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Aktiv für Gesundheit und Chancengleichheit

Selbstevaluation - Einstieg leicht gemacht

Svenja Budde , bis Mitte 2018: Landeszentrum Gesundheit Nordrhein-Westfalen
29.05.2016

LZG.NRW treibt Qualitätsentwicklung weiter voran

Wer in gesundheitsförderlichen Projekten tä­tig ist, weiß: Eine externe Eva­lu­a­ti­on kön­nen sich un­ter personellen und finanziellen Gesichtspunkten die Wenigsten leis­ten. Dem ge­gen­über ste­hen der eigene An­spruch, wie auch externe Er­war­tung­en u. a. von Kostenträgern, die Qua­li­tät von Maß­nah­men zu si­chern. Im Gesundheitsbereich neh­men Qua­li­tätsaspekte wie die Eva­lu­a­ti­on einen im­mer bedeutenderen Stel­len­wert ein. Die An­for­de­rung­en an die Ak­teu­rin­nen und Akteure aus Ge­sund­heits­för­de­rung und Prä­ven­ti­on stei­gen gleich­sam mit deren Unterstützungs- und Qualifizierungsbedarfen.

Leit­fa­den zur Selbstevaluation

Diesen Bedürfnissen begegnet das Landeszentrum Ge­sund­heit Nordrhein-Westfalen (LZG.NRW) mit dem Leit­fa­den „Ergebnisevaluation von Maß­nah­men der Prä­ven­ti­on und Ge­sund­heits­för­de­rung“. Denn nicht nur die kommunalen Ak­teu­rin­nen und Akteure, son­dern auch Pro­jektbeteiligte, Geld­ge­ber oder die Öf­fent­lich­keit stel­len sich wäh­rend oder nach Ab­schluss ei­nes Pro­jekts Fra­gen wie:

  • Welche Wir­kung wurde erzielt?
  • Ist das Pro­jekt auf Ak­zep­tanz gestoßen?
  • Konnten Strukturen geschaffen oder verändert wer­den?

Ant­wort auf die Fra­gen liefert z. B. ei­ne (Selbst-) Eva­lu­a­ti­on. Der Leit­fa­den bietet ei­nen niedrigschwelligen Ein­stieg in die The­ma­tik. Sein kleinschrittiger Auf­bau er­mög­licht es, auch bei geringem methodischen Vorwissen und/oder eingeschränkten personellen so­wie finanziellen Res­sour­cen, ei­ne Eva­lu­a­ti­on in Eigenregie durchzuführen. Auch wenn an der ei­nen oder anderen Stel­le methodische Abstriche gemacht wer­den müs­sen: Klei­nere Stu­di­en kön­nen durch­aus mit "Bordmitteln" durchgeführt wer­den und ge­ben Ant­wort auf die Fra­ge, was die eigenen Aktivitäten ei­gent­lich brin­gen. Der Leit­fa­den möchte Prak­ti­ke­rin­nen und Prak­ti­ker zur Durch­füh­rung ei­ner Ergebnisevaluation er­mu­ti­gen. Der zu­nächst on­line veröffentlichte Leit­fa­den liegt auf­grund der großen Nach­fra­ge in­zwi­schen auch als Printversion vor.

  • Der Leit­fa­den will Ak­teu­rin­nen und Akteuren der Ge­sund­heits­för­de­rung und Prä­ven­ti­on so­wie aus dem Bildungs- und Sozialbereich mit methodischem Hintergrundwissen vertraut ma­chen und in die Grund­la­gen der Ergebnisevaluation ein­füh­ren.

Selbstevaluation - Schritt für Schritt
Workshops un­ter­stüt­zen den Ein­stieg

Um den Ein­stieg in den Evaluationsprozess und die praxisnahe Um­set­zung des Leitfadens für die kommunalen Ak­teu­rin­nen und Akteure in NRW zu er­leich­tern, veranstaltete das LZG.NRW in 2015 vier Work­shops mit dem Ti­tel „Selbstevaluation - Schritt für Schritt". Anhand von theoretischen Impulsen zum The­ma erhielten die Teilnehmenden einen „schrittweisen Ein­stieg“. Gemeinsam mit den Teilnehmenden wurde in Arbeitsphasen die An­wen­dung des Leitfadens prak­tisch er­probt. Die Ziele waren da­bei:

  • die Un­ter­stüt­zung bei der Um­set­zung so­wie der An­wen­dung des Leitfadens im Pra­xisalltag,
  • der Trans­fer in die eigene Pra­xis,
  • die Veranschaulichung der Machbarkeit einer Selbstevaluation so­wie
  • die Vernetzung kommunaler Ak­teu­rin­nen und Akteure.

In Gruppenarbeitsphasen wurden die An­wen­dung des Leitfadens und des­sen Um­set­zung im Pra­xisalltag verdeutlicht: So hatten die Teilnehmenden die Mög­lich­keit, das Erlernte auf eigene Pra­xisbeispiele zu über­tra­gen. Einzelne Schritte, wie die Zielformulierung und Indikatorenbildung, wurden an ausgewählten Beispielen er­probt. Prof. Dr. Pe­tra Kolip von der Uni­ver­si­tät Bie­le­feld begleitete die kommunalen Ak­teu­rin­nen und Akteure aus NRW durch den Work­shop.

Um mög­lichst viele Prak­ti­ke­rin­nen und Prak­ti­ker zu er­rei­chen und um Nordrhein-Westfalen als Flächenland ge­recht zu wer­den, fanden die Work­shops in Bo­chum, Dort­mund, Hamm und Köln statt. Pro Work­shop wurden 25 bis 30 Teilnehmende aus den Bereichen Ge­sund­heit, Soziales, Wohl­fahrt, Be­we­gung, kommunale Projektarbeit, Selbst­hil­fe und Kran­ken­ver­si­che­rung erreicht.

Über diesen Work­shop-Tag hinaus zeigten die Rück­mel­dung­en der Teilnehmenden Bedarfe an weiterführenden Themen. So stellten sich ei­ni­ge Ak­teu­rin­nen und Akteure die Fra­gen:

Wie nutze ich die erhobenen Da­ten?

Für das LZG.NRW war der von Teilnehmenden geäußerte Be­darf nach ei­ner In­ten­si­vie­rung des Themas „Qualitätsentwicklung“ An­lass, diesen in ei­nem weiteren Work­shop-Format zu re­a­li­sie­ren. So hat sich gezeigt, dass die verschiedenen Schritte ei­ner Selbstevaluation für Ak­teu­rin­nen und Akteure ei­ne Herausforderung sein kön­nen. Der Schritt von der Da­tenerhebung zu ei­ner systematischen Auf­be­rei­tung und Dar­stel­lung der Eva­lu­a­ti­onsergebnisse wird teil­wei­se als schwie­rig erachtet. Dabei bildet die Da­tenaufbereitung die Grund­la­ge der Da­tenanalyse und -interpretation, aus der Hand­lungs­empfeh­lun­gen oder Verbesserungspotenziale abgeleitet wer­den kön­nen.

Deshalb wurde im Ja­nu­ar  in diesem Jahr ein Work­shop mit dem Schwer­punkt „Aus­wer­tung und Prä­sen­ta­ti­on von Da­ten“ initiiert. Folgende Leitfragen haben den Tag strukturiert und wurden beantwortet:

  • Was passiert nach der Da­tenerhebung?
  • Wie werte ich die Da­ten aus mei­ner (Selbst-) Eva­lu­a­ti­on mit einfachen Mitteln aus?
  • Wie kann ich Da­ten aus (Selbst-) Eva­lu­a­ti­onen in­ter­pre­tie­ren?
  • Wie kommuniziere ich die Ergebnisse mei­ner (Selbst-) Eva­lu­a­ti­on in­tern und ex­tern?

Etwa 30 Ak­teu­rin­nen und Akteure aus den Bereichen Ge­sund­heit, Al­ter, Soziales, Bil­dung und kommunale Projektarbeit lernten an diesem Tag Me­tho­den und Instrumente der Auf­be­rei­tung, Ana­ly­se und Prä­sen­ta­ti­on so­wie In­ter­pre­ta­ti­on von Eva­lu­a­ti­onsergebnissen ken­nen. An ei­nem Praxisbeispiel wurde das Erlernte ge­mein­sam diskutiert und die Me­tho­den in Kleingruppen er­probt. Prof. Dr. Pe­tra Kolip begleitete auch an diesem Work­shop die Teilnehmenden durch den Tag.

Wie gelingt ei­ne Partizipative Qualitätsentwicklung?

Das The­ma Par­ti­zi­pa­ti­on in Ge­sund­heits­för­de­rung und Prä­ven­ti­on ist ein Querschnittsthema und spielt auch im Kon­text von Qualitätsentwicklung ei­ne wichtige Rol­le. Von den Teilnehmenden der Work­shops zur Selbstevaluation in 2015 wurde mehr­fach der Wunsch geäußert, den An­satz der Partizipativen Qualitätsentwicklung und die da­mit verbundenen Instrumente in Ge­sund­heits­för­de­rung und Prä­ven­ti­on prak­tisch zu er­pro­ben.

Diesem Be­darf der kommunalen Akteure kommt das LZG.NRW mit dem Work­shop „Partizipative Qualitätsentwicklung - ein An­satz in Ge­sund­heits­för­de­rung und Prä­ven­ti­on“ am 01.06.2016 nach. Er bietet den Teilnehmenden ei­ne Einführung in das The­ma: Anhand ei­nes Praxisbeispiels, durch Anwendungs- und Beteiligungsphasen ler­nen sie den An­satz von Partizipativer Qualitätsentwicklung in Ge­sund­heits­för­de­rung und Prä­ven­ti­on ken­nen und haben die Ge­le­gen­heit, einzelne Me­tho­den prak­tisch zu er­pro­ben und auf Ihren Praxisalltag anzupassen.

Dr. Bir­git Böhm vom nexus In­sti­tut für Kooperationsmanagement und interdisziplinäre For­schung GmbH führt durch den Tag. Der Work­shop „Partizipative Qualitätsentwicklung - ein An­satz in Ge­sund­heits­för­de­rung und Prä­ven­ti­on“ findet in Düs­sel­dorf statt und ist be­reits aus­ge­bucht.

  • Die vielfältigen Workshop-Angebote des LZG.NRW tra­gen zu ei­ner Qualitätsverbesserung von Maß­nah­men und Projekten der Ge­sund­heits­för­de­rung und Prä­ven­ti­on in NRW bei. Qualitätsbezogene Themen wer­den vertiefend bearbeitet und an­wend­bar gemacht.
  • Für die Teilnehmenden aus NRW bie­ten die Workshops ei­ne Platt­form für den Aus­tausch, die Selbstreflexion und die qualitative Wei­ter­ent­wick­lung der eigenen Ar­beit. Zudem besteht die Mög­lich­keit, sich mit den kommunalen Ak­teu­rin­nen und Akteuren zu vernetzen.

Den Leit­fa­den „Ergebnisevaluation von Maß­nah­men der Prä­ven­ti­on und Ge­sund­heits­för­de­rung. Ein Leit­fa­den zur Selbstevaluation für Prak­ti­ke­rin­nen und Prak­ti­ker“ können Sie hier (Link) herunterladen.  

Die Printpublikation des Leit­fa­dens können Sie kos­ten­los beim LZG.NRW bestellen.

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  • Hannover

    Wohl.Fühlen in herausfordernden Zeiten

    Präventionsimpulse für die teil- und vollstationäre Pflege

    Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und neuer gesundheitlicher Herausforderungen gewinnen Gesundheitsförderung und Prävention in Pflegeeinrichtungen mehr denn je an Bedeutung. Sie tragen dazu bei, die Lebensqualität der pflegebedürftigen Menschen zu verbessern, ihre Selbstständigkeit zu erhalten, den Pflegebedarf zu reduzieren und können das Gesundheitssystem entlasten.

    Im Mittelpunkt der Fachtagung stehen innovative Ansätze für Prävention und Gesundheitsförderung in der teil- und vollstationären Pflege. Freuen Sie sich auf praxisnahe Impulse und interaktive Workshops zu aktuellen Themen wie Selbstfürsorge und Stressmanagement im Pflegealltag sowie den gesundheitlichen Folgen des Klimawandels und Nachhaltigkeit. Weitere Schwerpunkte sind Ernährung, Gewaltprävention, Bewegung und die Stärkung des psychosozialen Wohlbefindens.

    Eingeladen sind Pflege- und Betreuungskräfte, Leitungs- und Führungskräfte, Praxisanleitende, Auszubildende, Studierende, Träger und alle weiteren Interessierten.

    Die Veranstaltung bildet den Abschluss des Projekts Wohl.Fühlen – Klima und Gesundheit, einer Kooperation der LVG & AFS, der BARMER und der Hochschule Hannover.

    Kategorie: Veranstaltung
    Veranstalter: Landesvereinigung für Gesundheit und Alademie für Sozialmedizin Niedersachsen Bremen e. V.
  • Berlin

    Public Health in Krisen und Katastrophen

    Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Public Health e.V.

    Krisen und Katastrophen nehmen immer mehr Einfluss auf unseren Alltag, egal ob Pandemien, Hitzewellen, Überschwemmungen, geopolitische Konflikte oder Angriffe auf kritische Infrastrukturen. Diese und vergleichbare Ereignisse stellen eine Bedrohung für das Leben und die Gesundheit breiter Bevölkerungsgruppen dar. Angesichts dessen steht Public Health - als Wissenschaft und Praxis - vor der gewaltigen Aufgabe, unsere gemeinsame Lebensgrundlage und die Gesundheit der Bevölkerung auch unter zunehmend unsicheren Bedingungen zu schützen und zu erhalten. Gemeinsam wollen wir überlegen, welche Strukturen, Strategien und Kompetenzen erforderlich sind, um aktuellen und zukünftigen Krisenlagen im Gesundheitswesen qualifiziert begegnen zu können. 

    Das ausführliche Programm und Informationen zur Anmeldung finden Sie hier.

    Kategorie: Jahrestagung
    Veranstalter: Deutsche Gesellschaft für Public Health e.V.
  • 18.03.2026

    online

    Difu-Dialog

    Kommunale Hitzevorsorge – Strategien, Partner, Praxisbeispiele

    Mit fortschreitendem Klimawandel steigen auch die gesundheitlichen Risiken von Hitzewellen in Deutschland. Besonders gefährdet sind vulnerable Gruppen wie ältere Menschen, chronisch Kranke und sozial Benachteiligte. Hitzevorsorge und Hitzeschutz beschäftigen viele Kommunen, denn städtische Hitzeinseln verschärfen die Belastung. Maßnahmen auf individueller, kommunaler und gesamtgesellschaftlicher Ebene sind zwingend notwendig, um Städte langfristig lebenswert zu erhalten. Doch wo stehen die Kommunen in Deutschland bei diesem Thema und wie können sie sich auf Hitzewellen vorbereiten? Welche Akteur:innen sind bei der Umsetzung von Maßnahmen wichtige Partner:innen? Und welche guten Beispiele und Learnings gibt es aus Deutschland und Europa?

    Weitere Informationen und den Link zur Anmeldung finden Sie hier.

    Kategorie: Veranstaltung
    Veranstalter: Deutsches Institut für Urbanistik

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