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Aktiv für Gesundheit und Chancengleichheit

Gesundheitsförderung für arbeitslose Menschen in Köln

Martin Schmitz , Zug um Zug e.V.
11.11.2012

Start des Modellprojekts

Seit Jahren ist das Di­lem­ma in der Dis­kus­si­on: Für den Per­so­nen­kreis (langzeit-)arbeitsloser Menschen besteht ei­ner­seits großer und wachsender Handlungsbedarf hinsichtlich der Teil­nah­me an gesundheits-fördernden Maß­nah­men. Andererseits wird ge­nau diese Grup­pe so­zi­al benachteiligter Menschen von den üblichen Angeboten der Primärprävention kaum erreicht.

Der „Leit­fa­den Prä­ven­ti­on“ des GKV-Spitzenverbandes trägt dem Rech­nung und empfiehlt seit 2010 ei­ne erleichterte In­an­spruch­nah­me gesundheitsfördernder An­ge­bo­te durch so­zi­al be­nach­teiligte Ziel­grup­pen. Auch die im Fe­bru­ar 2012 verabschiedete „Emp­feh­lung zur Zu­sam­men­ar­beit der Bundesagentur für Ar­beit (BA) und der Gesetzlichen Kran­ken­ver­si­che­rung (GKV) zum The­ma Ar­beits­lo­sig­keit und Ge­sund­heit“ sieht da­rin ein vorrangiges Handlungsfeld, in dem drin­gend Fort­schrit­te zu er­zie­len sind.

In Köln haben wir uns ge­mein­sam auf den Weg gemacht: Der gemeinnützige Verein Zug um Zug e.V. - ein Qualifizierungs- und Beschäftigungsträger mit langjährigen Er­fah­rung­en in der (Gesundheits-)För­de­rung arbeitsloser Menschen - hat die In­iti­a­ti­ve er­grif­fen und mit vier Kran­ken­kas­sen im Sommer 2012 in Ko­o­pe­ra­ti­on mit dem Jobcenter Köln die Rah­men­ver­ein­ba­rung zum Modellprojekt „Ge­sund­heits­för­de­rung für arbeitslose Menschen in Köln“ ab­ge­schlos­sen.

Die Beteiligten

Die Verhandlungen waren konstruktiv und lösungsorientiert, al­le Be­tei­lig­ten verfolgten das gleiche Ziel, die Wege zu gesundheitsfördernden Maß­nah­men für den genannten Per­so­nen­kreis mög­lichst un­bü­ro­kra­tisch und in umsetzbarer Wei­se zu eb­nen. Vertragspartner sind ne­ben dem Projektträger Zug um Zug e.V.

  • die AOK Rheinland/Hamburg - Regionaldirektion Köln,
  • die Barmer GEK - Regionalgeschäftsstelle Köln,
  • der BKK-Landesverband NORDWEST,
  • die IKK classic.

Die Mög­lich­keit des Beitritts weiterer Kran­ken­kas­sen wie auch der einzelnen Be­triebs­kran­ken­kas­sen ist un­pro­ble­ma­tisch ge­re­gelt. Das Zu­stan­de­kom­men der Rah­men­ver­ein­ba­rung wurde von Beginn an durch das Jobcenter Köln begleitet und unterstützt.

Das Pro­jekt soll arbeitslosen Menschen niederschwellige Zugangswege zu zielgruppenspezifischen Angeboten der Primärprävention er­mög­li­chen und durch die Teil­nah­me

  • zu einer Verbesserung ihrer gesundheitlichen Situation,
  • zur Erhöhung ihrer Kompetenz zu gesundheitsförderndem Handeln und dadurch
  • zur Steigerung ihrer Beschäftigungsfähigkeit als Voraussetzung ihrer Vermittlungsfähigkeit in den allgemeinen Arbeitsmarkt beitragen.

Folgende Zielgruppen sollen erreicht werden:

  1. Beziehende von Ar­beits­lo­sen­geld II oder von Sozialgeld nach dem SGB II (primäre Ziel­grup­pe, die in Ko­o­pe­ra­ti­on mit dem Jobcenter Köln aktiviert wer­den soll)
  2. Beziehende von Ar­beits­lo­sen­geld I nach dem SGB III
  3. Beziehende von So­zi­al­hil­fe nach dem SGB XII

Durch die In­te­gra­ti­on von begleitender Gesundheitsberatung mit dem Be­such der Präventionskurse soll die Ein­bin­dung des Modelprojekts in die Arbeitsförderung - auch durch Ori­en­tie­rung auf weiterführende Maß­nah­men der beruflichen Ein­glie­de­rung - erreicht wer­den.

Die Finanzierung

Bezüglich der Fi­nan­zie­rung des Modellprojekts ist die Kom­bi­na­ti­on zweier ineinandergreifenden Kom­po­nen­ten in kreativer Wei­se ge­lun­gen:

  • Die Kran­ken­kas­sen bezuschussen die förderfähigen Präventionskurse des Projekts im Rahmen ihrer je­weils gültigen Satzungsbestimmungen.
  • Das Jobcenter Köln finanziert die begleitende Gesundheitsberatung nach § 45 1, S. 1 Nr. 2 SGB III (Feststellung Verringerung und Beseitigung von Vermittlungshemmnissen) mit Hilfe des Gutschein-verfahrens nach der Akkreditierungs- und Zulassungsverordnung Arbeitsförderung (AZAV).

Der Projektträger Zug um Zug e.V. rechnet so­wohl mit den Kran­ken­kas­sen als auch mit dem Jobcenter Köln den jeweiligen Finanzierungsanteil ab.

  • Die Zugangsvoraussetzungen für die Teil­nah­me (und für die Aus­ga­be des Gutscheins) be­ste­hen le­dig­lich in der Ein­schät­zung und Fest­stel­lung des Jobcenter-Mitarbeitenden, dass ein Ver­mitt­lungs­hemm­nis mit ge­sund­heits­för­dern­dem Aktivierungs- und Handlungsbedarf vorliegt, dem durch die Gesundheitsbera-tung und den Be­such ei­nes Prä­ven­tions­kur­ses abgeholfen wer­den kann. Die Teil­nah­me ist frei­wil­lig.
  • Der zu zahlende Vorleistungsbetrag bei Beginn der Kursteilnahme be­trägt 10,-€; ein Pfand, das nach Ab­sol­vie­rung von min­des­tens 80% der Kurstermine wie­der erstattet wird.
  • Die Durch­füh­rung der Präventionskurse erfolgt durch Kursleiter des Projektträgers, die lang­jäh­ri­ge Er­fah­rung­en in der Präventionsarbeit so­wie auch mit der Ziel­grup­pe mit­brin­gen.
  • Die bis­her im Rahmen des Projekts in Form ei­ner (erweiterbaren) „Positivliste“ anerkannten Kur­se de­cken die Präventionsbereiche Be­we­gung (Rückenschule, Wirbelsäulengymnastik, Nordic Wal­king) und Ent­span­nung (Progressive Muskelentspannung) ab.
  • Die Be­zu­schus­sung durch die Kran­ken­kas­sen erfolgt ge­gen Vorlage ei­ner individuellen Teil­nah­mebe­schei­ni­gung mit Handzeichen des Ver­si­cher­ten pro Termin (ggf. ergänzt um ei­ne vom Versicherten unterschriebene Abtretungserklärung).
  • Die Projektevaluation erfolgt mit Hilfe der Instrumente des individuellen Ansatzes nach dem Verfahren des GKV Spitzenverbandes „Eva­lu­a­ti­on der Primärprävention“.
  • Die Projektdokumentation erfolgt durch den Träger Zug um Zug e.V. und wird als Be­stand­teil des jährlichen Projektberichts den Partnern der Rah­men­ver­ein­ba­rung und dem Jobcenter Köln zur Verfügung gestellt.
  • Der zeitliche Rahmen der Vereinbarung beträgt zu­nächst zwei Jahre. Eine Fort­füh­rung da­rü­ber hinaus wird von den Be­tei­lig­ten nach Aus­wer­tung der Projektergebnisse be­ra­ten wer­den.
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  • Hannover

    Wohl.Fühlen in herausfordernden Zeiten

    Präventionsimpulse für die teil- und vollstationäre Pflege

    Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und neuer gesundheitlicher Herausforderungen gewinnen Gesundheitsförderung und Prävention in Pflegeeinrichtungen mehr denn je an Bedeutung. Sie tragen dazu bei, die Lebensqualität der pflegebedürftigen Menschen zu verbessern, ihre Selbstständigkeit zu erhalten, den Pflegebedarf zu reduzieren und können das Gesundheitssystem entlasten.

    Im Mittelpunkt der Fachtagung stehen innovative Ansätze für Prävention und Gesundheitsförderung in der teil- und vollstationären Pflege. Freuen Sie sich auf praxisnahe Impulse und interaktive Workshops zu aktuellen Themen wie Selbstfürsorge und Stressmanagement im Pflegealltag sowie den gesundheitlichen Folgen des Klimawandels und Nachhaltigkeit. Weitere Schwerpunkte sind Ernährung, Gewaltprävention, Bewegung und die Stärkung des psychosozialen Wohlbefindens.

    Eingeladen sind Pflege- und Betreuungskräfte, Leitungs- und Führungskräfte, Praxisanleitende, Auszubildende, Studierende, Träger und alle weiteren Interessierten.

    Die Veranstaltung bildet den Abschluss des Projekts Wohl.Fühlen – Klima und Gesundheit, einer Kooperation der LVG & AFS, der BARMER und der Hochschule Hannover.

    Kategorie: Veranstaltung
    Veranstalter: Landesvereinigung für Gesundheit und Alademie für Sozialmedizin Niedersachsen Bremen e. V.
  • Berlin

    Public Health in Krisen und Katastrophen

    Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Public Health e.V.

    Krisen und Katastrophen nehmen immer mehr Einfluss auf unseren Alltag, egal ob Pandemien, Hitzewellen, Überschwemmungen, geopolitische Konflikte oder Angriffe auf kritische Infrastrukturen. Diese und vergleichbare Ereignisse stellen eine Bedrohung für das Leben und die Gesundheit breiter Bevölkerungsgruppen dar. Angesichts dessen steht Public Health - als Wissenschaft und Praxis - vor der gewaltigen Aufgabe, unsere gemeinsame Lebensgrundlage und die Gesundheit der Bevölkerung auch unter zunehmend unsicheren Bedingungen zu schützen und zu erhalten. Gemeinsam wollen wir überlegen, welche Strukturen, Strategien und Kompetenzen erforderlich sind, um aktuellen und zukünftigen Krisenlagen im Gesundheitswesen qualifiziert begegnen zu können. 

    Das ausführliche Programm und Informationen zur Anmeldung finden Sie hier.

    Kategorie: Jahrestagung
    Veranstalter: Deutsche Gesellschaft für Public Health e.V.
  • 18.03.2026

    online

    Difu-Dialog

    Kommunale Hitzevorsorge – Strategien, Partner, Praxisbeispiele

    Mit fortschreitendem Klimawandel steigen auch die gesundheitlichen Risiken von Hitzewellen in Deutschland. Besonders gefährdet sind vulnerable Gruppen wie ältere Menschen, chronisch Kranke und sozial Benachteiligte. Hitzevorsorge und Hitzeschutz beschäftigen viele Kommunen, denn städtische Hitzeinseln verschärfen die Belastung. Maßnahmen auf individueller, kommunaler und gesamtgesellschaftlicher Ebene sind zwingend notwendig, um Städte langfristig lebenswert zu erhalten. Doch wo stehen die Kommunen in Deutschland bei diesem Thema und wie können sie sich auf Hitzewellen vorbereiten? Welche Akteur:innen sind bei der Umsetzung von Maßnahmen wichtige Partner:innen? Und welche guten Beispiele und Learnings gibt es aus Deutschland und Europa?

    Weitere Informationen und den Link zur Anmeldung finden Sie hier.

    Kategorie: Veranstaltung
    Veranstalter: Deutsches Institut für Urbanistik

… weitere Termine

Leitfaden zur Erstellung von Artikeln

Reichen Sie gern Ihren Artikel zur soziallagenbezogenen Gesundheitsförderung bei der Geschäftsstelle des Kooperationsverbundes ein! Für die Erstellung eines Artikels finden Sie hier einen Leitfaden mit unseren formalen und inhaltlichen Anforderungen.  

Ansprechpersonen

Die Geschäftsstelle des Kooperationsverbundes Gesundheitliche Chancengleichheit erreichen Sie jederzeit hier.

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Informationen über aktuelle Ent­wick­lung­en in der so­zi­al­la­gen­be­zoge­nen Ge­sund­heits­för­de­rung, neue An­ge­bo­te "Guter Pra­xis" so­wie über Ver­an­stal­tung­en, Wett­be­wer­be und Li­te­ra­tur zu diesem The­ma. Ent­wick­lung­en im Ko­o­pe­ra­ti­ons­ver­bund und Neu­ig­keit­en auf der Internetplattform wer­den eben­falls vorgestellt.

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