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Aktiv für Gesundheit und Chancengleichheit

Transkulturelle Netzwerke von Migrantinnen in Schwangerschaft und Wochenbett

Magdalena Stülb , Hochschule Koblenz - RheinAhrCampus
03.01.2012

Veränderungsprozessen in Fa­mi­lien durch Mi­gra­ti­on und transnationale Verflechtungen wird ak­tu­ell in den  So­zi­al­wis­sen­schaf­ten viel Be­ach­tung geschenkt. Beschränkte sich die For­schung zu Schwan­ger­schaft und Ge­burt in der  Eth­no­lo­gie lange Zeit auf die Be­schrei­bung von Ge­burtspraktiken im in­ter­kul­tu­rel­len Vergleich, so wird im Kon­text von Mi­gra­ti­on verstärkt der Fra­ge nachgegangen, wie sich kul­tu­rel­le Viel­falt in der geburtshilflichen Pra­xis in Einwanderungsländern auswirkt.


Grundlage meiner medizinethnologischen Forschung in Süddeutschland waren daher folgende Fragen:

  • Wie nehmen Hebammen die Arbeit mit zugewanderten Frauen wahr?
  • Sehen sie kulturelle Missverständnisse?
  • Und mit welchen beruflichen Kompetenzen begegneten sie diesen?

Im Vordergrund stand die Perspektive von Migrantinnen:

  • Welche Erfahrungen machen sie im Gesundheitswesen?
  • Fühlen sie sich gut versorgt?
  • Haben sie ausreichende Kenntnisse von Angeboten?
  • Und vor welchem Hintergrund treffen sie ihre Entscheidung, Angebote anzunehmen oder abzulehnen?

Über mehr als ein Jahr hinweg beg­lei­te­te ich vier Frau­en im Al­ter zwi­schen 27 und 36 Jahren, die aus Ita­li­en, Ru­mä­ni­en, In­do­ne­si­en und Al­ge­ri­en nach Deutsch­land zu­ge­wan­dert wa­ren. Mei­ne Inter­views zeig­ten, dass sich die be­frag­ten Frau­en ins­ge­samt wäh­rend Schwan­ger­schaft und Ge­burt gut ver­sorgt fühl­ten, die An­ge­bo­te des Ge­sund­heits­we­sens je­doch sehr un­ter­schied­lich wahr­nah­men und nutz­ten. Auch die 14 inter­view­ten He­bam­men, die so­wohl in Kli­ni­ken als auch in der am­bu­lan­ten Ver­sor­gung tä­tig wa­ren, sah­en kaum struk­tu­rel­le  Ver­sor­gungs­prob­le­me. Aus ihrer Sicht kenn­zeich­ne­ten vor al­lem kul­tu­rel­le In­ter­ak­tions- und Kom­mu­ni­ka­tions­bar­rie­ren die Ar­beit mit Mig­ran­tin­nen.

Bezugspersonen in der Schwangerschaft

Als wichtige Bezugspersonen in der Zeit des Mutterwer­dens wurden von den be­frag­ten Frau­en Fa­mi­lien­mit­glie­der und Ver­wand­te, Freun­de und Freun­din­nen so­wie med. Fach­kräf­te wie Ärz­te und He­bam­men ge­nannt. Insbesondere die nicht-professionellen sozialen Netzwerke zei­gen sich da­bei als sehr komplex. Sie um­fas­sen Familienmitglieder, die auch in Deutsch­land le­ben, aber auch im Herkunftsland verbliebene Verwandte. Diese nahen An­ge­hö­ri­gen, vor allem auch die Mütter, ge­ben oft über große räumliche Distanzen hinweg Ratschläge bei Problemen in der Schwan­ger­schaft, Hinweise und Tipps für die Ge­burt und Emp­feh­lung­en für die Versorgung des Neu­ge­bo­re­nen. Über die Ebe­ne der Ver­wandt­schaft hinaus ent­wi­ckeln sich vor Ort neue Kontakte, oft zu anderen zugewanderten Frauen. Man lernt sich im Sprach­kurs ken­nen, im ethnischen Kulturverein, in der Re­li­gi­ons­ge­mein­schaft oder der Nach­bar­schaft. Das verbindende Ele­ment ist da­bei oft die gemeinsame Mut­ter­schaft. In diesen Netzwerken wer­den Er­fah­rung­en mit dem hiesigen Ge­sund­heits­sys­tem weitergege­ben, eben­so Tipps zur Wahl von Ärzten, Hebammen und Fachkräften, zur Schwan­ger­schaftsvorsorge und zu Kliniken.

Unterstützung durch vielfältige Netzwerke

Für schwangere Migrantinnen spie­len dem­nach transnationale und transkulturelle Netzwerke ei­ne wichtige Rol­le. Zugewanderte Frauen brin­gen nicht nur ih­re Er­fah­rung­en aus dem Herkunftsland mit. Sie verfügen au­ßer­dem über vielfältige soziale Beziehungen, vor Ort oder welt­weit verstreut, die ihr Wissen, ih­re Vorstellungen und auch ih­re Ent­schei­dung­en in der Zeit des Mutterwer­dens be­ein­flus­sen. Diese Netzwerke sind wichtige Res­sour­cen, in­dem sie vielfältige Formen der Un­ter­stüt­zung bie­ten: emotionale, soziale, ökonomische.

Sie kön­nen aber auch zu ei­ner besonderen Herausforderung wer­den: Die Vielfalt der kulturellen Be­zugs­ebe­nen und In­for­ma­ti­ons­quel­len macht ein stetes Positionieren und bewusstes Auswählen und Entscheiden er­for­der­lich. Die Nicht-Inanspruchnahme von professionellen Präventions- oder Un­ter­stüt­zungsangeboten in der Schwan­ger­schaft oder Säug­lings­pfle­ge basiert so­mit nicht im­mer auf In­for­mations­de­fi­zi­ten. Sie kann auch als ei­ne aktive Ent­schei­dung verstanden wer­den, wenn informelle Un­ter­stüt­zungsangebote zur Verfügung ste­hen oder an­de­re Bedürfnisse vorliegen.

Aus der Per­spek­ti­ve der befragten Hebammen kommt es in der geburtshilflichen Be­treu­ung zum Teil zu  interkulturellen Verständigungsproblemen. Entsprechend wün­schen sich die Hebammen, mehr kulturspezifisches Wissen, um die Versorgung von zugewanderten Frauen er­leich­tern und verbessern zu kön­nen. Die Erkenntnisse über die vielfältigen kulturellen Einflüsse und Bezugspunkte zei­gen je­doch, dass ei­ne transkulturell kompetente Versorgung da­rü­ber hinausgehen muss. Auch die sozialen Netzwerke und die migrationsspezifischen Lebenswelten müs­sen berücksichtigt wer­den, um ei­ne bedarfsgerechte Un­ter­stüt­zung aufzubauen.

Herausforderungen für die Praxis

Eine wichtige Auf­ga­be des Gesundheitswesens bleibt den­noch, die Angebotsstrukturen so zu ge­stal­ten, dass Frauen tat­säch­lich die Wahl haben, sie zu nut­zen oder nicht. Informationen kön­nen da­bei auch über informelle Netz­werke an die Ziel­grup­pen herangebracht wer­den, wie Schulen, Ju­gend­grup­pen, Verei­ne, Nachbarschaftsnetzwerke so­wie Sprachkurse und Religionsgruppen. Das Wissen über die Wei­ter­ga­be von Informationen in sozialen Netz­werken stellt ei­ne Chan­ce dar, neue In­for­ma­tions­stra­te­gien vor allem für schwer erreichbare Bevölkerungsgruppen zu erschließen.

Fachkräfte in Gesundheits- und Sozialdiensten kön­nen durch das Einbeziehen sozialer Be­zugs­per­so­nen Vertrauen zu ihren Kli­en­tin­nen auf­bau­en, denn häufig wer­den Erklärungskonzepte und Be­hand­lungs­emp­feh­lun­gen im sozialen  Netz­werk diskutiert und ab­ge­wo­gen. Diese Form der Par­ti­zi­pa­ti­on muss er­mög­licht wer­den. Es erfordert von Fachkräften ein hohes Maß an Be­reit­schaft, sich mit viel­fältigen Informations- und Wissensebenen auseinanderzusetzen.

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  • Hannover

    Herbstakademie Public Health 2025

    Vom 10. bis zum 12. November 2025 findet in Hannover zum vierten Mal eine Herbstakademie Public Health (ehemals Summer School) unter dem Motto „Herausforderungen der Bevölkerungsgesundheit in Krisenzeiten“ statt. Die dreitätige, interdisziplinäre Veranstaltung bringt sowohl Studierende aus verschiedenen gesundheitsbezogenen Disziplinen als auch Berufseinsteiger:innen im ÖGD zusammen. Neben Vorträgen von Expert:innen finden auch verschiedene Workshops statt. Veranstalter sind das Niedersächsische Landesgesundheitsamt (NLGA), das Institut für Epidemiologie, Sozialmedizin und Gesundheitssystemforschung der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH), die Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen Bremen e. V. (LVG & AFS) und die Region Hannover.

    Genauere Informationen: Herbstakademie

    Veranstalter: Niedersächsisches Landesgesundheitsamt
  • Stadtteilzentrum Nordstadt Hannover

    Soziale Arbeit mit Sport und Bewegung

    Nach dem erfolgreichen Abschluss unseres Analyseprozesses im vergangenen Jahr knüpfen wir direkt an das Motto unseres letzten Dialogforums an: "Machen statt reden!" 

    Unter dem Leitsatz "Von der Praxis für die Praxis" planen wir für den November einen Fachtag mit Netzwerktreffen – praxisnah, dialogorientiert und mit viel Raum für Austausch.

    Die Veranstaltung greift zentrale Bedarfe aus dem Netzwerk auf und bietet u. a. die Möglichkeit, spannende Projekte kennenzulernen sowie praxisrelevante Impulse in verschiedenen Workshops mitzunehmen. 

    Weitere Informationen und den Link zur Anmeldung finden Sie hier.

    Kategorie: Netzwerktagung
    Veranstalter: MOBILEE
  • München

    Mit dabei statt dran vorbei!

    Methoden-Workshop zur Ansprache schwer erreichbarer Zielgruppen

    Nicht jeder Mensch hat die gleichen Chancen auf ein gesundes Leben. Die Gründe dafür sind vielfältig – etwa ein geringes Einkommen, ein niedriger Bildungsstand oder belastende Lebensumstände. Denn Gesundheit wird nicht nur individuell gestaltet, sondern ist stark vom sozialen Umfeld und den Lebensbedingungen geprägt. Viele Präventions- und Gesundheitsförderungsangebote erreichen nach wie vor hauptsächlich Menschen mit höherem Bildungsniveau und Einkommen. Oft, wenn auch unbewusst, sind diese Angebote in ihrer Struktur, Sprache oder Zugänglichkeit nicht auf die Lebensrealität benachteiligter Menschen zugeschnitten. Aber: Es gibt Wege, sie zu erreichen, einzubinden und ihre Teilhabe zu stärken. Dazu organisiert die Koordinierungsstelle Gesundheitliche Chancengleichheit Bayern die Veranstaltung: „Mit dabei statt dran vorbei! Methoden-Workshop zur Ansprache schwer erreichbarer Zielgruppen“.

    Weitere Informationen zur Veranstaltung finden Sie auch auf unserer Homepage.

    Kategorie: Workshop
    Veranstalter: KGC Bayern

… weitere Termine

Leitfaden zur Erstellung von Artikeln

Reichen Sie gern Ihren Artikel zur soziallagenbezogenen Gesundheitsförderung bei der Geschäftsstelle des Kooperationsverbundes ein! Für die Erstellung eines Artikels finden Sie hier einen Leitfaden mit unseren formalen und inhaltlichen Anforderungen.  

Ansprechpersonen

Die Geschäftsstelle des Kooperationsverbundes Gesundheitliche Chancengleichheit erreichen Sie jederzeit hier.

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Informationen über aktuelle Ent­wick­lung­en in der so­zi­al­la­gen­be­zoge­nen Ge­sund­heits­för­de­rung, neue An­ge­bo­te "Guter Pra­xis" so­wie über Ver­an­stal­tung­en, Wett­be­wer­be und Li­te­ra­tur zu diesem The­ma. Ent­wick­lung­en im Ko­o­pe­ra­ti­ons­ver­bund und Neu­ig­keit­en auf der Internetplattform wer­den eben­falls vorgestellt.

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