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Aktiv für Gesundheit und Chancengleichheit

Höhere Rente, längeres Leben

24.01.2007

Eine Studie des Rostocker Max-Planck-Instituts für demografische Forschung untermauert, dass Menschen mit günstigeren ökonomischen Bedingungen eine höhere Lebenserwartung haben. Die Studie beruht auf Daten der Deutschen Rentenversicherung von 5,2 Millionen männlichen Rentnern.

Erst seit 2005 steht der Wissenschaft die umfangreiche und anonymisierte Datensammlung der Deutschen Rentenversicherung offen. Da die Höhe der Rente als ungefähres Maß für die wirtschaftliche Lage von Versicherten herangezogen werden kann, lassen sich mit den Daten Entwicklungen von Sterberisiko und Lebenserwartung bei unterschiedlicher Einkommenssituation untersuchen. Die Studie zeigt: Ein Mann mit hohen Beitragszahlungen hat bei Rentenbeginn mit 65 heute im Durchschnitt noch 19 Jahre zu leben. Wer wenig einzahlen konnte, hat nur noch 14 Jahre, also fünf Jahre weniger vor sich.

Rentenversicherungsdaten zeigen ungleiche Chancen auf einen langen Lebensabend

Dieses Ergebnis der Rostocker Studie ist nicht neu, die Grundaussage haben zuvor bereits andere Untersuchungen wie etwa Auswertungen des Sozioökonomischen Panels ergeben. Neu ist hingegen die hohe Fallzahl, auf deren Grundlage die Aussagen getroffen werden. Die Studie muss jedoch mit Einschränkungen arbeiten, wie das Team selbst betont: Die Daten von Frauen wurden von vornherein ausgeklammert, da viele Frauen der heutigen Rentnerinnengeneration nur wenige Jahre in das gesetzliche Rentensystem eingezahlt haben, so dass ihre Beitragszahlen keinen Rückschluss auf ihren sozialen Status zulassen. Auch blendet die Studie von vornherein jene Rentner aus, die besonders wenige Rentenpunkte erreichen. Unter ihnen wird ein hoher Anteil an Beamten, Freiberuflern und Selbständigen vermutet, die häufig nur zu geringen Teilen in das gesetzliche Rentensystem eingezahlt haben. So fallen für Westdeutschland mehr als 20 Prozent der Rentenbezieher aus der Studie heraus.  Ebenso wenig konnten in der Studie Personen mit nichtdeutscher Staatsbürgerschaft bzw. mit Migrationshintergrund berücksichtigt werden. Unter den ausgeklammerten Gruppen werden vermutlich viele sein, die tatsächlich eine sehr geringe Rente beziehen und den Durchschnitt der Lebenserwartung bei den Niedrigeinkommen weiter nach unten gedrückt hätten, womit die Differenz zwischen Arm und Reich noch größer gewesen wäre. Hier dürften einige der Gründe dafür liegen, dass sich in anderen Untersuchungen ohne solche Einschränkungen der Stichprobe bei Männern bis zu zehn Jahre Unterschied in der Lebenserwartung je nach Einkommenslage ergeben haben.

Interessant an der Studie ist daher weniger die Größe des Unterschiedes in der Lebenserwartung, als vielmehr die nahezu lineare Entwicklung der Lebenserwartung bei höherem Einkommen. Die Forschungsgruppe betont jedoch, damit keine Kausalitäten zu liefern, die eher im Bereich Bildung, Gesundheitszustand und Lebensstil zu suchen seien.
Wie sich der Gewinn an Lebenserwartung auf die unterschiedlichen Einkommensgruppen verteilt, könnte eines der nächsten Projekte der Forschungsgruppe sein. Mit Blick auf die aktuellen Entwicklungen im Gesundheitssystem rechnen die Wissenschaftler zudem mit einer Zunahme der sozialen Differenzierung in der Lebenserwartung.

Quellen und Literaturhinweise:

Gaudecker, H.-M. von und Scholz, R.D.: Lifetime earnings and life expectancy,
MPIDR Working Paper WP 2006-008, www.demogr.mpg.de/Papers/Working/wp-2006-008.pdf

Eine Zusammenfassung auch in: "Demografische Forschung Aus Erster Hand" (Herausgeber: Max-Planck-Institut für demografische Forschung, Rostock, Institut für Demographie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien, und Rostocker Zentrum zur Erforschung des Demografischen Wandels), Ausgabe 4/2006, online verfügbar unter:
www.demografische-forschung.org/archiv/defo0604.pdf

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  • Hannover

    Wohl.Fühlen in herausfordernden Zeiten

    Präventionsimpulse für die teil- und vollstationäre Pflege

    Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und neuer gesundheitlicher Herausforderungen gewinnen Gesundheitsförderung und Prävention in Pflegeeinrichtungen mehr denn je an Bedeutung. Sie tragen dazu bei, die Lebensqualität der pflegebedürftigen Menschen zu verbessern, ihre Selbstständigkeit zu erhalten, den Pflegebedarf zu reduzieren und können das Gesundheitssystem entlasten.

    Im Mittelpunkt der Fachtagung stehen innovative Ansätze für Prävention und Gesundheitsförderung in der teil- und vollstationären Pflege. Freuen Sie sich auf praxisnahe Impulse und interaktive Workshops zu aktuellen Themen wie Selbstfürsorge und Stressmanagement im Pflegealltag sowie den gesundheitlichen Folgen des Klimawandels und Nachhaltigkeit. Weitere Schwerpunkte sind Ernährung, Gewaltprävention, Bewegung und die Stärkung des psychosozialen Wohlbefindens.

    Eingeladen sind Pflege- und Betreuungskräfte, Leitungs- und Führungskräfte, Praxisanleitende, Auszubildende, Studierende, Träger und alle weiteren Interessierten.

    Die Veranstaltung bildet den Abschluss des Projekts Wohl.Fühlen – Klima und Gesundheit, einer Kooperation der LVG & AFS, der BARMER und der Hochschule Hannover.

    Kategorie: Veranstaltung
    Veranstalter: Landesvereinigung für Gesundheit und Alademie für Sozialmedizin Niedersachsen Bremen e. V.
  • Berlin

    Public Health in Krisen und Katastrophen

    Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Public Health e.V.

    Krisen und Katastrophen nehmen immer mehr Einfluss auf unseren Alltag, egal ob Pandemien, Hitzewellen, Überschwemmungen, geopolitische Konflikte oder Angriffe auf kritische Infrastrukturen. Diese und vergleichbare Ereignisse stellen eine Bedrohung für das Leben und die Gesundheit breiter Bevölkerungsgruppen dar. Angesichts dessen steht Public Health - als Wissenschaft und Praxis - vor der gewaltigen Aufgabe, unsere gemeinsame Lebensgrundlage und die Gesundheit der Bevölkerung auch unter zunehmend unsicheren Bedingungen zu schützen und zu erhalten. Gemeinsam wollen wir überlegen, welche Strukturen, Strategien und Kompetenzen erforderlich sind, um aktuellen und zukünftigen Krisenlagen im Gesundheitswesen qualifiziert begegnen zu können. 

    Das ausführliche Programm und Informationen zur Anmeldung finden Sie hier.

    Kategorie: Jahrestagung
    Veranstalter: Deutsche Gesellschaft für Public Health e.V.
  • 18.03.2026

    online

    Difu-Dialog

    Kommunale Hitzevorsorge – Strategien, Partner, Praxisbeispiele

    Mit fortschreitendem Klimawandel steigen auch die gesundheitlichen Risiken von Hitzewellen in Deutschland. Besonders gefährdet sind vulnerable Gruppen wie ältere Menschen, chronisch Kranke und sozial Benachteiligte. Hitzevorsorge und Hitzeschutz beschäftigen viele Kommunen, denn städtische Hitzeinseln verschärfen die Belastung. Maßnahmen auf individueller, kommunaler und gesamtgesellschaftlicher Ebene sind zwingend notwendig, um Städte langfristig lebenswert zu erhalten. Doch wo stehen die Kommunen in Deutschland bei diesem Thema und wie können sie sich auf Hitzewellen vorbereiten? Welche Akteur:innen sind bei der Umsetzung von Maßnahmen wichtige Partner:innen? Und welche guten Beispiele und Learnings gibt es aus Deutschland und Europa?

    Weitere Informationen und den Link zur Anmeldung finden Sie hier.

    Kategorie: Veranstaltung
    Veranstalter: Deutsches Institut für Urbanistik

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