allen wohnungslosen Menschen einen barrierefreien Zu­gang zur Regelversorgung zu er­mög­li­chen, ist man noch weit ent­fernt. Ein Groß­teil der Versorgung erfolgt wei­ter­hin durch die niedrigschwelligen und akzeptierenden An­ge­bo­te. Die Wich­tig­keit die­ser An­ge­bo­te als Teil der Versorgungslandschaft und als Brücke zur Regelversorgung rü­cken im­mer mehr in den Fo­kus. Stationäre An­ge­bo­te und Krankenwohnungen wurden als good practice Bei­spiele (Ansätze mit Vorzeigecharakter) ge­nannt, da sie die Mög­lich­keit schaffen, zu­nächst einmal die Grundbedürfnisse (Hygiene, Er­näh­rung, Un­ter­kunft) zu er­fül­len, um da­rauf aufbauend auch die ge­sund­heit­liche Si­tu­a­ti­on zu verbessern.

Auch in diesem Jahr 2020 sollte das The­ma auf dem Kon­gress Ar­mut und Ge­sund­heit in verschiedenen Programmpunkten Ein­zug fin­den. Leider musste der Kon­gress auf­grund der ak­tu­ellen Aus­brei­tung von COVID-19 zu­nächst ab­ge­sagt wer­den. Die ak­tu­elle Si­tu­a­ti­on im Zu­sam­men­hang mit der Corona-Pandemie zeigt ins­be­son­de­re auch für wohnungslose Menschen dringenden Handlungsbedarf, da sie häufiger un­ter be­reits bestehenden Mehrfacherkrankungen leiden und keine Chan­ce haben, soziale Kontakte zu re­du­zie­ren und Schutz durch den Rückzug in die eigene Woh­nung zu fin­den. Daher fordert die BAG W ak­tu­ell, Zwangs­räu­mung­en von Wohn­raum auszusetzen, Kapazitäten in Notun­terkünften auszuweiten, Ersatzwohnraum zu be­schaf­fen so­wie Schutzmaßnahmen für Woh­nungslose zu tref­fen.

Weitere Informationen zu der ak­tu­ellen Si­tu­a­ti­on von wohnungslosen Menschen fin­den Sie auf der Website der BAG W.

Zurück zur Übersicht
  • Vechta

    „Wie können wir gesund alt werden in einer vielfältigen Welt?“

    Tagung im Rahmen der Veranstaltungsreihe zum Neunten Altersbericht

    Die Tagung am 1. Oktober 2025 in Vechta ist Teil einer Veranstaltungsreihe des Bundesministeriums für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMBFSFJ) zum Neunten Altersbericht der Bundesregierung und findet in Kooperation mit der Universität Vechta statt.

    Bei der Veranstaltung sollen zentrale Ergebnisse des Neunten Altersberichts zum Thema Gesundheit und Versorgung vorgestellt und die entsprechenden Handlungsempfehlungen der Altersberichtskommission vor dem Hintergrund unserer vielfältigen Gesellschaft diskutiert werden. In drei Symposien besteht die Möglichkeit, spezifische Themen zur Gesundheitsförderung und Quartiersentwicklung, zur Versorgungssituation in Medizin und Pflege sowie zu den Wechselwirkungen von Wohnen, Mobilität und Gesundheit vertiefend zu besprechen.

    Infos zur Tagung und die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie hier: https://www.neunter-altersbericht.de/gesundheit.

    Kategorie: Tagung
    Veranstalter: Deutsches Zentrum für Altersfragen
  • Berlin

    Barcamp Nachhaltigkeit und Klimaresilienz

    Zusammen stark durch heiße Zeiten - mit Ideen, die bewegen

    Der AWO Bundesverband und die Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit (KLUG) laden alle Interessierten herzlich zum Barcamp „Nachhaltigkeit und Klimaresilienz“ ein. Beide Organisationen setzen sich seit Jahren für eine klimagerechte und gesunde Zukunft ein – in der Wohlfahrtspflege und darüber hinaus.

    Die AWO hat bereits vor einigen Jahren beschlossen, dass sie mit ihren über 18.000 Einrichtungen vor dem Jahr 2040 klimaneutral werden möchte. Wir sind unglaublich stolz, dass das Thema in den letzten Jahren so an Fahrt aufgenommen und nicht zuletzt dank eurem Engagement bereits zu vielen spannenden Veränderungen in der AWO-Welt und darüber hinaus geführt hat. Projekte wie „klimafreundlich pflegen“, „Hitzeresiliente und Gesundheitsfördernde Lebens- und Arbeitsbedingungen in der stationären Pflege (HIGELA)“ und „KidZ - köstlich in die Zukunft“ waren dabei wichtige Impulsgeber.

    Anlässlich des Abschlusses der beiden letztgenannten Projekte, die AWO und KLUG gemeinsam durchführen und vom BKK Dachverband gefördert werden, wollen wir mit Euch über den Weg der Freien Wohlfahrtspflege zur Klimaneutralität und -resilienz sprechen sowie innovative Methoden und Ansätze aus euren Arbeitsbereichen kennenlernen.

    Hier zur Anmeldung.

    Kategorie: Veranstaltung
    Veranstalter: Arbeiterwohlfahrt Bundesverband
  • Ludwigsburg

    Die gesunde Kommune von morgen

    Am 16.10.2025 findet der Fachtag „Die gesunde Kommune von morgen“ an der Evangelischen Hochschule Ludwigsburg statt.

    Es geht um die folgenden zentralen Fragen:
    Wie können Kommunen mit klimatischen Belastungen, dichter Bebauung und neuen Risiken wie Cyberangriffen oder großflächigen Stromausfällen umgehen? 

    Welche Verantwortung kommt dem Öffentlichen Gesundheitsdienst dabei zu? 

    Und wie lässt sich Resilienz lokal, konkret und wirkungsvoll verankern?

    Es werden Perspektiven aus Forschung, Verwaltung und Praxis zusammengetragen:
    Mit Beiträgen zur Katastrophenhilfeforschung, zu realen kommunalen Bedrohungslagen und zur strategischen Resilienzplanung.

    In Workshops wird vertiefend zu kinderfreundlicher Stadtentwicklung, digitalen Risiken, dem Community Readiness Assessment und zur Rolle des ÖGD in gesunder Stadt- und Gemeindepolitik gearbeitet.

    Programm, Teilnahmegebühr: 40€; Anmeldung bis 09.10.2025 möglich auf der Website.

    Kategorie: Veranstaltung
    Veranstalter: APOLLON Hochschule der Gesundheitswirtschaft

… weitere Termine

Leitfaden zur Erstellung von Artikeln

Reichen Sie gern Ihren Artikel zur soziallagenbezogenen Gesundheitsförderung bei der Geschäftsstelle des Kooperationsverbundes ein! Für die Erstellung eines Artikels finden Sie hier einen Leitfaden mit unseren formalen und inhaltlichen Anforderungen.  

Ansprechpersonen

Die Geschäftsstelle des Kooperationsverbundes Gesundheitliche Chancengleichheit erreichen Sie jederzeit hier.

Mit unserem News­letter immer aktuell informiert

Informationen über aktuelle Ent­wick­lung­en in der so­zi­al­la­gen­be­zoge­nen Ge­sund­heits­för­de­rung, neue An­ge­bo­te "Guter Pra­xis" so­wie über Ver­an­stal­tung­en, Wett­be­wer­be und Li­te­ra­tur zu diesem The­ma. Ent­wick­lung­en beim Ko­o­pe­ra­ti­ons­ver­bund und Neu­ig­keit­en auf der Internetplattform wer­den eben­falls vorgestellt.

nach oben