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Aktiv für Gesundheit und Chancengleichheit

Selbstvermittlungscoaching (SVC) ist Gesundheitsförderung - indirekt aber nachhaltig

Werner Lüttkenhorst , Der Paritätische Nordrhein-Westfalen
11.09.2013

Ein negatives Selbstbild, das Ge­fühl von Ohn­macht und Per­spek­tiv­lo­sig­keit so­wie die Er­fah­rung, nicht gebraucht zu wer­den - was Ar­beits­lo­se kränker macht und ihr Leben verkürzt, scheint mit Per­spek­tiv­lo­sig­keit und „Entmächtigung“ zu­sam­men zu hängen, an­ders formuliert: mit der oft wiederholten Er­fah­rung mangender Selbstwirksamkeit. Hier setzt Selbstvermittlungscoaching an. SVC ist ein Pro­zess, in dem der Auf­bau von Selbstwirksamkeitsüberzeugungen über Rückschläge hinweg unterstützt und sys­te­ma­tisch mit der Su­che nach ei­ner guten Ar­beit verbunden wird.  Die SWT-Stiftung in Düs­sel­dorf und weitere Träger in Bonn, Bran­den­burg, Gießen, Rem­scheid und an weiteren Orten haben jetzt ei­ne Maßnahmezulassung für SVC-Kurse er­hal­ten.

Was ist Selbstvermittlungscoaching (SVC)?

Das Selbstvermittlungscoaching (SVC) ist ei­ne Me­tho­de, die von Ja­nu­ar 2010 bis Fe­bru­ar 2012 an fünf Standorten in Nordrhein-Westfalen im Rahmen ei­nes innovativen Modellprojektes entwickelt  wurde (siehe auch www.selbstvermittlung.org). Ziel war die Erprobung und Wei­ter­ent­wick­lung von Me­tho­den und Ar­beitsformen, mit de­nen langzeitarbeitslose Menschen in­di­vi­du­ell und nach­hal­tig bei der Su­che nach ei­nem guten Ar­beits­platz unterstützt wer­den kön­nen.
Das Modellprojekt wurde finanziert vom Mi­nis­te­ri­um für Ar­beit, In­te­gra­ti­on und Soziales des Landes NRW, der EU (Europäischer Sozialfonds) und den beteiligten Jobcentern. Zentraler Projektträger war der Paritätische Wohlfahrtsverband NRW.

Der Be­griff Selbstwirksamkeit (Selbst­wirk­sam­keits­er­war­tung­en oder -über­zeug­ung­en) von Al­bert Bandura er­lebt auch im Zu­sam­men­hang mit Erkenntnissen der neueren Gehirnforschung ei­ne Re­nais­sance. Er bezeichnet, in welchem Maß ei­ne Person überzeugt ist, Handlungen er­folg­reich aus­füh­ren und Ziele er­rei­chen zu kön­nen.

Selbstvermittlungscoaching  unterstützt die Ent­fal­tung von Potentialen, steigert Selbstwirksamkeitsüberzeugungen (und da­mit das Selbst­ver­trau­en) und fördert Selbsthilfekompetenzen. Ein SVC-Kurs vermittelt den Teilnehmenden Erfolgserlebnisse und bietet ein positives wertschätzendes Ar­beits­kli­ma. Ei­ner der methodischen Schwerpunkte ist die Nut­zung der Gruppenintelligenz: die gegenseitige Un­ter­stüt­zung von Teilnehmenden und die Pfle­ge vorhandener persönlicher Netzwerke wer­den gefördert, verschollene Res­sour­cen wie­der ins Be­wusst­sein gerufen und neue persönliche Per­spek­ti­ven sys­te­ma­tisch weiterentwickelt.

Selbstvermittlungscoaching  ist zu­gleich ein Trai­ning in Kom­mu­ni­ka­ti­on und  Selbstpräsentation. Grund­la­gen sind ein humanistisches Menschenbild, erprobte Ele­men­te der Karriereplanung und ein systemischer Coachingansatz. Die Selbstvermarktungsmethode zielt vorrangig auf den verdeckten Ar­beits­markt. Gesteigerte Selbstwirksamkeitserwartungen sind bei bisherigen Evaluationen durch­gän­gig deut­lich geworden.

Unternehmen wün­schen sich Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter, die auf freundliche Wei­se selbst­be­wusst sind, die ih­re Ar­beit gut und ger­ne tun, die ziel­ori­en­tiert und ge­sund sind. Hier tref­fen sich die In­te­res­sen von Kursteilnehmenden und potentiellen Ar­beitgebern.

Inzwischen wird das Selbstvermittlungscoaching an mehreren Standorten mit verschiede­nen Ziel­grup­pen im Rahmen des SGB II eingesetzt, teils auf dem Wege der beschränkten Vergabe, teil­wei­se und zunehmend als Aktivierungsmaßnahme mit An­er­ken­nung nach der Akkreditierungs- und Zulassungsverordnung Ar­beitsförderung (AZAV).

Persönliche Ziele entwickeln und verfolgen

Letztlich geht es in SVC-Kursen da­rum, dass Kursteilnehmende einen guten Platz in der Arbeitsweltfinden. Für Menschen, die schon lange er­werbs­los sind oder noch nie er­werbs­tä­tig waren, ist das be­kannt­lich oft nicht kurz­fris­tig mög­lich. Je nach Ziel­grup­pe kann auch die Wiederherstellung der Er­werbs­fä­hig­keit das realistische Ziel sein. Der SVC-Prozess „pendelt“ zwi­schen der Mo­bi­li­sie­rung individueller Res­sour­cen, der Ent­wick­lung von persönlichen Zielen und dem Auf- oder Aus­bau kommunikativer Kompetenzen, in­dem über die „gefundenen“ individuellen Res­sour­cen und Ziele in der Grup­pe und au­ßer­halb gesprochen wird. Die Teilnehmenden wer­den wohl­wol­lend herausgefordert und haben Erfolgserlebnisse, die auf weitere Herausforderungen vorbereiten. Aus Schwie­rig­keit­en auf dem Weg zum Ziel wer­den kleine Projekte zur Be­wäl­ti­gung die­ser Schwie­rig­keit­en.

Wertschätzung und Achtsamkeit werden geübt

Der Neurowissenschaftler Antonio Damasio forscht und publiziert über das Verhältnis von Geist und Körper, ins­be­son­de­re die Beteiligung von Gefühlen und unbewussten Bedürfnissen an Entscheidungsprozessen (siehe z. B. sein Buch „Des­cartes Irr­tum). Im SVC-Prozess hilft die Fokussierung der Auf­merk­sam­keit auf positive Körpersignale, motivierende und tragfähige Ziele zu ent­wi­ckeln und individuelle Res­sour­cen zu­gäng­lich zu ma­chen, die helfen, Schwie­rig­keit­en er­folg­reich anzugehen.

Von An­fang an wer­den die Kursteilnehmenden als Auf­trag­ge­ber ernst genommen (Coa­ching geht nicht oh­ne Auf­trag des Coachee). Neben frühen Erfolgserlebnissen helfen der respektvolle Um­gang und die alltagsnahe Sen­si­bi­li­sie­rung für positive Körperreaktionen (siehe das Kon­zept der somatischen Mar­ker nach Antonio Damasio) bei der Ori­en­tie­rung auf eigene Ziele und Wünsche. Schon nach wenigen Tagen ge­ben sich Kursteilnehmende in Kleingruppen ge­gen­sei­tig Rück­mel­dung­en da­rü­ber, bei welchen Aus­sa­gen über Ziele, Interessensgebiete oder Tä­tig­keit­en sie gelächelt oder gestrahlt haben. Anhand die­ser positiven somatischen Mar­ker wird im­mer wie­der überprüft, in­wie­fern die formulierten Ziele rational und emotional fun­diert sind. Wenn bewusste Ziele und unbewusste Bedürfnisse nicht im Ein­klang sind, taugt das Ziel nicht als Quelle nachhaltiger Mo­ti­va­ti­on für den schwierigen Weg zu guter Ar­beit; sind sie im Ein­klang, ist vieles mög­lich.   

Große Schnittmenge zwischen Gesundheitsförderung und Arbeitsmarktintegration

Eine hohe Selbstwirksamkeitsüberzeugung ist zentrale Voraussetzung ei­nes gelingenden Lebens. Selbstwirksamkeit erhöht nicht nur die Chan­cen, ei­ne Ar­beit zu fin­den und zu be­hal­ten; sie hilft auch, ein zufriedeneres und da­mit gesünderes Leben zu füh­ren. Das ist die im­pli­zi­te Ge­sund­heits­för­de­rung durch den SVC-Kurs. Kursteilnehmende, die wie­der Hoffnung und ein motivierendes (auch berufliches) Ziel haben, sind al­ler­dings auch eher be­reit, sich eigenen gesundheitlichen Problemen zu stel­len. Diese wer­den oft erst deut­lich, wenn sie als Hürde auf dem Weg zum eigenen Ziel re­le­vant wer­den. Solche (und an­de­re) Hürden oder Stolperstei­ne wer­den im SVC-Kurs sys­te­ma­tisch be­nannt und bearbeitet. Das ist, zu­sam­men mit Ent­span­nungs­übung­en, Bewegungsangeboten und optionalen Ernährungstipps, die ex­pli­zi­te Ge­sund­heits­för­de­rung durch den SVC-Kurs.

Im Eckpunkte-Papier der BZgA, „Gemeinsam handeln: Ge­sund­heits­för­de­rung bei Ar­beits­lo­sen“, wird ei­ne  Verzahnung von Gesundheits- und Beschäftigungsförderung postuliert (Eckpunkt 3). Diese Verzahnung ist im SVC-Prozess auf methodischer Ebe­ne angelegt. Die For­de­rung nach Ori­en­tie­rung an den Stär­ken und Fä­hig­keit­en, nach Wert­schät­zung,  vorurteilsfreier, unterstützender und respektvoller Begegnung und Trans­pa­renz (Eckpunkt 7) sind hier eben­so verwirklicht. Für die Struktur der Ar­beitsmarktförderung dürften hier die größten Herausforderungen lie­gen.

Selbstvermittlungscoaching kann man ler­nen, so­wohl den methodischen Auf­bau und Ab­lauf als auch die wertschätzende Haltung und Ar­beitsweise als Coach. Ein ers­ter Zertifikatskurs wurde be­reits erfolgreich durchgeführt, ein zweiter (6 x 3 Tage) beginnt am 16. Ok­to­ber 2013.

  • Eine Zusammenfassung der Evaluationsergebnisse des Modellprojekts finden Sie hier (PDF-Datei, 170kB). Gesundheitsaspekte wurden bisher nicht explizit untersucht.
  • Ausführlichere Informationen, u.a. das ausführliche Methodenhandbuch „Kursbuch Selbstvermittlungscoaching“ als Broschüre oder PDF-Datei, unter www.selbstvermittlung.org
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  • Bundesweit - vor Ort und online

    "Lass Zuversicht wachsen – Psychisch stark in die Zukunft"

    Woche der Seelischen Gesundheit 2025

    Die Woche der Seelischen Gesundheit 2025 legt den Fokus auf die zahlreichen präventiven und psychosozialen Hilfsangebote in ganz Deutschland und nimmt insbesondere die Bedürfnisse (psychisch erkrankter) junger Menschen in den Blick, damit wir gemeinsam mit optimistischem Blick Richtung Zukunft schauen können.

    Jährlich finden über 800 Events regional vor Ort und online. Ob Vorträge, Workshops, Podcasts oder Kunstausstellungen – alle sind eingeladen, bei verschiedenen Veranstaltungsformaten und Aktionstagen die kleinen und großen Angebote der psychiatrischen und psychosozialen Einrichtungen in ihrer Umgebung kennenzulernen.

    Weitere Informationen finden Sie hier.

    Kategorie: Aktionswoche
    Veranstalter: Aktionsbündnis Seelische Gesundheit
  • 26.10.2025 - 28.10.2025

    Potsdam

    64. DHS Fachkonferenz SUCHT

    Die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V. (DHS) lädt mit der 64. DHS Fachkonferenz SUCHT zum Dialog und intensiven fachübergreifenden Austausch ein: Vom 27. bis 29. Oktober 2025 geht es im Kongresshotel Potsdam um Schnittstellen im Suchthilfesystem. Fachleute, Praktiker:innen und Forschende aus den Handlungsbereichen Prävention, Beratung, Behandlung und Sucht-Selbsthilfe geben Impulse, um Verzahnungen weiterzuentwickeln und zeigen Verbesserungs- sowie Vernetzungspotenziale auf.

    Das Programm und die Online-Anmeldung werden voraussichtlich ab Mitte Juni 2025 auf der Tagungs-Website www.dhs-fachkonferenz.de freigeschaltet. Mit Fragen rund um die DHS Fachkonferenz Sucht 2025 wenden Sie sich gerne an Doris Kaldewei, kaldewei[at]dhs.de.

    Kategorie: Fachtagung
    Veranstalter: Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen
  • Berlin

    Teilhabe und Selbstbestimmung von Kindern und Jugendlichen mit Beeinträchtigungen

    Der diesjährige Kongress der Deutschen Vereinigung für Rehabilitation (DVfR) widmet sich der Frage, wie für junge Menschen mit eingreifenden körperlichen oder psychischen Beeinträchtigungen die individuell nötigen Anpassungen in verschiedenen Lebensbereichen umgesetzt werden können.

    Kinder und Jugendliche mit komplexen Gesundheitsstörungen benötigen oft spezifische Hilfen, um ihre Entwicklungsaufgaben zu bewältigen. Diese Unterstützungsleistungen müssen bedarfsgerecht gestaltet werden – was zu häufig aber (noch) nicht der Fall ist. Dadurch werden die volle, wirksame und gleichberechtigte Teilhabe und größtmögliche Selbstbestimmung nicht erreicht.

    Weitere Informationen zu der Veranstaltung auf der Website.

    Kategorie: Konferenz
    Veranstalter: Deutsche Vereinigung für Rehabilitation

… weitere Termine

Leitfaden zur Erstellung von Artikeln

Reichen Sie gern Ihren Artikel zur soziallagenbezogenen Gesundheitsförderung bei der Geschäftsstelle des Kooperationsverbundes ein! Für die Erstellung eines Artikels finden Sie hier einen Leitfaden mit unseren formalen und inhaltlichen Anforderungen.  

Ansprechpersonen

Die Geschäftsstelle des Kooperationsverbundes Gesundheitliche Chancengleichheit erreichen Sie jederzeit hier.

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Informationen über aktuelle Ent­wick­lung­en in der so­zi­al­la­gen­be­zoge­nen Ge­sund­heits­för­de­rung, neue An­ge­bo­te "Guter Pra­xis" so­wie über Ver­an­stal­tung­en, Wett­be­wer­be und Li­te­ra­tur zu diesem The­ma. Ent­wick­lung­en beim Ko­o­pe­ra­ti­ons­ver­bund und Neu­ig­keit­en auf der Internetplattform wer­den eben­falls vorgestellt.

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