Gesundheitsförderung stärker in der Kinder- und Jugendhilfe verankern - 13. Kinder- und Jugendbericht veröffentlicht
Die Bundesregierung hat den 13. Kinder- und Jugendbericht vorgelegt, der als Bundesdrucksache verfügbar ist. Der Bericht stellt fest, dass der Gesundheitszustand bei jungen Menschen in Deutschland grundsätzlich gut ist. Zugleich macht der aber auch deutlich, dass insbesondere Kinder und Jugendliche aus einkommensarmen und bildungsfernen Familien sowie mit Migrationshintergrund überproportional häufig an körperlichen und seelischen Krankheiten leiden. Diese Kinder und Jugendlichen sind beispielsweise öfter übergewichtig und zeigen Auffälligkeiten in der sprachlichen und motorischen Entwicklung.
Der Bericht mit dem Titel "Mehr Chancen für gesundes Aufwachsen - Gesundheitsbezogene Prävention und Gesundheitsförderung in der Kinder- und Jugendhilfe" wurde von einer Expertenkommission verfasst, die im Auftrag des Bundesfamilienministeriums den Gesundheitszustand der Kinder und Jugendlichen in Deutschland untersucht hat.
Die Kommission fordert in ihren Handlungsempfehlungen für die Politik und die Kinder- und Jugendhilfe niedrigschwellige und aufsuchende Familienprogramme zum Abbau der gesundheitlichen und allgemeinen Chancenungleichheit. Dr. Hermann Kues, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, forderte in dem Zusammenhang: "Wir müssen gesundheitsbezogene Präventionsangebote für Kinder und Jugendliche besser vernetzen.“ Dies umfasst sowohl eine verbesserte Koordinierung der Aktivitäten im Gesundheits- und Jugendhilfebereich als auch die Integration von Gesundheitsförderung und Prävention als fachlichen Standard in der Kinder- und Jugendhilfe.
Beispiele einer guten Vernetzung gesundheitsförderlicher Angebote für sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche finden sich auch unter den rund 1.800 Projekten der Praxisdatenbank auf www.gesundheitliche-chancengleichheit.de. Unter ihnen sind über 90 Projekte, die der Kooperationsverbund Gesundheitsförderung bei sozial Benachteiligten als Good Practice identifiziert hat, etwa die Beratungsstelle Frühe Hilfen Hamburg-Harburg.
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Sie ist Good Practice im Bereich integriertes Handlungskonzept und Vernetzung. Die Beratungsstelle ist im Sozialraum-Team Harburg-Kern Mitglied. Hier treffen sich einmal im Monat alle Akteur/innen, die Hilfsangebote für Familien anbieten. Diese Struktur trägt dazu bei, unterstützende Angebote für Familien zu organisieren und zu optimieren. Bei Bedarf werden durch zusätzliche Interventionen Angebotslücken geschlossen.