Webanalyse / Datenerfassung

Wir möchten diese Website fortlaufend verbessern. Dazu wird um Ihre Einwilligung in die statistische Erfassung von Nutzungsinformationen gebeten. Die Einwilligung kann jederzeit widerrufen werden.

Welcher Dienst wird eingesetzt?

Matomo

Zu welchem Zweck wird der Dienst eingesetzt?

Erfassung von Kennzahlen zur Webanalyse, um das Angebot zu verbessern.

Welche Daten werden erfasst?

  • IP-Adresse (wird umgehend anonymisiert)

  • Gerätetyp, Gerätemarke, Gerätemodell

  • Betriebssystem-Version

  • Browser/Browser-Engines und Browser-Plugins

  • aufgerufene URLs

  • die Website, von der auf die aufgerufene Seite gelangt wurde (Referrer-Site)

  • Verweildauer

  • heruntergeladene PDFs

  • eingegebene Suchbegriffe.

Die IP-Adresse wird nicht vollständig gespeichert, die letzten beiden Oktette werden zum frühestmöglichen Zeitpunkt weggelassen/verfremdet (Beispiel: 181.153.xxx.xxx).

Es werden keine Cookies auf dem Endgerät gespeichert. Wird eine Einwilligung für die Datenerfassung nicht erteilt, erfolgt ein Opt-Out-Cookie auf dem Endgerät, welcher dafür sorgt, dass keine Daten erfasst werden.

Wie lange werden die Daten gespeichert?

Die anonymisierte IP-Adresse wird für 90 Tage gespeichert und danach gelöscht.

Auf welcher Rechtsgrundlage werden die Daten erfasst?

Die Rechtsgrundlage für die Erfassung der Daten ist die Einwilligung der Nutzenden nach Art. 6 Abs. 1 lit. a der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO). Die Einwilligung kann auf der Datenschutzseite jederzeit widerrufen werden. Die Rechtmäßigkeit der bis zum Widerruf erfolgten Datenverarbeitung bleibt davon unberührt.

Wo werden die Daten verarbeitet?

Matomo wird lokal auf den Servern des technischen Dienstleisters in Deutschland betrieben (Auftragsverarbeiter).

Weitere Informationen:

Weitere Informationen zur Verarbeitung personenbezogener Daten finden sich in den Datenschutzhinweisen.

Aktiv für Gesundheit und Chancengleichheit

Interview mit Thomas Altgeld: Prävention und Gesundheitsförderung - Schwerpunkt COVID-19

Ulrike Meyer-Funke , Bundesvereinigung Prävention und Gesundheitsförderung e.V.
04.08.2020

Interview: Prävention und Gesundheitsförderung – Schwerpunkt COVID-19

Gesellschaftlich Be­nach­tei­lig­te leiden häufiger an chronischen Er­kran­kung­en und haben so­mit ein höheres Ri­si­ko für einen schweren Verlauf von COVID-19. Doch welchen Ein­fluss hat die Pan­de­mie auf die gesundheitlichen Ungleichheiten? Was bedeutet das für die Ar­beit in den Landesvereinigungen für Ge­sund­heit? Diese Fra­gen beantwortet Tho­mas Altgeld, Geschäftsführer der Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen e.V. im In­ter­view mit Ul­ri­ke Meyer-Funke.

Welche Herausforderungen er­ge­ben sich durch COVID-19-Pan­de­mie für die Un­ter­stüt­zung vulnerabler Ziel­grup­pen?

"Bevor ich zur eigentlichen Ant­wort auf die Fra­ge komme, finde ich auch es wich­tig zu er­wäh­nen, dass die COVID-19-Pan­de­mie in Deutsch­land auch die unmittelbare Fol­ge ei­ner globalisierten Wirt­schaft ist. Den Virus nach Deutsch­land ge­tra­gen haben die Mitarbeitenden von Unternehmen, Urlaubende, die nach Asi­en gereist sind, auf Kreuzfahrtschiffen oder im Skiurlaub un­ter­wegs waren. Also al­les Menschen, die nicht so­zi­al benachteiligt sind. Bei den notwendigen, wahr­schein­lich er­folg­reichen Bekämpfungsmaßnahmen der Pan­de­mie ist dann schon die Verordnung, zuhause zu blei­ben für die laut Schät­zung­en der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe e.V. et­wa 650.000 Ob­dach­lo­sen in diesem Land per se un­er­füll­bar gewesen.

Das gesamte Maßnahmenbündel in­klu­si­ve des Homeschoolings ist von bes­ser gestellten Grup­pen mit ei­nen höheren Bildungsniveau in größeren, komfortableren Woh­nung­en einfacher zu be­wäl­ti­gen gewesen. Auch hat die Kurzarbeit oder Ar­beits­lo­sig­keit viel mehr Be­rufs­tä­ti­ge aus dem Billiglohnsektor et­wa in der Gas­tro­no­mie, Rei­ni­gung oder Taxigewerbe häufiger getroffen. Die Hotspots des Virus wer­fen ak­tu­ell auch ei­nen erschütternden Ein­druck auf die Ar­beitsbedingungen in der Fleischindustrie, in der modernes Skla­ven­tum mit Werkverträgen und Massenunterkünften ge­pflegt wird. Die Politik hat mit dem Verbot von Werkverträgen ei­ne erste Schluss­fol­ge­rung aus den Missständen gezogen. Auch die anderen deut­lich gewordenen Herausforderungen lie­gen eher auf der Ebe­ne der So­zi­al­po­li­tik als der Ge­sund­heits­för­de­rung. Mehr Chancengerechtigkeit im Bil­dungs­we­sen, gerechtere Ent­loh­nung und effektive, unbürokratische Hilfen für Menschen in Not­la­gen haben auch unmittelbare Ge­sund­heitseffekte. Das ist auch ei­ne Leh­re aus der Pan­de­mie."

Welche Rol­le spielt in diesen Zu­sam­men­hang die Ar­beit der Landesvereinigungen für Ge­sund­heit(sförderung)?

"Die Herstellung ge­sund­heit­licher Chan­cen­gleich­heit spielte schon bei der Vereinsgründung der ältesten Landesvereinigung, nämlich der in Nie­der­sach­sen, ei­ne zentrale Rol­le. 1905 ging es da um Tuberkuloseprophylaxe in den unzumutbaren Ar­beitersiedlungen in Hannover. Auch heute ist ge­sund­heit­liche Chan­cen­gleich­heit das The­ma, das al­le Landesvereinigungen vorantreiben, des­halb sind auch dort die Koordinierungsstel­len Ge­sund­heit­liche Chan­cen­gleich­heit angesiedelt. Diese haben ak­tu­ell vor al­lem die Unterversorgungslagen von vulnerablen Bevölkerungsgruppen, et­wa Ob­dach­lo­sen oder Menschen mit Migrationshintergrund deut­lich gemacht, Trans­pa­renz über Hilfsangebote in der Coronakrise hergestellt und Lobbyarbeit im Be­reich der Landespolitik betrieben. Außerdem wurden An­ge­bo­te auf die veränderten Shutdown-Rahmenbedingungen hin an­ge­passt."

Inwiefern än­dern sich, be­dingt durch COVID-19, die bisherigen Ansätze zur Un­ter­stüt­zung vulnerabler Ziel­grup­pen?

"Die müs­sen sich nicht grund­sätz­lich än­dern. Schon jetzt ent­wi­ckeln die Landesvereinigungen An­ge­bo­te für vulnerable Grup­pen nicht von oben herab als qua­si Volksbeglückung, son­dern im Di­a­log mit ih­nen. Wir in Nie­der­sach­sen leh­nen auch den Be­griff der „Ziel­grup­pe“ des­halb ab, weil im­mer bes­ser gebildete und bes­ser gestellte Bevölkerungsgruppen dann auf benachteiligte Grup­pen „zie­len“. Wer will schon ger­ne selbst ei­ne „Ziel­grup­pe“ von irgendwas oder irgendwem sein. Da diese Top-down-Konzepte so gut wie nie er­folg­reich sind, weil sie nicht an­ge­nom­men wer­den, wird dann zu al­lem Über­fluss die Schuld da­für bei den Menschen sel­ber abgeladen und sie auch noch als „schwer erreichbare Ziel­grup­pen“ diffamiert.

Eine di­a­lo­gisch orientierte Ge­sund­heits­för­de­rung in Lebenswelten, muss sich auch nach der Kri­se nicht verän­dern, da ist eher die Fra­ge, über wel­che Kanäle der Di­a­log or­ga­ni­siert wird. Was die Pan­de­mie aber deut­lich gemacht hat, ist, wie Health-in-all-Policies mög­lich ist, wie ernst die Politik ge­sund­heit­liche Herausforderungen nimmt. Das wei­ter zu for­dern, auch in Rich­tung mehr Verhältnisprävention bei den großen Suchtthemen wie Al­ko­hol, Ta­bak, Glücks­spiel und Er­näh­rung, ist eher die Auf­ga­be der Landesvereinigungen als Leh­re aus dem ak­tu­ellen Geschehen!"

In wel­chen Be­reichen zeigt sich, dass mit den bisherigen Stra­te­gien zur Stär­kung der Ge­sund­heit­lichen Chan­cen­gleich­heit er­folg­reich gearbeitet wurde und man nun, in der Pan­de­mie, die bisherige Ar­beit ge­zielt und effektiv fortführen kann?

"In den Lebenswelten, al­so in der gesundheitsfördernden Ar­beit im Quar­tier und in der Kom­mu­ne. Die Ent­wick­lung integrierter Handlungskonzepte auf die­ser Ebe­ne in Form von Präventionsketten für nachwachsende Generationen ist zu ei­nem zentralen Ar­beits­feld der Landesvereinigungen geworden im letzten Jahr­zehnt. Diese Netzwerke vor Ort haben auch in Zeiten der Kri­se funktioniert. Wenn vor Ort weniger Paral­lelaktivitäten heterogener Ak­teu­rin­nen und Akteure stattfinden und ei­ne gemeinsame Ziel­stel­lung wie die der Stär­kung des Wohlbefindens von Kin­dern und Ju­gend­li­chen verfolgt wer­den, sind die Strukturen auch in Kri­senzeiten handlungsfähig und kön­nen schnell auf veränderte Herausforderungen re­a­gie­ren."

Können Sie uns da­zu Bei­spiele nen­nen?

"Ein wei­teres er­folg­reiches Bei­spiel ist auch das vom GKV Bünd­nis für Ge­sund­heit geförderte Pro­jekt der Verzahnung von Ge­sund­heits- und Ar­beitsmarktförderung. Hier wird die gesundheitsfördernde Angebotsentwicklung für Lang­zeit­ar­beits­lo­se in Jobcentern vorangetrieben. Die Ar­beit der Jobcenter hat sich völlig verändert durch die Kri­se und so bit­ter das auch ist, sie ist jetzt kundenfreundlicher geworden, weil die ganzen Einbestellungen und das Sanktionsregime erst mal weg­fal­len. Anträge per Te­le­fon zu stel­len, war vorher un­denk­bar in diesem Kon­text. Es wurden durch die Landesvereinigungen Ge­sund­heits­för­de­rungsangebote für Lang­zeit­ar­beits­lo­se, die mit diesen entwickelt worden waren, digitalisiert. Die Re­so­nanz auf die An­ge­bo­te in Rheinland-Pfalz und Nie­der­sach­sen bei­spiels­wei­se ist gut. Wahrscheinlich ist ei­ne Fol­ge der Pan­de­mie so­wie­so ein Digitalisierungsschub in den Behörden, aber auch in der Ge­sund­heits­för­de­rung. Das macht ganze neue Angebotsstrukturen mög­lich."

Anmerkung:
Dieses In­ter­view durfte mit freundlicher Genehmigung der Bundesvereinigung Prävention und Gesundheitsförderung e.V. veröffentlicht werden.

Den Originalbeitrag finden Sie hier.

Zurück zur Übersicht
  • Digital via Webex

    Alle Kinder im Blick

    Warum Teilhabe am Essen mehr bedeutet, als nur satt zu werden!

    Wie beeinflusst die soziale Lage die Teilhabe am Essen und damit das Ernährungsverhalten, die Bildungschancen und die Verpflegung von Kindern und Jugendlichen – und welche Lösungen bieten sich im Kita-, Schul- und Quartierskontext an?
    In dieser Veranstaltung erfahren Sie, was es braucht, damit alle Kinder und Jugendlichen – unabhängig von ihrer sozialen Lage – am gemeinsamen Essen teilnehmen können.
    Impulse aus Wissenschaft und Praxis zeigen, wie eine gesunde Teilhabe an Verpflegung gelingen kann. 

    Weitere Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie hier.

    Kategorie: Veranstaltung
    Veranstalter: KGC Sachsen
  • Bremen

    Mehr Gesundheit in die Quartiere – Geschlechtersensibilität im Fokus

    Gesundheitliche Chancen und Risiken können aufgrund von gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, wie Geschlechterrollen und -normen, stark vom (sozialen) Geschlecht beeinflusst werden. Menschen unterschiedlichen Geschlechts sollten die Möglichkeit haben, Angebote entsprechend ihrer Lebensrealitäten, Bedürfnisse und Ressourcen wahrzunehmen. Mit dem Fachtag „Mehr Gesundheit in die Quartiere – Geschlechtersensibilität im Fokus“ möchten wir eine Plattform für den Austausch zu diesem Thema bieten.

    Weitere Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung hier.

    Kategorie: Fachtagung
    Veranstalter: Koordinierungsstelle Gesundheitliche Chancengleichheit Bremen
  • Heidelberg

    Gewalterfahrungen von Jungen und Männern und Folgen für ihre Gesundheit

    Gewalterfahrungen von Jungen und Männern und Folgen für ihre Gesundheit

    Das Institut für Geschichte und Ethik der Medizin und das Netzwerk Jungen- und Männergesundheit laden mit ihren Kooperationspartnern – der Stiftung Männergesundheit, der Bundesfach- und Koordinierungsstelle Männergewaltschutz, dem Kompetenzzentrum Jungen- und Männergesundheit Baden-Württemberg und männer.bw – zum Fachtag ein, bei dem der 6. Deutsche Männergesundheitsbericht erstmals fachöffentlich vorgestellt wird.
     

    Der Bericht zeigt, wie Gewalterfahrungen die Gesundheit von Männern und Jungen beeinflussen, und rückt Gewalt als zentralen gesundheitlichen Risikofaktor in den Fokus. Er bietet eine umfassende Analyse der verschiedenen Gewaltformen sowie ihrer Auswirkungen auf die körperliche und psychische Gesundheit. Zudem formuliert der Bericht konkrete Handlungsempfehlungen für Politik, Gesundheitswesen und Gesellschaft, um die Gesundheit von Männern und Jungen nachhaltig zu fördern.
     

    Der Fachtag informiert vor diesem Hintergrund über aktuelle Forschungsergebnisse sowie über Gewaltexposition und Prävalenz von Gewaltwiderfahrnissen, gesundheitliche Folgen, präventive Perspektiven und Beispiele guter Praxis. Er richtet sich an Fachkräfte im Gesundheits- und Bildungsbereich sowie aus pädagogischen, psychosozialen und medizinischen Arbeitsfeldern. Darüber hinaus sind auch Akteure aus dem Gesundheitswesen, der Gewaltprävention und Gewalthilfe sowie alle weiteren Interessierten eingeladen.
     

    Kosten: 25€; 20€ für Studierende und Bürgergeldempfänger:innen

    Anmeldemöglichkeit

    Kategorie: Veranstaltung
    Veranstalter: Institut für Geschichte und Ethik der Medizin

… weitere Termine

Leitfaden zur Erstellung von Artikeln

Reichen Sie gern Ihren Artikel zur soziallagenbezogenen Gesundheitsförderung bei der Geschäftsstelle des Kooperationsverbundes ein! Für die Erstellung eines Artikels finden Sie hier einen Leitfaden mit unseren formalen und inhaltlichen Anforderungen.  

Ansprechpersonen

Die Geschäftsstelle des Kooperationsverbundes Gesundheitliche Chancengleichheit erreichen Sie jederzeit hier.

Mit unserem News­letter immer aktuell informiert

Informationen über aktuelle Ent­wick­lung­en in der so­zi­al­la­gen­be­zoge­nen Ge­sund­heits­för­de­rung, neue An­ge­bo­te "Guter Pra­xis" so­wie über Ver­an­stal­tung­en, Wett­be­wer­be und Li­te­ra­tur zu diesem The­ma. Ent­wick­lung­en im Ko­o­pe­ra­ti­ons­ver­bund und Neu­ig­keit­en auf der Internetplattform wer­den eben­falls vorgestellt.

nach oben