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Aktiv für Gesundheit und Chancengleichheit

Signifikanter Zusammenhang zwischen Stillhäufigkeit und Sozialstatus

28.08.2007

Kinder von Müttern aus sozial benachteiligter Bevölkerungsgruppen werden signifikant seltener gestillt. Dies ist ein Ergebnis des Kinder- und Jugendgesundheitssurveys (KiGGS). Insgesamt wurden lediglich 22,4 Prozent der an KiGGS teilnehmenden Kinder sechs Monate lang voll gestillt. Eine Stillzeit von sechs Monaten sei jedoch der Zeitraum, den die Weltgesundheitsorganisation (WHO) angesichts der gesundheitlichen Vorteile des Stillens empfiehlt. Dies begründe laut der Autoren von KiGGS die Notwendigkeit einer nachhaltigen Stillförderung und Unterstützung bei sozial benachteiligten Bevölkerungsgruppen. Zu einem ähnlichen Ergebnis kam vor kurzem auch eine Studie des Bayrischen Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL).

Schutz vor Magen- Darm und Atemwegsinfektionen, ein positiver Einfluss auf den Fettstoffwechsel und ein geringeres Risiko für Übergewicht beim Kind sowie eine Förderung der Rückbildung der Gebärmutter, Schutz vor Brustkrebs und Diabetes mellitus Typ 2 bei der Mutter sind laut LGL gesundheitliche Vorteile des Stillens. Zudem entstehe auch eine ganz besondere Bindung zwischen Mutter und Kind. Unter Berufung auf Empfehlungen der WHO und der Nationalen Stillkommission beim Bundesinstitut für Risikobewertung lege dies laut LGL eine Ermutigung von Müttern zum Stillen nahe.

Die Studie „Stillverhalten in Bayern“ des LGL befragte 3822 Mütter kurz nach der Geburt und anschließend nach zwei, vier, sechs und neun Monaten. Vor allem ältere und besser ausgebildete Mütter zeigten eine höhere Bereitschaft zur Beteiligung an der Studie. Kurz nach der Geburt lag die Stillquote bei 90 Prozent, nach sechs Monaten war sie jedoch auch hier auf 26 Prozent abgesunken. Dies sei doppelt so hoch wie nach einer Untersuchung von 1997/98. Dennoch sei das Ergebnis nicht zufrieden stellend.

Um das Stillen zu fördern sei es wichtig, die Gründe für Nicht-Stillen oder frühes Abstillen zu erfahren. Laut Ergebnisse der LGL sind die Ursachen meist Stress, Erwerbstätigkeit, Rauchen sowie Stillprobleme. Aber auch Risikofaktoren wie eine negative oder indifferente Einstellung des Partners zum Stillen oder fehlende Informationen können zu Nicht-Stillen oder kurzer Stilldauer führen. Insbesondere bei Raucherinnen und Frauen mit niedrigem Bildungsstand sei frühes Abstillen häufiger zu beobachten. Damit kommt die Studie der LGL zu ähnlichen Ergebnissen wie die KiGGS-Studie und leitet die Unterstützung von sozial Schwächeren als zentrales Handlungsfeld ab.

In der Datenbank Gesundheitsprojekte lassen sich Projekte und Maßnahmen der Gesundheitsförderung bei sozial Benachteiligten recherchieren, welche insbesondere „Frühe Hilfen“ anbieten. In diesen Projekten finden Mütter während der Schwangerschaft und nach der Geburt Unterstützung.

Zum Beispiel die Good Practice-Projekte Lenzgesund in Hamburg und Steps in Herford sowie das Projekt Schutzengel in Hamburg. Diese Projekte zeichnen sich beispielsweise durch niedrigschwellige Arbeitsweise oder den Settingansatz aus und sind deshalb besonders geeignet, die Zielgruppe der sozial Benachteiligten zu erreichen.

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  • Hannover

    Wohl.Fühlen in herausfordernden Zeiten

    Präventionsimpulse für die teil- und vollstationäre Pflege

    Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und neuer gesundheitlicher Herausforderungen gewinnen Gesundheitsförderung und Prävention in Pflegeeinrichtungen mehr denn je an Bedeutung. Sie tragen dazu bei, die Lebensqualität der pflegebedürftigen Menschen zu verbessern, ihre Selbstständigkeit zu erhalten, den Pflegebedarf zu reduzieren und können das Gesundheitssystem entlasten.

    Im Mittelpunkt der Fachtagung stehen innovative Ansätze für Prävention und Gesundheitsförderung in der teil- und vollstationären Pflege. Freuen Sie sich auf praxisnahe Impulse und interaktive Workshops zu aktuellen Themen wie Selbstfürsorge und Stressmanagement im Pflegealltag sowie den gesundheitlichen Folgen des Klimawandels und Nachhaltigkeit. Weitere Schwerpunkte sind Ernährung, Gewaltprävention, Bewegung und die Stärkung des psychosozialen Wohlbefindens.

    Eingeladen sind Pflege- und Betreuungskräfte, Leitungs- und Führungskräfte, Praxisanleitende, Auszubildende, Studierende, Träger und alle weiteren Interessierten.

    Die Veranstaltung bildet den Abschluss des Projekts Wohl.Fühlen – Klima und Gesundheit, einer Kooperation der LVG & AFS, der BARMER und der Hochschule Hannover.

    Kategorie: Veranstaltung
    Veranstalter: Landesvereinigung für Gesundheit und Alademie für Sozialmedizin Niedersachsen Bremen e. V.
  • Berlin

    Public Health in Krisen und Katastrophen

    Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Public Health e.V.

    Krisen und Katastrophen nehmen immer mehr Einfluss auf unseren Alltag, egal ob Pandemien, Hitzewellen, Überschwemmungen, geopolitische Konflikte oder Angriffe auf kritische Infrastrukturen. Diese und vergleichbare Ereignisse stellen eine Bedrohung für das Leben und die Gesundheit breiter Bevölkerungsgruppen dar. Angesichts dessen steht Public Health - als Wissenschaft und Praxis - vor der gewaltigen Aufgabe, unsere gemeinsame Lebensgrundlage und die Gesundheit der Bevölkerung auch unter zunehmend unsicheren Bedingungen zu schützen und zu erhalten. Gemeinsam wollen wir überlegen, welche Strukturen, Strategien und Kompetenzen erforderlich sind, um aktuellen und zukünftigen Krisenlagen im Gesundheitswesen qualifiziert begegnen zu können. 

    Das ausführliche Programm und Informationen zur Anmeldung finden Sie hier.

    Kategorie: Jahrestagung
    Veranstalter: Deutsche Gesellschaft für Public Health e.V.
  • 18.03.2026

    online

    Difu-Dialog

    Kommunale Hitzevorsorge – Strategien, Partner, Praxisbeispiele

    Mit fortschreitendem Klimawandel steigen auch die gesundheitlichen Risiken von Hitzewellen in Deutschland. Besonders gefährdet sind vulnerable Gruppen wie ältere Menschen, chronisch Kranke und sozial Benachteiligte. Hitzevorsorge und Hitzeschutz beschäftigen viele Kommunen, denn städtische Hitzeinseln verschärfen die Belastung. Maßnahmen auf individueller, kommunaler und gesamtgesellschaftlicher Ebene sind zwingend notwendig, um Städte langfristig lebenswert zu erhalten. Doch wo stehen die Kommunen in Deutschland bei diesem Thema und wie können sie sich auf Hitzewellen vorbereiten? Welche Akteur:innen sind bei der Umsetzung von Maßnahmen wichtige Partner:innen? Und welche guten Beispiele und Learnings gibt es aus Deutschland und Europa?

    Weitere Informationen und den Link zur Anmeldung finden Sie hier.

    Kategorie: Veranstaltung
    Veranstalter: Deutsches Institut für Urbanistik

… weitere Termine

Leitfaden zur Erstellung von Artikeln

Reichen Sie gern Ihren Artikel zur soziallagenbezogenen Gesundheitsförderung bei der Geschäftsstelle des Kooperationsverbundes ein! Für die Erstellung eines Artikels finden Sie hier einen Leitfaden mit unseren formalen und inhaltlichen Anforderungen.  

Ansprechpersonen

Die Geschäftsstelle des Kooperationsverbundes Gesundheitliche Chancengleichheit erreichen Sie jederzeit hier.

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