Krankenkassen stellen Präventionsbericht 2007 vor
Die gesetzlichen Krankenkassen haben nach eigenen Angaben im Jahr 2006 insgesamt 5,7 Millionen mal Menschen mit Maßnahmen der Primärprävention und der Betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF) erreicht. Das geht aus dem "Präventionsbericht 2007" hervor, den der Medizinische Dienst der Spitzenverbände der Krankenkassen (MDS) gemeinsam mit den Spitzenverbänden der Krankenkassen herausgibt.
Laut Präventionsbericht werden pro Versichertem und Jahr 3,30 Euro für Prävention verausgabt und damit mehr als das gesetzlich vorgesehene Ausgabensoll von 2,74 Euro. Das Engagement für Prävention im Lebensumfeld - also in Schulen, Kindergärten und Stadtteilen - haben die Kassen im Vergleich zum Vorjahr verstärkt: Insgesamt 1.083 Projekte in 19.700 Einrichtungen, überwiegend Schulen, Berufsschulen und Kindergärten bzw. Kindertagesstätten, wurden dokumentiert. Gegenüber 2005 bedeutet dies eine Steigerung um 26 Prozent. Besonders durch gesundheitsfördernde Maßnahmen in Kindergärten und Schulen würden Kinder und Jugendliche aus allen sozialen Schichten erreicht, so der Präventionsbericht 2007. Mehr als 3 Millionen, vor allem junge Menschen nahmen 2006 an Maßnahmen teil, in denen hauptsächlich Bewegung, ausgewogene Ernährung und Stressbewältigung im Mittelpunkt standen.
Rund 1,4 Millionen Erwachsene, zumeist Frauen, nutzten ebenfalls die Angebote der Krankenkassen zur Primärprävention in Form von Kursen. Gegenüber dem Jahr 2005 entspricht dies einem Zuwachs von 17 Prozent. An Maßnahmen zur Primärprävention im Rahmen Betrieblicher Gesundheitsförderung (BGF) nahmen 2006 rund 935.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer; gegenüber 2005 stieg die Zahl damit um 35 Prozent. Inhaltlich ging es überwiegend darum, körperliche Belastungen zu vermeiden oder zu reduzieren. Nach wie vor sind Betriebe aus dem verarbeitenden Gewerbe mit 39 Prozent besonders häufig vertreten. Nahezu die Hälfte aller BGF-Maßnahmen wurde in mittelständischen Betrieben durchgeführt, die zwischen 50 und 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigen.
Der Präventionsbericht 2007 attestiert den Präventionsmaßnahmen hohe Qualität: Gründliche Bedarfsanalysen stünden bei der Mehrzahl der Projekte am Anfang. Fast drei Viertel der Setting- (Lebensumfeld-) Projekte etwa kooperierten außerdem mit regionalen und überregionalen Partnern, die externe Erfahrung und Wissen wie auch Ressourcen einbrächten. Mehr Gesundheitszirkel verbesserten die Partizipationsmöglichkeiten in Betrieben, und Erfolgskontrollen würden immer öfter zum Standard, so der Bericht.
Die Krankenkassen werten den Bericht als Beleg für ihr großes Engagement im Bereich der Prävention, für den sie eine gesamtgesellschaftliche Verantwortung und damit auch eine breitere Kostenbeteiligung wünschen. Ebenso sehen die Krankenkassen ihre Präventionsanstrengungen in den Lebenswelten (Schulen, Kindergärten, Betriebe) als wichtigen Beitrag zur Schaffung gesundheitsfördernder Rahmenbedingungen zur Verminderung ungleich verteilter Gesundheitschancen.
Zum Bericht der Krankenkassen (direkter Link auf das PDF, 1 MB)