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Aktiv für Gesundheit und Chancengleichheit

Scharfe Kritik an Ausschluss von Kindern aus dem Krankenkassenschutz

11.01.2009

Nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins Spiegel haben in Deutschland zehntausende Kinder keinen vollen Krankenversicherungsschutz. Weil viele Geringverdiener die Kassenbeiträge nicht bezahlen können und im Rückstand sind, verlieren auch ihre Familienangehörigen ihren Behandlungsanspruch. Scharfe Kritik daran kam vom Paritätischen Wohlfahrtsverband und vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte.

Dem Spiegel zu Folge ergibt sich der nicht greifende Versicherungsschutz für Familienangehörige aus einer Neuregelung innerhalb der Gesundheitsreform. Demnach deckt bei Beitragsrückständen die Krankenversicherung auch bei Ehepartner und Kindern eines Versicherten nur noch Notfälle sowie die Behandlung akuter und schmerzhafter Erkrankungen ab. Laut Spiegel hatte das Bundesgesundheitsministerium in einem Rundschreiben klargestellt, dass sich die Aussetzung bestimmter Versicherungsleistungen auch auf die Angehörigen erstreckt, wodurch die Regelung erst breitere Bekanntheit erlangte.

Als völlig überzogen und gesundheits- und armutspolitisch unverantwortlich kritisierte sie der Paritätische Wohlfahrtsverband und forderte die Bundesregierung auf, gesetzliche Korrekturen vorzunehmen, um die gesundheitliche Versorgung der betroffenen Menschen wieder zu gewährleisten. Dass lediglich Bezieher von Sozialhilfe und Hartz IV als Härtefälle gelten und von dieser Regelung ausgenommen sind, ist nach Ansicht des Verbandes unzureichend. Gleiches müsse auch für überschuldete Menschen mit gepfändetem Einkommen gelten oder für Personen, die ein Verbraucherinsolvenzverfahren durchlaufen. Insbesondere Kinder seien jedoch grundsätzlich von den Sanktionen auszunehmen. Der ohnehin besorgniserregende Zusammenhang von Einkommensarmut und Gesundheit werde so weiter zementiert, sagte der Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, Ulrich Schneider. Der Gesetzgeber sei aufgefordert, diese völlig überzogenen Regelungen unverzüglich zu korrigieren.

„Laut UN-Kinderrechtskonvention haben alle Kinder ein Recht auf optimale medizinische Versorgung. Tatsächlich gibt es aber in Deutschland Kinder, die nur eine Minimalversorgung bekommen. Der Gesetzgeber bestraft mit seiner Regelung Kinder für die Versäumnisse bzw. den Versicherungsstatus ihrer Eltern. Dies ist ein unhaltbarer Zustand und im Sinne des Kinderschutzes nicht vertretbar", sagte  Dr. med. Wolfram Hartmann, Präsident des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ). "Für illegal hier lebende Ausländer und auch für Bundesbürger ohne Krankenversicherung gibt es zwar in einigen Großstädten Spezialambulanzen. In diesen sind Pädiater jedoch nicht vorgesehen. Das bedeutet: in vielen Fällen sind Kinder ohne Versicherungsschutz medizinisch noch viel schlechter versorgt als Erwachsene ohne Versicherungsschutz."

Zahlreiche Projekte in unserer Praxisdatenbank befassen sich mit sozial benachteiligten Kindern und unterstützen sie und ihre Familien. Hier einige Beispiele:

Gesundheit jetzt - in sozialen Brennpunkten

Sozialräumliche Angebote für Familien mit besonderem Unterstützungsbedarf

Download Stellungnahme des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes

Download Stellungnahme des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte

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  • Hannover

    Wohl.Fühlen in herausfordernden Zeiten

    Präventionsimpulse für die teil- und vollstationäre Pflege

    Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und neuer gesundheitlicher Herausforderungen gewinnen Gesundheitsförderung und Prävention in Pflegeeinrichtungen mehr denn je an Bedeutung. Sie tragen dazu bei, die Lebensqualität der pflegebedürftigen Menschen zu verbessern, ihre Selbstständigkeit zu erhalten, den Pflegebedarf zu reduzieren und können das Gesundheitssystem entlasten.

    Im Mittelpunkt der Fachtagung stehen innovative Ansätze für Prävention und Gesundheitsförderung in der teil- und vollstationären Pflege. Freuen Sie sich auf praxisnahe Impulse und interaktive Workshops zu aktuellen Themen wie Selbstfürsorge und Stressmanagement im Pflegealltag sowie den gesundheitlichen Folgen des Klimawandels und Nachhaltigkeit. Weitere Schwerpunkte sind Ernährung, Gewaltprävention, Bewegung und die Stärkung des psychosozialen Wohlbefindens.

    Eingeladen sind Pflege- und Betreuungskräfte, Leitungs- und Führungskräfte, Praxisanleitende, Auszubildende, Studierende, Träger und alle weiteren Interessierten.

    Die Veranstaltung bildet den Abschluss des Projekts Wohl.Fühlen – Klima und Gesundheit, einer Kooperation der LVG & AFS, der BARMER und der Hochschule Hannover.

    Kategorie: Veranstaltung
    Veranstalter: Landesvereinigung für Gesundheit und Alademie für Sozialmedizin Niedersachsen Bremen e. V.
  • Berlin

    Public Health in Krisen und Katastrophen

    Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Public Health e.V.

    Krisen und Katastrophen nehmen immer mehr Einfluss auf unseren Alltag, egal ob Pandemien, Hitzewellen, Überschwemmungen, geopolitische Konflikte oder Angriffe auf kritische Infrastrukturen. Diese und vergleichbare Ereignisse stellen eine Bedrohung für das Leben und die Gesundheit breiter Bevölkerungsgruppen dar. Angesichts dessen steht Public Health - als Wissenschaft und Praxis - vor der gewaltigen Aufgabe, unsere gemeinsame Lebensgrundlage und die Gesundheit der Bevölkerung auch unter zunehmend unsicheren Bedingungen zu schützen und zu erhalten. Gemeinsam wollen wir überlegen, welche Strukturen, Strategien und Kompetenzen erforderlich sind, um aktuellen und zukünftigen Krisenlagen im Gesundheitswesen qualifiziert begegnen zu können. 

    Das ausführliche Programm und Informationen zur Anmeldung finden Sie hier.

    Kategorie: Jahrestagung
    Veranstalter: Deutsche Gesellschaft für Public Health e.V.
  • 18.03.2026

    online

    Difu-Dialog

    Kommunale Hitzevorsorge – Strategien, Partner, Praxisbeispiele

    Mit fortschreitendem Klimawandel steigen auch die gesundheitlichen Risiken von Hitzewellen in Deutschland. Besonders gefährdet sind vulnerable Gruppen wie ältere Menschen, chronisch Kranke und sozial Benachteiligte. Hitzevorsorge und Hitzeschutz beschäftigen viele Kommunen, denn städtische Hitzeinseln verschärfen die Belastung. Maßnahmen auf individueller, kommunaler und gesamtgesellschaftlicher Ebene sind zwingend notwendig, um Städte langfristig lebenswert zu erhalten. Doch wo stehen die Kommunen in Deutschland bei diesem Thema und wie können sie sich auf Hitzewellen vorbereiten? Welche Akteur:innen sind bei der Umsetzung von Maßnahmen wichtige Partner:innen? Und welche guten Beispiele und Learnings gibt es aus Deutschland und Europa?

    Weitere Informationen und den Link zur Anmeldung finden Sie hier.

    Kategorie: Veranstaltung
    Veranstalter: Deutsches Institut für Urbanistik

… weitere Termine

Leitfaden zur Erstellung von Artikeln

Reichen Sie gern Ihren Artikel zur soziallagenbezogenen Gesundheitsförderung bei der Geschäftsstelle des Kooperationsverbundes ein! Für die Erstellung eines Artikels finden Sie hier einen Leitfaden mit unseren formalen und inhaltlichen Anforderungen.  

Ansprechpersonen

Die Geschäftsstelle des Kooperationsverbundes Gesundheitliche Chancengleichheit erreichen Sie jederzeit hier.

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