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Aktiv für Gesundheit und Chancengleichheit

REFUGIUM

Christine Färber , HAW Hamburg, Department Gesundheitswissenschaften
14.08.2016

Rat mit Erfahrung: Flucht und Gesundheit - Information und Multiplikation

Deutsch­land ist das Zufluchtsland für mehr als ei­ne Mil­li­on geflüchtete Menschen. Sie benötigen Informationen über Ge­sund­heit und Handlungskompetenzen um selbst ih­re Ge­sund­heit er­hal­ten und wie­der­her­stel­len zu kön­nen. Durch die besondere Si­tu­a­ti­on der Flucht, der Erstaufnahme und der Folgeunterbringung so­wie der Sprachkenntnisse benötigen Geflüchtete als besondere Grup­pe gezielte Maß­nah­men der Ge­sund­heits­för­de­rung und Prä­ven­ti­on. REFUGIUM ist ein Pro­jekt der HAW Hamburg, Hochschule für angewandte Wissenschaften, De­part­ment Gesundheitswissenschaften.

Das Pro­jekt REFUGIUM stärkt die Gesundheitsressourcen von Flüchtlingen in Unterkünften und aktiviert ih­re Potenziale für Ge­sund­heits­för­de­rung und Prä­ven­ti­on. Dafür wer­den Geflüchtete in Workshops aus­ge­bil­det, Gesundheitsinformationen in di­dak­tisch aktivierender und partizipativer Form an Geflüchtete zu vermitteln.

Maßnahme: Ausbildung zur Multiplikatorin und zum Multiplikator

REFUGIUM bildet im De­part­ment Gesundheitswissenschaften der HAW Hamburg Geflüchtete als Multiplikatorinnen und Multiplikatoren für Ge­sund­heits­för­de­rung und Prä­ven­ti­on im Setting Fluchtun­terkunft aus. Diese haben ei­ne einschlägige Vorbildung (Gesundheitsberuf, pädagogischer Be­ruf) oder an­de­re relevante, im Herkunftsland, auf der Flucht oder in Deutsch­land erworbene Kompetenzen. Interessierte Frauen und Männer wer­den in Unterkünften für Geflüchtete und über Flüchtlingsnetzwerke kontaktiert. Flüchtlinge wer­den durch Stu­die­ren­de der HAW Hamburg un­ter wissenschaftlicher An­lei­tung durch Prof. Dr. Chris­ti­ne Fär­ber, Nita Kama, B.Sc. und Omar Aboelyazeid aus­ge­bil­det. Die Aus­bil­dung erfolgte in 16 Unterrichtsstunden in vier Ver­an­stal­tung­en. Die Teilnehmenden er­hal­ten ein Zertifikat der HAW.

Inhaltliche Schwerpunkte und didaktisches Konzept

Das Pro­gramm ist mo­du­lar aufgebaut. Die Teilmodule um­fas­sen die Themen Er­näh­rung, Be­we­gung, Psychische Ge­sund­heit, Hygiene und lokale Ge­sund­heitsversorgung. In der Aus­bil­dung ler­nen die angehenden Multiplikatorinnen und Mulitplikatoren ei­ne partizipative Auftaktphase zu mo­de­rie­ren, Informationen in beteiligungsorientierter Form mit den Teilnehmenden zu er­ar­bei­ten, Kernbotschaften strin­gent zu vermitteln, Anwendungsübungen anzuleiten und zur Um­set­zung des Gelernten zu mo­ti­vie­ren.

Materialien: Flyer und Manuale

Als Materialien wurden Ge­sund­heitsinformationen in sie­ben Themenflyern (Er­näh­rung, Be­we­gung, Psychische Ge­sund­heit, Hygiene, Zahngesundheit, Versorgung in Hamburg, lokale Ge­sund­heitsversorgung in Bergedorf) zusammengestellt. Diese rich­ten sich di­rekt an Flüchtlinge und wer­den in Workshops ausgeteilt, die von Multiplikatorinnen und Multiplikatoren in Unterkünften durchgeführt wer­den. Zur Un­ter­stüt­zung der Durch­füh­rung der Workshops und als Hilfe für die Aus­bil­dung wurden Manuale erstellt, die das didaktische und methodische Vorgehen er­klä­ren und als Leit­fa­den für die Durch­füh­rung von Workshops die­nen. Fly­er und Manuale lie­gen  in den Spra­chen Deutsch und Eng­lisch so­wie in Albanisch, Arabisch, Bulgarisch, Dari/Farsi, Russisch und Türkisch vor.

Partizipative Entwicklung des Programms

REFUGIUM wurde von September 2015 bis Ju­li 2016 an der HAW Hamburg von Prof. Dr. Chris­ti­ne Fär­ber in der Lehr­ver­an­stal­tung „Flüchtlingsgesundheit“ ge­mein­sam mit der Lehrbeauftragten Nita Kama entwickelt, die selbst ei­ne Fluchtbiographie hat. Stu­die­ren­de mit Fluchterfahrung so­wie drei Asylbewerberinnen und -bewerber als Gast­hö­rer - Zeinab Behroozian, Allaeldin Hasan und Sam­my Ojo - waren je ein Se­mes­ter in die Ar­beit einbezogen. Insgesamt nahmen mehr als 40 Flüchtlinge im Rahmen der Aus­bil­dung an der Fer­tig­stel­lung der Materialien und Konzepte teil. Die Teilmodule wurden mit Geflüchteten aus Wohnunterkünften in Hamburg im Ja­nu­ar 2016 getestet und in den Schu­lung­en der Multiplikatorinnen und Multiplikatoren im Mai 2016 fertiggestellt. So wurde sichergestellt, dass die vermittelten Informationen für Geflüchtete re­le­vant, in­te­res­sant und in­halt­lich so­wie sprachlich gut verständlich sind. Die Workshops wurden von den Teilnehmenden als aktivierend, in­for­ma­tiv und in­te­res­sant er­lebt und machten allen Teilnehmenden Spaß.

Workshops für Geflüchtete

Die Multiplikatorinnen und Multiplikatoren sind qua­li­fi­ziert, interaktive und aktivierende themenbezogene Ge­sund­heitsworkshops für Geflüchtete durchzuführen. Ein Work­shop zu ei­nem Ge­sund­heitsthema dauert 90 Mi­nu­ten und kann in Unterkünften oder in geeigneten Veranstaltungsräumen durchgeführt wer­den. Im Work­shop wer­den Informationen über Ge­sund­heit in der Spra­che der Geflüchteten durch die Multiplikatorinnen und Multiplikatoren münd­lich vermittelt. Die Vermittlung wird unterstützt durch geeignete Visualisierung. Darüber hinaus er­hal­ten die Teilnehmenden gedruckte Themenflyer in ihrer Herkunftssprache. An ei­nem Work­shop kön­nen bis zu 15 Personen teil­neh­men. Das Gelernte wird im Um­feld (Mit­be­woh­ne­rin­nen und Mit­be­woh­ner im Zim­mer, Familienmitglieder) weitergetragen, so dass die Ge­sund­heitsbotschaften pro Teil­neh­merin und Teil­neh­mer min­des­tens drei weitere Geflüchtete er­rei­chen, die von den Schu­lung­en profitieren. Notwendig für die Durch­füh­rung ei­nes Work­shops ist ein Stuhlkreis, ei­ne vorherige Terminvereinbarung und An­kün­di­gung. Für den Work­shop Psychische Ge­sund­heit ist ein geschützter Raum not­wen­dig. Die Work­shops kön­nen auch als REFUGIUM Markt­platz angeboten wer­den. Dabei wer­den pa­ral­lel ca. 60-minütige Gesprächskreise für Be­woh­ne­rin­nen und Be­woh­ner in meh­re­ren Spra­chen und zu verschiedenen Themen durchgeführt. Dafür sind meh­re­re Stuhlkreise er­for­der­lich.

Herausforderungen und Erfahrungen

Von 55 interessierten Flüchtlingen bei der Informationsveranstaltung im Ap­ril 2016 absolvierten 35 (24 Männer, 9 Frauen) im Mai 2016 die Aus­bil­dung als REFUGIUM-Mul­ti­pli­ka­torin/Mul­ti­pli­ka­tor. Aufgrund des hohen Männeranteils in den Kur­sen und fehlender Betreuungsmöglichkeit für ih­re Kinder, nahmen ei­ni­ge Frauen nicht an der Aus­bil­dung teil. Bei den Workshops in den Unterkünften ist  da­her ein paralleles Kinderprogramm er­for­der­lich. Die teilnehmenden Flüchtlinge und Stu­die­ren­den un­ter­stüt­zen sich ge­gen­sei­tig und profitieren voneinander, die Lernsituation war aktivierend, das erarbeitete Wissen wurde als re­le­vant und hilfreich an­ge­se­hen. Die Ko­o­pe­ra­ti­on stellt einen wich­tigen Bei­trag zur In­te­gra­ti­on dar. Die Workshops in den Unterkünften wurden begeistert aufgenommen.Dennoch sind Vertrauensbildung und Wer­bung im Vorfeld wich­tig. Hürden sind die Mehr­spra­chig­keit der Ver­an­stal­tung­en, das Auf­be­rei­tung der mehrsprachigen Materialien, der Zu­gang zur Ziel­grup­pe über die zuständigen Verwaltungsstrukturen und die Fi­nan­zie­rung der Materialien. Das Pro­jekt entstand un­ter großem Zeit­druck und forderte von den Lehrenden und Stu­die­ren­den viel En­ga­ge­ment. Jedes der erstellten Materialien ist verbesserungsfähig, in­halt­lich wie sprachlich. Wichtig war es vor allem, grundlegendes Handlungswissen im Be­reich Ge­sund­heits­för­de­rung und Prä­ven­ti­on niedrigschwellig und schnell an Geflüchtete zu vermitteln.

Übertragbarkeit

Die Fly­er und Manuale sind in anderen Projekten und Programmen einsetzbar, die mit Geflüchteten oder be­son­ders vulnerablen Einwanderungsgruppen ar­bei­ten. Eine An­pas­sung an regionale und lokale Ge­ge­ben­heit­en kann er­for­der­lich sein, ins­be­son­de­re im Be­reich „Versorgung“. Alle Materialien wer­den in Ko­o­pe­ra­ti­on mit dem Budrich-Verlag im In­ter­net zum kostenlosen Down­load veröffentlicht.

REFUGIUM wird durchgeführt in Zu­sam­men­ar­beit mit der Patriotischen Ge­sell­schaft von 1765 und gefördert von der Buhck-Stiftung, der Bürgerstiftung.

Weitere Informationen

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  • Digital via Webex

    Alle Kinder im Blick

    Warum Teilhabe am Essen mehr bedeutet, als nur satt zu werden!

    Wie beeinflusst die soziale Lage die Teilhabe am Essen und damit das Ernährungsverhalten, die Bildungschancen und die Verpflegung von Kindern und Jugendlichen – und welche Lösungen bieten sich im Kita-, Schul- und Quartierskontext an?
    In dieser Veranstaltung erfahren Sie, was es braucht, damit alle Kinder und Jugendlichen – unabhängig von ihrer sozialen Lage – am gemeinsamen Essen teilnehmen können.
    Impulse aus Wissenschaft und Praxis zeigen, wie eine gesunde Teilhabe an Verpflegung gelingen kann. 

    Weitere Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie hier.

    Kategorie: Veranstaltung
    Veranstalter: KGC Sachsen
  • Bremen

    Mehr Gesundheit in die Quartiere – Geschlechtersensibilität im Fokus

    Gesundheitliche Chancen und Risiken können aufgrund von gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, wie Geschlechterrollen und -normen, stark vom (sozialen) Geschlecht beeinflusst werden. Menschen unterschiedlichen Geschlechts sollten die Möglichkeit haben, Angebote entsprechend ihrer Lebensrealitäten, Bedürfnisse und Ressourcen wahrzunehmen. Mit dem Fachtag „Mehr Gesundheit in die Quartiere – Geschlechtersensibilität im Fokus“ möchten wir eine Plattform für den Austausch zu diesem Thema bieten.

    Weitere Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung hier.

    Kategorie: Fachtagung
    Veranstalter: Koordinierungsstelle Gesundheitliche Chancengleichheit Bremen
  • Heidelberg

    Gewalterfahrungen von Jungen und Männern und Folgen für ihre Gesundheit

    Gewalterfahrungen von Jungen und Männern und Folgen für ihre Gesundheit

    Das Institut für Geschichte und Ethik der Medizin und das Netzwerk Jungen- und Männergesundheit laden mit ihren Kooperationspartnern – der Stiftung Männergesundheit, der Bundesfach- und Koordinierungsstelle Männergewaltschutz, dem Kompetenzzentrum Jungen- und Männergesundheit Baden-Württemberg und männer.bw – zum Fachtag ein, bei dem der 6. Deutsche Männergesundheitsbericht erstmals fachöffentlich vorgestellt wird.
     

    Der Bericht zeigt, wie Gewalterfahrungen die Gesundheit von Männern und Jungen beeinflussen, und rückt Gewalt als zentralen gesundheitlichen Risikofaktor in den Fokus. Er bietet eine umfassende Analyse der verschiedenen Gewaltformen sowie ihrer Auswirkungen auf die körperliche und psychische Gesundheit. Zudem formuliert der Bericht konkrete Handlungsempfehlungen für Politik, Gesundheitswesen und Gesellschaft, um die Gesundheit von Männern und Jungen nachhaltig zu fördern.
     

    Der Fachtag informiert vor diesem Hintergrund über aktuelle Forschungsergebnisse sowie über Gewaltexposition und Prävalenz von Gewaltwiderfahrnissen, gesundheitliche Folgen, präventive Perspektiven und Beispiele guter Praxis. Er richtet sich an Fachkräfte im Gesundheits- und Bildungsbereich sowie aus pädagogischen, psychosozialen und medizinischen Arbeitsfeldern. Darüber hinaus sind auch Akteure aus dem Gesundheitswesen, der Gewaltprävention und Gewalthilfe sowie alle weiteren Interessierten eingeladen.
     

    Kosten: 25€; 20€ für Studierende und Bürgergeldempfänger:innen

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    Kategorie: Veranstaltung
    Veranstalter: Institut für Geschichte und Ethik der Medizin

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