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Aktiv für Gesundheit und Chancengleichheit

Trotz Allergiefaktor: Vernetzung muss sein!

Christoph Gilles , LVR-Landesjugendamt Rheinland
19.08.2012

Die Ar­mut von Kin­dern ist ein wichtiges The­ma kom­mu­naler Ju­gend­hil­fe und lässt viele Träger und In­iti­a­ti­ven aktiv wer­den. Um diese Maß­nah­men in ei­nem partnerschaftlichen Planungsprozess zu bün­deln und bedarfsorientiert zu ge­stal­ten, haben sich ge­steu­erte Netz­werke be­währt. Das LVR-Lan­des­ju­gend­amt Rhein­land greift dies auf und un­ter­stützt die Ju­gend­ämter durch das Pro­gramm "Teilhabe er­mög­li­chen - Kommunale Netz­werke ge­gen Kinderarmut". Das von ei­ner Ko­or­di­na­ti­on ge­steu­erte, kommunale Netz­werk steht im Zen­trum der Aktivitäten und soll ei­ne Prä­ven­tions­ket­te auf den Weg brin­gen.

Die For­de­rung, durch Netz­werke die Soziale Ar­beit oder die Ju­gend­hilfe bes­ser zu or­ga­ni­sie­ren, findet sich über­all: In Erlassen, Ar­beitshilfen, in wissenschaftlichen Texten und im Bun­des­kin­der­schutz­ge­setz - im­mer ver­bun­den mit der Ziel­set­zung, der Fül­le und Unüberschaubarkeit von Maß­nah­men und Pro­jek­ten, der blo­ckie­ren­den Kon­kur­renz und der Beliebigkeit durch zielgerichtete Steu­e­rung ent­ge­gen­zu­wir­ken. Kein Wun­der, dass der Be­griff Netz­werk bei solch einem inflationären Ge­brauch auch unter­schied­liche Re­ak­tionen auslöst.  Prinzipielle Zu­stim­mung ja, zu­gleich Über­druss und Ab­leh­nung bis hin zum "Allergiefaktor". Und im­mer noch gibt es in der Li­te­ra­tur nur wenige Hinweise, wie Vernetzung in der Pra­xis umgesetzt wer­den kann.

Das LVR-Landesjugendamt Rhein­land er­probt seit 2006 mit dem Modellprojekt "NEFF - Netz­werk frühe Förderung" und mit dem Pro­gramm "Kommunale Netz­werke ge­gen Kinderarmut" die Mög­lich­keit­en und Wir­kung­en ei­nes vom Ju­gend­amt gesteuerten Netz­werks.

Steuerung beim Jugendamt

Netzwerke funk­ti­o­nie­ren, wenn al­le Be­tei­lig­ten ihren Nutzen er­ken­nen kön­nen. Dazu müs­sen Maß­nah­men ge­gen die Ar­mut von Kin­dern ge­mein­sam geplant und umgesetzt wer­den. Ju­gend­amt und freie Träger ar­bei­ten hier gleich­be­rech­tigt zu­sam­men.

In Netz­werken gibt es im­mer auch Konkurrenzen. Mit Trans­pa­renz und gegenseitigem Vertrauen wächst durch ei­ne gemeinsame Ziel- und Maß­nah­menplanung aus bis­her vereinzelten Kooperationen ein gesteuertes, zielgerichtetes Netz­werk. So kön­nen die bestehenden Konkurrenzen Schritt für Schritt zu­guns­ten des Nutzens aller Be­tei­lig­ten vermindert wer­den. Die Ko­or­di­na­ti­on und die Steu­erungs­ver­ant­wor­tung für das Netz­werk ist Auf­ga­be des Ju­gend­amts. Denn hier liegt nach dem SGB VIII die Ge­samt­ver­antwortung (§ 79) für die Maß­nah­men der Jugendhilfe. Das Ju­gend­amt ist da­bei prin­zi­pi­ell zur Part­ner­schaft­lichkeit (§ 4) mit allen Be­tei­lig­ten verpflichtet.

Strategiezyklus Netzwerkarbeit1

Die An­re­gung, der Auf­bau und die Pfle­ge ei­nes Netzwerks ge­lin­gen im­mer nur Schritt für Schritt. Im Zen­trum steht die Netz­werkkoordination, die im Ju­gend­amt auf der Planungsund Steuerungsebene ihren Platz haben sollte. Sie ist der entscheidende Mo­tor der Ent­wick­lung, die vom unverbindlichen Ne­ben­ein­an­der zu verbindlichen Kommunikations- und Handlungsstrukturen führt.

  • Problem, Auftrag, Aufgabe: Wie wird das Problem beschrieben? Welchen Auf­trag erteilt die Vorgesetztenebene? Welche Aufgabenzuordnungen er­ge­ben sich da­raus in der Öf­fent­lich­keit, in Politik und Verwaltung? Welche eigenen Vorstellungen exis­tie­ren?
  • Netzwerk analysieren: Wer sind die Akteure? Wer be­wegt et­was? Wer blockiert? Welche Netz­wer­ke be­ste­hen schon? Welche organisatorischen Rah­men­be­din­gung­en und thematischen Zu­ord­nung­en gibt es im Ju­gend­amt? Welche Befugnisse und Zu­stän­dig­keit­en hat die Ko­or­di­na­ti­on? Welche Basisdaten ste­hen zur Verfügung?
  • Steuerungsgruppe bilden2: Aus­wahl von Personen im Bezugsfeld, die so­wohl die entsprechenden Entscheidungsbefugnisse mit­brin­gen, als auch the­ma­tisch nah ge­nug am Phä­no­men der Kin­der­ar­mut dran sind. Das ist die Grund­la­ge, um mit der Jugendamtshierarchie zu klä­ren: Welche Personen sollten da­bei sein? Wer auf keinen Fall?
  • Leitbild entwerfen: Voraussetzung ist die Ent­wick­lung ei­nes Selbstverständnisses zum The­ma Kinderarmut in der Steu­erungs­grup­pe. Bewährt hat sich die Fest­le­gung einer fach- und ju­gend­po­li­ti­schen Agen­da, einer zentralen Bot­schaft zum The­ma: Was wol­len wir ge­mein­sam er­rei­chen?
  • Rat/Jugendhilfeausschuss beschließen: Handlungsbasis der Netzwerkakteure ist ein politischer Be­schluss zum Leit­bild und zu den verfügbaren Res­sour­cen.
  • Auftaktveranstaltung durchführen: Die Pla­nung und Durch­füh­rung übernimmt die Steu­erungs­grup­pe. Eine Auftaktveranstaltung sensibilisiert die Öf­fent­lich­keit, motiviert die Be­tei­lig­ten und schafft Trans­pa­renz.
  • Bedarf ermitteln: Bedürfnisse von Kin­dern und Fa­mi­lien er­mit­teln, sozialräumliche Fokussierung, Da­ten­er­fas­sung zu Lebenswelten und Le­bens­la­gen, qualitative Er­he­bung­en, Alltagsempirie durch die Ein­bin­dung von Wissen und Er­fah­rung der Fachkräfte. Die Le­bens­la­ge des Kindes steht da­bei im Mit­tel­punkt.
  • Ziel- und Maßnahmenkatalog erstellen: Auf der strukturellen Ebe­ne geht es da­rum, das Netz­werk zu or­ga­ni­sie­ren und Rah­men­be­din­gung­en für die Präventionskette zu schaffen. Operativ bezieht sich dies auf die An­re­gung von Maß­nah­men und Projekten mit und für die Kinder und Fa­mi­lien. Zur Zielentwicklung gehört auch, Indikatoren, al­so Erfolgsanzeiger, festzulegen. Indikatoren für Teil­ha­be las­sen sich zum Bei­spiel durch das Maß an Teil­nah­me von Angeboten be­stim­men.
  • Umsetzen: Die oft mühevolle und doch entscheidende pädagogische Pra­xis, »der schmuddelige Alltag« (Hans Thiersch) braucht die wertschätzende, wohlwollende, motivierende Be­glei­tung und Un­ter­stüt­zung durch die Netz­werkkoordination und das Netz­werk selbst.
  • Überprüfen: Die Ergebnisse der Netzwerkarbeit und die Ent­wick­lung der Präventionskette wer­den überprüft. Wir­kung­en wer­den festgehalten und Erfolge deut­lich gemacht. Aus der kontinuierlichen, kritischen Überprüfung der Ar­beit müs­sen dann Konsequenzen für die weitere Ar­beit in­ner­halb des Netzwerks entwickelt, festgehalten und in die Um­set­zung gebracht wer­den - auch für die Ar­beit der Ko­or­di­na­ti­on und der Steuerungsgruppe. Umsetzen und Überprüfen brau­chen ge­nü­gend Auf­merk­sam­keit und Zeit, um die quantitativen und qualitativen Erfolge und Defizite zu er­mit­teln.

Netz­werkarbeit ist so­wohl Stra­te­gie als auch Alltagshandeln auf einer übergeordneten Ebe­ne, die in ihren einzelnen Schritten zy­klisch aufgebaut ist. Nach einem erfolgreichen Durch­gang ist die ei­gent­li­che Ar­beit je­doch nicht beendet. Aus der kritischen Über­prü­fung der Ziele und Maß­nah­men wer­den Er­kennt­nis­se gebündelt, die das zukünftige Handeln im Netz­werk be­stim­men. Das Netz­werk ist als lernendes Sys­tem zu verstehen.

Literatur

1 Dazu auch der »Strategiezyklus von kommunalen Netz­werken« in Bertelsmann Stif­tung (Hrsg): Kom­mu­nale Netz­werke für Kinder. Gütersloh 2008, S. 85 ff. und Holz, Ger­da: Kindbezogene Ar­muts­prä­ven­tion als struktureller Prä­ven­tions­ansatz. In: Holz, G./ Richter-Kornweitz, A. (Hrsg.): Kin­der­ar­mut und ih­re Fol­gen. Mün­chen 2010, S. 109-125.

2 Die Begrifflichkeiten, die in­ner­halb der Kom­mu­ne verwendet wer­den, sind ein­deu­tig zu klä­ren und fest­zu­legen. Ob Steuerungsgruppe, Netz­werk, Ko­or­di­na­ti­on - die Akteure in der Kom­mu­ne müs­sen da­run­ter im­mer das Glei­che verstehen.

Der Artikel ist zuerst im Jugendhilfe-Report des LVR-Landesjugendamtes Rheinland er­schie­nen. Auf der Ho­me­pa­ge kön­nen Sie die ent­spre­chen­de Aus­ga­be he­run­ter­laden.

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  • Vechta

    „Wie können wir gesund alt werden in einer vielfältigen Welt?“

    Tagung im Rahmen der Veranstaltungsreihe zum Neunten Altersbericht

    Die Tagung am 1. Oktober 2025 in Vechta ist Teil einer Veranstaltungsreihe des Bundesministeriums für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMBFSFJ) zum Neunten Altersbericht der Bundesregierung und findet in Kooperation mit der Universität Vechta statt.

    Bei der Veranstaltung sollen zentrale Ergebnisse des Neunten Altersberichts zum Thema Gesundheit und Versorgung vorgestellt und die entsprechenden Handlungsempfehlungen der Altersberichtskommission vor dem Hintergrund unserer vielfältigen Gesellschaft diskutiert werden. In drei Symposien besteht die Möglichkeit, spezifische Themen zur Gesundheitsförderung und Quartiersentwicklung, zur Versorgungssituation in Medizin und Pflege sowie zu den Wechselwirkungen von Wohnen, Mobilität und Gesundheit vertiefend zu besprechen.

    Infos zur Tagung und die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie hier: https://www.neunter-altersbericht.de/gesundheit.

    Kategorie: Tagung
    Veranstalter: Deutsches Zentrum für Altersfragen
  • Berlin

    Barcamp Nachhaltigkeit und Klimaresilienz

    Zusammen stark durch heiße Zeiten - mit Ideen, die bewegen

    Der AWO Bundesverband und die Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit (KLUG) laden alle Interessierten herzlich zum Barcamp „Nachhaltigkeit und Klimaresilienz“ ein. Beide Organisationen setzen sich seit Jahren für eine klimagerechte und gesunde Zukunft ein – in der Wohlfahrtspflege und darüber hinaus.

    Die AWO hat bereits vor einigen Jahren beschlossen, dass sie mit ihren über 18.000 Einrichtungen vor dem Jahr 2040 klimaneutral werden möchte. Wir sind unglaublich stolz, dass das Thema in den letzten Jahren so an Fahrt aufgenommen und nicht zuletzt dank eurem Engagement bereits zu vielen spannenden Veränderungen in der AWO-Welt und darüber hinaus geführt hat. Projekte wie „klimafreundlich pflegen“, „Hitzeresiliente und Gesundheitsfördernde Lebens- und Arbeitsbedingungen in der stationären Pflege (HIGELA)“ und „KidZ - köstlich in die Zukunft“ waren dabei wichtige Impulsgeber.

    Anlässlich des Abschlusses der beiden letztgenannten Projekte, die AWO und KLUG gemeinsam durchführen und vom BKK Dachverband gefördert werden, wollen wir mit Euch über den Weg der Freien Wohlfahrtspflege zur Klimaneutralität und -resilienz sprechen sowie innovative Methoden und Ansätze aus euren Arbeitsbereichen kennenlernen.

    Hier zur Anmeldung.

    Kategorie: Veranstaltung
    Veranstalter: Arbeiterwohlfahrt Bundesverband
  • Ludwigsburg

    Die gesunde Kommune von morgen

    Am 16.10.2025 findet der Fachtag „Die gesunde Kommune von morgen“ an der Evangelischen Hochschule Ludwigsburg statt.

    Es geht um die folgenden zentralen Fragen:
    Wie können Kommunen mit klimatischen Belastungen, dichter Bebauung und neuen Risiken wie Cyberangriffen oder großflächigen Stromausfällen umgehen? 

    Welche Verantwortung kommt dem Öffentlichen Gesundheitsdienst dabei zu? 

    Und wie lässt sich Resilienz lokal, konkret und wirkungsvoll verankern?

    Es werden Perspektiven aus Forschung, Verwaltung und Praxis zusammengetragen:
    Mit Beiträgen zur Katastrophenhilfeforschung, zu realen kommunalen Bedrohungslagen und zur strategischen Resilienzplanung.

    In Workshops wird vertiefend zu kinderfreundlicher Stadtentwicklung, digitalen Risiken, dem Community Readiness Assessment und zur Rolle des ÖGD in gesunder Stadt- und Gemeindepolitik gearbeitet.

    Programm, Teilnahmegebühr: 40€; Anmeldung bis 09.10.2025 möglich auf der Website.

    Kategorie: Veranstaltung
    Veranstalter: APOLLON Hochschule der Gesundheitswirtschaft

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