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Aktiv für Gesundheit und Chancengleichheit

Gut und gesund aufwachsen - Präventionskette München-Freiham

03.04.2017

Am westlichen Stadtrand der Lan­des­haupt­stadt Mün­chen entsteht über ei­nen Zeit­raum von et­wa 30 Jahren auf ei­ner bis­her völlig unbebauten Flä­che von 350 Hektar der neue Stadt­teil Freiham in der Grö­ße ei­ner deutschen Mittelstadt. Durch ei­ne vorausschauende ressortübergreifende Pla­nung der Dienste und An­ge­bo­te für Kinder, Ju­gend­li­che und Fa­mi­lien sollen früh­zei­tig die Wei­chen für gute und gesunde Aufwachsbedingungen gestellt wer­den.

Freiham - der neue Stadtteil im Münchner Westen

Das Neubauvorhaben Freiham ist für Mün­chen aus stadtplanerischer Sicht von herausragender Be­deu­tung: Freiham soll ein Frei­raum wer­den für Menschen je­der kulturellen und sozialen Herkunft, d.h. für „al­le Menschen, jen­seits von Alters-, Bildungs- oder vermeintlichen Leis­tungs­gren­zen. Inklusion wird großgeschrieben“ (1). Nach Fer­tig­stel­lung wer­den dort ins­ge­samt mehr als 20.000 Menschen le­ben, die ersten Be­woh­ne­rin­nen und Be­woh­ner wer­den ab 2018 das neue Quar­tier beziehen. Infolge des über­wie­gend sozial- und familiengerechten Wohnungsbaus
(> 50 % öf­fent­lich gefördert) sind vor al­lem Fa­mi­lien mit jüngeren Kin­dern zu er­war­ten (ca. 4.000 un­ter 18 Jahren). Aufgrund der sozio-demografischen Ent­wick­lung ist au­ßer­dem von einem hohen Bevölkerungsanteil mit Migrationshintergrund auszugehen.

Im ersten Realisierungsabschnitt bis 2024 sind geplant:
4.400 Wohn­ein­heit­en für ca. 11.000 Menschen, 4.000 Arbeitsplätze, 13 Kindertageseinrichtungen, 3 Grund­schu­len, 1 Förderzentrum, 1 Re­al­schu­le, 1 Gym­na­si­um, ein Bildungscampus mit Sport­stät­ten für 3.000 Schülerinnen und Schüler,je ein BildungsLokal, Fa­mi­lien- und Beratungszentrum, Gesundheitszentrum, Jugendfreizeitstätte, Bürgerheim, Kulturzentrum (2).

Präventionskette als integrierter Handlungsansatz

Eine Präventionskette hat zum Ziel, allen Kin­dern ein gelingendes Aufwachsen zu er­mög­li­chen und ih­nen un­ab­hän­gig vom sozialen Sta­tus ihrer Fa­mi­lie positive Lebens- und Teilhabebedingungen zu er­öff­nen. Dieser An­satz erfordert ein integriertes Vorgehen, das ne­ben Maß­nah­men der Stadt­pla­nung vor allem abgestimmte An­ge­bo­te in den Bereichen Ge­sund­heit, Bil­dung und Soziales umfasst. Res­sour­cen und Kompetenzen unterschiedlicher kommunaler Akteure und Institutionen wer­den ressortübergreifend gebündelt. Ko­o­pe­ra­ti­on und Vernetzung der Dienste und An­ge­bo­te wer­den verbindlich ge­re­gelt, Unterstützungsangebote auf­ei­nan­der abgestimmt, be­darfs­ge­recht weiterentwickelt und die Be­woh­ner­schaft da­bei so früh wie mög­lich aktiv eingebunden (3).

Von An­fang an gute Aufwachsbedingungen schaffen

Die ressortübergreifende Pla­nung und Im­ple­men­tie­rung der Präventionskette erfolgt zeit­gleich mit dem Woh­nungs­bau und der Re­a­li­sie­rung der inklusiven In­fra­struk­tur. Dadurch kann ei­ne neue Qua­li­tät der Angebots- und Versorgungsstruktur ent­ste­hen, die von den Fa­mi­lien als wirksame Un­ter­stüt­zung wahrgenommen wird. Mit dem integrierten Pla­nungs- und Arbeitsansatz wer­den die Le­bens­be­din­gung­en von Fa­mi­lien be­darfs­ge­recht gesundheitsförderlich gestaltet und ins­be­son­de­re für benachteiligte Kinder wer­den die Chan­cen auf gesunde Ent­wick­lung, Bil­dung und Teil­ha­be erhöht.

Die Akteure der Präventionskette

  • legen den Fo­kus auf die Ent­wick­lungs­stu­fen und biografischen Übergänge der Kinder;
  • ori­en­tie­ren sich an den Lebenswelten der Fa­mi­lien (Kita, Schule, Stadt­teil etc.);
  • för­dern die aktive Beteiligung von Kin­dern, Ju­gend­li­chen und Eltern;
  • bin­den Menschen ein, die sich sel­ber nicht vertreten kön­nen;
  • beziehen Fa­mi­lien mit chro­nisch kran­ken Kin­dern bzw. pflegebedürftigen Menschen ein.

Projektstruktur und -phasen

Die drei Münch­ner Re­fe­rate (4), - Re­fe­rat für Bil­dung und Sport, Re­fe­rat für Ge­sund­heit und Um­welt und Sozialreferat - verpflichten sich in einer Ko­o­pe­ra­ti­onsvereinbarung auf die gemeinsame Ziel­set­zung und Vorgehensweise. Pla­nung und Um­set­zung der Präventionskette er­fol­gen suk­zes­si­ve:

2016/2017: Strukturbildung für die referatsübergreifende Ko­o­pe­ra­ti­on so­wie Pla­nung und Ent­wick­lung der Angebotsstruktur und der Ko­o­pe­ra­ti­onsmodalitäten vor Ort;

ab 2018: Start der ersten Durchführungsphase, mög­lichst mit einem Vorläuferprojekt des Kinder-, Familien- und Beratungszentrums, Samm­lung und Aus­wer­tung ers­ter Er­fah­rung­en;

Folgejahre: Kontinuierliche konzeptionelle Wei­ter­ent­wick­lung und An­pas­sung orientiert an den Bedarfen und wei­ter­hin un­ter Beteiligung der Be­woh­ner­schaft.

Koordination und Evaluation

Die Präventionskette Freiham ist ein komplexes Planungsvorhaben und bedarf der fachkompetenten Ko­or­di­na­ti­on. Diese wird für einen Zeit­raum von 5 Jahren von der Tech­ni­ker Kran­ken­kas­se fi­nan­zi­ell gefördert. Das Vorhaben soll au­ßer­dem wis­sen­schaft­lich begleitet und evaluiert wer­den, die Fi­nan­zie­rung hierzu wird voraussichtlich bei der BZGA beantragt.

Fußnoten

  1. Freiham: Imagebroschüre 2014: www.muenchen.de/rathaus/Stadt­ver­wal­tung/Re­fe­rat-fuer-Stadtplanung-und-Bauordnung/Projekte/Freiham/download.html
  2. siehe ebd.
  3. vgl. Werkbuch Präventionskette, Herausforderungen und Chan­cen beim Auf­bau von Präventionsketten in Kom­mu­nen, www.bzga.de/?sid=1144
  4. Re­fe­rat“ in Mün­chen entspricht in anderen Kom­mu­nen „De­zer­nat“

Kontakt

Weitere Informationen zu Freiham-München finden Sie hier!

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  • Hannover

    Wohl.Fühlen in herausfordernden Zeiten

    Präventionsimpulse für die teil- und vollstationäre Pflege

    Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und neuer gesundheitlicher Herausforderungen gewinnen Gesundheitsförderung und Prävention in Pflegeeinrichtungen mehr denn je an Bedeutung. Sie tragen dazu bei, die Lebensqualität der pflegebedürftigen Menschen zu verbessern, ihre Selbstständigkeit zu erhalten, den Pflegebedarf zu reduzieren und können das Gesundheitssystem entlasten.

    Im Mittelpunkt der Fachtagung stehen innovative Ansätze für Prävention und Gesundheitsförderung in der teil- und vollstationären Pflege. Freuen Sie sich auf praxisnahe Impulse und interaktive Workshops zu aktuellen Themen wie Selbstfürsorge und Stressmanagement im Pflegealltag sowie den gesundheitlichen Folgen des Klimawandels und Nachhaltigkeit. Weitere Schwerpunkte sind Ernährung, Gewaltprävention, Bewegung und die Stärkung des psychosozialen Wohlbefindens.

    Eingeladen sind Pflege- und Betreuungskräfte, Leitungs- und Führungskräfte, Praxisanleitende, Auszubildende, Studierende, Träger und alle weiteren Interessierten.

    Die Veranstaltung bildet den Abschluss des Projekts Wohl.Fühlen – Klima und Gesundheit, einer Kooperation der LVG & AFS, der BARMER und der Hochschule Hannover.

    Kategorie: Veranstaltung
    Veranstalter: Landesvereinigung für Gesundheit und Alademie für Sozialmedizin Niedersachsen Bremen e. V.
  • Berlin

    Public Health in Krisen und Katastrophen

    Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Public Health e.V.

    Krisen und Katastrophen nehmen immer mehr Einfluss auf unseren Alltag, egal ob Pandemien, Hitzewellen, Überschwemmungen, geopolitische Konflikte oder Angriffe auf kritische Infrastrukturen. Diese und vergleichbare Ereignisse stellen eine Bedrohung für das Leben und die Gesundheit breiter Bevölkerungsgruppen dar. Angesichts dessen steht Public Health - als Wissenschaft und Praxis - vor der gewaltigen Aufgabe, unsere gemeinsame Lebensgrundlage und die Gesundheit der Bevölkerung auch unter zunehmend unsicheren Bedingungen zu schützen und zu erhalten. Gemeinsam wollen wir überlegen, welche Strukturen, Strategien und Kompetenzen erforderlich sind, um aktuellen und zukünftigen Krisenlagen im Gesundheitswesen qualifiziert begegnen zu können. 

    Das ausführliche Programm und Informationen zur Anmeldung finden Sie hier.

    Kategorie: Jahrestagung
    Veranstalter: Deutsche Gesellschaft für Public Health e.V.
  • 18.03.2026

    online

    Difu-Dialog

    Kommunale Hitzevorsorge – Strategien, Partner, Praxisbeispiele

    Mit fortschreitendem Klimawandel steigen auch die gesundheitlichen Risiken von Hitzewellen in Deutschland. Besonders gefährdet sind vulnerable Gruppen wie ältere Menschen, chronisch Kranke und sozial Benachteiligte. Hitzevorsorge und Hitzeschutz beschäftigen viele Kommunen, denn städtische Hitzeinseln verschärfen die Belastung. Maßnahmen auf individueller, kommunaler und gesamtgesellschaftlicher Ebene sind zwingend notwendig, um Städte langfristig lebenswert zu erhalten. Doch wo stehen die Kommunen in Deutschland bei diesem Thema und wie können sie sich auf Hitzewellen vorbereiten? Welche Akteur:innen sind bei der Umsetzung von Maßnahmen wichtige Partner:innen? Und welche guten Beispiele und Learnings gibt es aus Deutschland und Europa?

    Weitere Informationen und den Link zur Anmeldung finden Sie hier.

    Kategorie: Veranstaltung
    Veranstalter: Deutsches Institut für Urbanistik

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Leitfaden zur Erstellung von Artikeln

Reichen Sie gern Ihren Artikel zur soziallagenbezogenen Gesundheitsförderung bei der Geschäftsstelle des Kooperationsverbundes ein! Für die Erstellung eines Artikels finden Sie hier einen Leitfaden mit unseren formalen und inhaltlichen Anforderungen.  

Ansprechpersonen

Die Geschäftsstelle des Kooperationsverbundes Gesundheitliche Chancengleichheit erreichen Sie jederzeit hier.

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