Webanalyse / Datenerfassung

Wir möchten diese Website fortlaufend verbessern. Dazu wird um Ihre Einwilligung in die statistische Erfassung von Nutzungsinformationen gebeten. Die Einwilligung kann jederzeit widerrufen werden.

Welcher Dienst wird eingesetzt?

Matomo

Zu welchem Zweck wird der Dienst eingesetzt?

Erfassung von Kennzahlen zur Webanalyse, um das Angebot zu verbessern.

Welche Daten werden erfasst?

  • IP-Adresse (wird umgehend anonymisiert)

  • Gerätetyp, Gerätemarke, Gerätemodell

  • Betriebssystem-Version

  • Browser/Browser-Engines und Browser-Plugins

  • aufgerufene URLs

  • die Website, von der auf die aufgerufene Seite gelangt wurde (Referrer-Site)

  • Verweildauer

  • heruntergeladene PDFs

  • eingegebene Suchbegriffe.

Die IP-Adresse wird nicht vollständig gespeichert, die letzten beiden Oktette werden zum frühestmöglichen Zeitpunkt weggelassen/verfremdet (Beispiel: 181.153.xxx.xxx).

Es werden keine Cookies auf dem Endgerät gespeichert. Wird eine Einwilligung für die Datenerfassung nicht erteilt, erfolgt ein Opt-Out-Cookie auf dem Endgerät, welcher dafür sorgt, dass keine Daten erfasst werden.

Wie lange werden die Daten gespeichert?

Die anonymisierte IP-Adresse wird für 90 Tage gespeichert und danach gelöscht.

Auf welcher Rechtsgrundlage werden die Daten erfasst?

Die Rechtsgrundlage für die Erfassung der Daten ist die Einwilligung der Nutzenden nach Art. 6 Abs. 1 lit. a der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO). Die Einwilligung kann auf der Datenschutzseite jederzeit widerrufen werden. Die Rechtmäßigkeit der bis zum Widerruf erfolgten Datenverarbeitung bleibt davon unberührt.

Wo werden die Daten verarbeitet?

Matomo wird lokal auf den Servern des technischen Dienstleisters in Deutschland betrieben (Auftragsverarbeiter).

Weitere Informationen:

Weitere Informationen zur Verarbeitung personenbezogener Daten finden sich in den Datenschutzhinweisen.

Aktiv für Gesundheit und Chancengleichheit

Buchrezension: Johannes Siegrist, Gesundheit für alle? Die Herausforderung sozialer Ungleichheit

Frank Lehmann , Deutsche Gesellschaft für Sozialmedizin und Prävention (DGSMP)
09.12.2021

Ein großes Plädoyer für eine (endlich!) stärkere Berücksichtigung des Themas gesundheitlicher Chancengleichheit in der deutschen Politik! Ein an wissenschaftlicher Exaktheit und Vertrauenswürdigkeit als Grundlage für politische Entscheidungen kaum zu überbietendes Werk! Das Buch ist in acht Kapitel aufgeteilt und enthält ein umfangreiches Verzeichnis der Literaturhinweise mit guter und leichter Auffindbarkeit der Quellen.

1.

Direkt mit der Einleitung wird die politische Brisanz durch die Herleitung des Themas aus seiner geschichtlichen Entwicklung zu Tage gefördert: „…Da die Botschaft des Berichts [gemeint ist der Black Report] nicht in das Konzept einer neoliberalen Politik passte, wurde die Pressekonferenz noch am gleichen Tag abgesagt… S.8“. Schon zu Beginn wird der im Buch immer wieder belegte Wert der Einbeziehung der psychologischen und soziologischen Stressforschung zur Lösung des Problems stark gemacht. „Fortschritte [zu mehr gesundheitlicher Chancengleichheit] sind somit möglich.“ So endet das erste Kapitel.

2.

Unter der Überschrift „Das Rätsel der Ungleichheit“ erfolgt im zweiten Kapitel die Grundlegung des Themas z.B. durch die Differenzierung von Klasse und Schicht und die Erläuterung des vom Robert Koch-Institut gebildeten sozialen Schichtindex. Die Vor- und Nachteile verschiedener Methoden zur Beschreibung sozialer Schichtzugehörigkeit werden reflektiert. Eine besondere Herausforderung ist hierbei die Berücksichtigung einer zunehmenden Anzahl sozialer Auf- und Abstiege innerhalb von Lebensbiographien in modernen Gesellschaften (Selektionseffekte versus Verursachungseffekte).

3.

Die „Biologie sozialer Benachteiligung“ bietet sich gerade zu Beginn des Lebens als diskursiver Betrachtungspunkt an, da wesentliche biologische Vorgänge (z.B. die Gehirnentwicklung) so stark mit sozialen Einflüssen verbunden sind. Erfreulich und ein Ansatzpunkt für politisches Handeln ist, dass Forschungsergebnisse eine „…“Re-Kalibrierung“ des biologischen Stresssystems infolge positiver Erfahrungen einer schützenden, das Wohlbefinden und die Gesundheit fördernden sozialen Umwelt…“ nahelegen - ein wichtiges gemeinsames Forschungsfeld der Neurowissenschaften und der Sozialwissenschaften. Eine differenzierte Betrachtung des britischen Programms „Sure Start“ zeigt die fördernde, aber auch hemmende Wirkung von Regierungshandeln auf die Bevölkerungsgesundheit. Die Folgerungen für die deutsche Gesundheitspolitik werden aus den Erkenntnissen abgeleitet.

4.

„Lebensstile und Wege in die Autonomie“ geben einen Überblick über die Erkenntnisse der oft vernachlässigten Jugendgesundheit als Gegenstand der Forschung zu gesundheitlicher Ungleichheit. Insbesondere berufliche Übergänge sollten gut flankiert werden, um Kreativität, soziale und emotionale Intelligenz, lösungsorientiertes Arbeiten u.v.m. zu fördern. Gerade die Forschungsergebnisse aus den Krisen (Finanzkrise 2008 und auch bereits aus der Corona-Pandemie-Krise 2020/2021) belegen die außerordentliche Bedeutung politischer Programme zur Förderung von Jugendlichen, damit diese die zukünftigen Entwicklungen - nicht zuletzt auf dem Arbeitsmarkt - erfolgreich nutzen können.

5.

In keiner anderen Lebensphase mit Ausnahme der allerersten Lebensjahre ist der soziale gesundheitliche Gradient so ausgeprägt wie im mittleren Erwachsenenalter; daher das Kapitel: „Im Zentrum Arbeit und Familie“. Einen besonderen Fokus legt Siegrist hierbei auf neue Forschungsergebnisse zur Situation von Frauen und auch auf bisher oft vernachlässigte unbezahlte Tätigkeiten in der Familie und in der Pflege. Die Lebensqualität von Frauen, die - nach einer, durch die Familiengründung bedingten Unterbrechung - ihre Berufskarriere fortsetzten, ist höher als die Lebensqualität derjenigen Frauen, die ohne berufliche Tätigkeit blieben. Er berichtet vom wissenschaftlichen Nachweis von sog. Anerkennungskrisen, verbunden mit erhöhten Raten depressiver Störungen, wenn unbezahlte Tätigkeit z.B. in der Familie oder im Ehrenamt mit hoher Verausgabung und niedriger Belohnung verbunden war. Je geringer die soziale Schicht war desto ausgeprägter waren empfundene Einsamkeit, geringere Beziehungsqualität und geringere Selbstwirksamkeitserwartung. Die massiven Implikationen, die dies für Aus-, Fort- und Weiterbildung, aber auch psychische Gefährdungsbeurteilung, betriebliche Gesundheitsförderung, Organisations- und Personalentwicklung hat, werden diskutiert.

6.

Auch im Kapitel „Gesundheit im Alter“ werden positive Gesundheitsförderungsstrategien herausgearbeitet: psychische Gesundheit und Wohlbefinden waren höher ausgeprägt bei sozial produktiver Arbeit für andere Menschen; und zwar besonders dann, wenn sie zusätzlich mit Anerkennung verbunden war. Sozial benachteiligten älteren Menschen sind solche Arbeiten oft versperrt (z.B. aufgrund eines geringeren Vermögens) und damit auch die positiven Verbindungen zu ihrer Gesundheit.

7.

Im Kapitel „Die Makro-Ebene: Umwelt, Wirtschaft und Politik“ widmet sich Siegrist der Analyse, inwieweit neben Individualeffekten eigenständige Kontexteffekte für die Erklärung gesundheitlicher Ungleichheit herangezogen werden können. Und ja, er eröffnet eine evidenzbasierte Perspektive für kontextbezogene Programme. Innerhalb der Arbeit des Kooperationsverbunds Gesundheitliche Chancengleichheit dürfte dies besonders bedeutsam für das Good Practice-Kriterium „Integriertes Handlungskonzept/Vernetzung“ für kommunale Gesundheitsförderungsprogramme sein. Im internationalen Vergleich wird herausgearbeitet, dass Länder mit stark entwickelter integrativer Arbeitsmarktpolitik einen signifikanten Vorteil durch geringere Krankheitslast aufgrund psychosozialer Arbeitsbelastungen haben. Außerdem verringert sich der sozioökonomische Gradient. Wirtschaftswachstumsraten fallen umso günstiger aus, je mehr es Staaten gelingt, die Einkommensungleichheit durch Umverteilungsmaßnahmen zu begrenzen.

8.

Im Kapitel „Auf dem Weg zu mehr Gleichheit“, wer hätte es anders erwartet, untersucht Siegrist besonders kritisch die Kausalitätsfrage. Im Ergebnis konstatiert er, dass nach momentanem Kenntnisstand an erster Stelle die Verbesserung der Bildung einen Fortschritt auf dem Weg zu mehr gesundheitlicher Gleichheit erwarten lässt. Innerhalb einer Mehrebenenstrategie (Makro/Meso/Mikro) verspricht am ehesten die Mesoebene evidenzbasierte Erfolge: Für die WHO-Gesundheitsförderungsstrategie wäre dies der Settingansatz in den Lebenswelten Kommune, Familie, Schule, Betrieb.


Ich wünsche dem Buch, dass es in seiner Rezeption einen Beitrag leisten kann, die Herausforderung sozialer Ungleichheit anzugehen und mehr Gesundheit für alle in Deutschland zu schaffen.

Diese Rezension erschien zuerst unter: www.dgsmp.de/fachbereiche-arbeitsgruppen/fb-praevention-und-gesundheitsfoerderung


Zurück zur Übersicht
  • Vechta

    „Wie können wir gesund alt werden in einer vielfältigen Welt?“

    Tagung im Rahmen der Veranstaltungsreihe zum Neunten Altersbericht

    Die Tagung am 1. Oktober 2025 in Vechta ist Teil einer Veranstaltungsreihe des Bundesministeriums für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMBFSFJ) zum Neunten Altersbericht der Bundesregierung und findet in Kooperation mit der Universität Vechta statt.

    Bei der Veranstaltung sollen zentrale Ergebnisse des Neunten Altersberichts zum Thema Gesundheit und Versorgung vorgestellt und die entsprechenden Handlungsempfehlungen der Altersberichtskommission vor dem Hintergrund unserer vielfältigen Gesellschaft diskutiert werden. In drei Symposien besteht die Möglichkeit, spezifische Themen zur Gesundheitsförderung und Quartiersentwicklung, zur Versorgungssituation in Medizin und Pflege sowie zu den Wechselwirkungen von Wohnen, Mobilität und Gesundheit vertiefend zu besprechen.

    Infos zur Tagung und die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie hier: https://www.neunter-altersbericht.de/gesundheit.

    Kategorie: Tagung
    Veranstalter: Deutsches Zentrum für Altersfragen
  • Berlin

    Barcamp Nachhaltigkeit und Klimaresilienz

    Zusammen stark durch heiße Zeiten - mit Ideen, die bewegen

    Der AWO Bundesverband und die Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit (KLUG) laden alle Interessierten herzlich zum Barcamp „Nachhaltigkeit und Klimaresilienz“ ein. Beide Organisationen setzen sich seit Jahren für eine klimagerechte und gesunde Zukunft ein – in der Wohlfahrtspflege und darüber hinaus.

    Die AWO hat bereits vor einigen Jahren beschlossen, dass sie mit ihren über 18.000 Einrichtungen vor dem Jahr 2040 klimaneutral werden möchte. Wir sind unglaublich stolz, dass das Thema in den letzten Jahren so an Fahrt aufgenommen und nicht zuletzt dank eurem Engagement bereits zu vielen spannenden Veränderungen in der AWO-Welt und darüber hinaus geführt hat. Projekte wie „klimafreundlich pflegen“, „Hitzeresiliente und Gesundheitsfördernde Lebens- und Arbeitsbedingungen in der stationären Pflege (HIGELA)“ und „KidZ - köstlich in die Zukunft“ waren dabei wichtige Impulsgeber.

    Anlässlich des Abschlusses der beiden letztgenannten Projekte, die AWO und KLUG gemeinsam durchführen und vom BKK Dachverband gefördert werden, wollen wir mit Euch über den Weg der Freien Wohlfahrtspflege zur Klimaneutralität und -resilienz sprechen sowie innovative Methoden und Ansätze aus euren Arbeitsbereichen kennenlernen.

    Hier zur Anmeldung.

    Kategorie: Veranstaltung
    Veranstalter: Arbeiterwohlfahrt Bundesverband
  • Ludwigsburg

    Die gesunde Kommune von morgen

    Am 16.10.2025 findet der Fachtag „Die gesunde Kommune von morgen“ an der Evangelischen Hochschule Ludwigsburg statt.

    Es geht um die folgenden zentralen Fragen:
    Wie können Kommunen mit klimatischen Belastungen, dichter Bebauung und neuen Risiken wie Cyberangriffen oder großflächigen Stromausfällen umgehen? 

    Welche Verantwortung kommt dem Öffentlichen Gesundheitsdienst dabei zu? 

    Und wie lässt sich Resilienz lokal, konkret und wirkungsvoll verankern?

    Es werden Perspektiven aus Forschung, Verwaltung und Praxis zusammengetragen:
    Mit Beiträgen zur Katastrophenhilfeforschung, zu realen kommunalen Bedrohungslagen und zur strategischen Resilienzplanung.

    In Workshops wird vertiefend zu kinderfreundlicher Stadtentwicklung, digitalen Risiken, dem Community Readiness Assessment und zur Rolle des ÖGD in gesunder Stadt- und Gemeindepolitik gearbeitet.

    Programm, Teilnahmegebühr: 40€; Anmeldung bis 09.10.2025 möglich auf der Website.

    Kategorie: Veranstaltung
    Veranstalter: APOLLON Hochschule der Gesundheitswirtschaft

… weitere Termine

Leitfaden zur Erstellung von Artikeln

Reichen Sie gern Ihren Artikel zur soziallagenbezogenen Gesundheitsförderung bei der Geschäftsstelle des Kooperationsverbundes ein! Für die Erstellung eines Artikels finden Sie hier einen Leitfaden mit unseren formalen und inhaltlichen Anforderungen.  

Ansprechpersonen

Die Geschäftsstelle des Kooperationsverbundes Gesundheitliche Chancengleichheit erreichen Sie jederzeit hier.

Mit unserem News­letter immer aktuell informiert

Informationen über aktuelle Ent­wick­lung­en in der so­zi­al­la­gen­be­zoge­nen Ge­sund­heits­för­de­rung, neue An­ge­bo­te "Guter Pra­xis" so­wie über Ver­an­stal­tung­en, Wett­be­wer­be und Li­te­ra­tur zu diesem The­ma. Ent­wick­lung­en beim Ko­o­pe­ra­ti­ons­ver­bund und Neu­ig­keit­en auf der Internetplattform wer­den eben­falls vorgestellt.

nach oben