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Aktiv für Gesundheit und Chancengleichheit

Gesundheitsfördernde Stadtteilentwicklung: Mehr Gesundheit im Quartier

28.02.2012

Leseprobe aus dem Handbuch Stadtplanung und Gesundheit

Das Handbuch Stadt­pla­nung und Ge­sund­heit wird zum 17. Kongress Armut und Gesundheit im Hans Huber Verlag er­schei­nen und kann wäh­rend des Kong­res­ses vor Ort er­wor­ben wer­den. Hier können Sie sich den ersten Eindruck über den Inhalt des Bandes verschaffen (PDF-Dokument, 88 KB).

Das Handbuch präsentiert die Sicht verschiedener Disziplinen auf die Zu­sam­men­hänge von Stadt­pla­nung und Ge­sund­heit. Hierbei wer­den so­wohl einzelne Schwer­punkt­the­men aufgegriffen als auch Stra­te­gien und Instrumente für Stadt­pla­nung und Ge­sund­heits­för­de­rung dargestellt. Die Au­to­rin­nen und Autoren des Buches wei­sen sich ent­we­der durch wissenschaftliche oder durch praxisbezogene Ex­per­ti­se aus. Ihre Erkenntnisse tra­gen zu einer Stadt­pla­nung bei, die zu­künf­tig verstärkt die Ge­sund­heit der Bür­ger zum Ziel hat, und sti­mu­lie­ren For­schung und Erkenntnisgewinn auf dem Ge­biet der Ge­sund­heitsrelevanz von stadtplanerischen Ent­schei­dung­en.

Der folgende Text ist ein Aus­schnitt aus dem Auf­satz "Ge­sund­heits­för­dern­de Stadt­ent­wick­lung: Mehr Ge­sund­heit im Quar­tier", der in dem Hand­buch Stadt­pla­nung und Ge­sund­heit ver­öf­fent­licht wird. Den voll­stän­di­gen Auf­satz kön­nen Sie hier als PDF-Dokument (129 KB) herunterladen.

Sozialräumliche Segregation und gesundheitliche Ungleichheit in unseren Städten

Kleinräumige Se­gre­ga­ti­on führt seit den 1990er Jahren in vielen deutschen Städten zu selektiven Auf- und Ab­wer­tung­en von Wohn­ge­bieten und da­mit zur Herausbildung be­nach­teiligter Stadt­teile, die im Vergleich zur Gesamtstadt be­son­ders komplexe so­zia­le, ökonomische, infrastrukturelle und bau­liche Problem­lagen auf­wei­sen. In diesen Quartieren le­ben in der Re­gel über­durch­schnitt­lich viele so­zi­o­ö­ko­no­misch benachteiligte und arme Haus­hal­te: Ar­beits­lo­se, Migranten, Alleinerziehende, kinderreiche Fa­mi­lien.


Die so­zi­o­ö­ko­no­mischen Be­nach­tei­li­gung­en der Quartiersbevölkerung ge­hen einher mit ge­sund­heit­li­chen Problemen. Denn Ar­mut stellt ein erhebliches Ge­sund­heits­risiko dar: Menschen mit geringem Ein­kom­men, niedriger beruflicher Stel­lung oder Bil­dung, ster­ben in der Re­gel frü­her und lei­den zu­dem häufiger an gesundheitlichen Be­ein­träch­ti­gung­en (Rich­ter/Hurrelmann 2006, S. 11). Die­ser Be­fund so­zial­be­dingter gesundheitlicher Ungleichheiten ist durch Ergebnisse der Ge­sund­heits­bericht­er­stat­tung des Bundes und des bun­des­wei­ten Kinder- und Ju­gend­gesund­heits­sur­veys 2003-2006 (RKI 2010; RKI 2006, S. 83ff.) er­neut bestätigt worden:

  • Krankheitsleiden wie Schlaganfall, chronische Bronchitis, Schwindel, Rückenschmerzen und Depressionen werden durch eine sozial benachteiligte Lage begünstigt.
  • Knapp 50 Prozent der 20- bis 59-jährigen Arbeitslosen leiden unter gesundheitlichen Beschwerden, bei den Erwerbstätigen der gleichen Altersgruppe sind es rund 30 Prozent.
  • Alleinerziehende Mütter leiden vermehrt unter Bronchitis, Leber- und Nierenleiden sowie psychischen Erkrankungen.
  • Essstörungen kommen bei 11- bis 17-Jährigen in der unteren Sozialschicht und in der Hauptschule fast doppelt so häufig vor wie in der oberen Sozialschicht bzw. im Gymnasium.
  • Kinder aus Familien mit niedrigem Sozialstatus und Migrationshintergrund üben zwei- bis dreimal seltener Sport in oder außerhalb eines Vereins aus.

Dabei sind ne­ben sozialbedingten Ge­sund­heitsproblemen (un­ge­sunde Er­näh­rung, Bewegungsarmut, starker Alkoholkonsum, Vernachlässigung von Kin­dern u.a.) in be­nach­tei­lig­ten Stadtteilen auch vermehrt umweltbedingte Ge­sund­heitsrisiken und -be­las­tun­gen festzustellen. Hierzu zäh­len ein hohes Ver­kehrs­aufkommen und da­mit verbundene erhöhte Lärm- und Schadstoffemissionen so­wie Unfallrisiken. Aber auch quantitative und qualitative Defizite in der Grün- und Freiflächenausstattung verschlechtern in vielen be­nach­tei­lig­ten Quartieren die ge­sund­heit­liche La­ge, da sie mit einem Man­gel an Erholungs-, Spiel- und Bewegungsflächen, an Aufenthalts- und Treffmöglichkeiten so­wie einem ungünstigen Mi­kro­kli­ma ein­her­ge­hen.

Angesichts des Zusammenhangs zwi­schen Ar­mut und Ge­sund­heit und der hieraus re­sul­tie­ren­den Kon­zen­tra­ti­on entsprechender Probleme in be­nach­tei­lig­ten Stadtteilen muss die För­de­rung der Ge­sund­heit in be­nach­tei­lig­ten Quartieren ein zentrales Handlungsfeld der Stadt­teilentwicklung sein.

Der Stadt­teil - ei­ne besondere Herausforderung und Chan­ce für die Ge­sund­heits­för­de­rung

Allerdings birgt das Setting Stadt­teil - im Vergleich zu anderen Settings wie Kita, Schule oder Be­trieb - ei­ni­ge besondere Herausforderungen, die die Um­set­zung gesundheitsfördernder Stra­te­gien in be­nach­tei­lig­ten Quartieren er­schwe­ren kön­nen (vgl. Reimann et al. 2010; Bär et al. 2009a; Bär et al. 2004):

  • Der Stadt­teil ist kei­ne Organisationseinheit, son­dern ei­ne räumliche Ein­heit von ganz unterschiedlicher Grö­ße.
  • Innerhalb des Stadt­teils über­la­gern sich häufig unterschiedliche Zuschnitte von Schulbezirken, Fördergebieten, politischen Zuständigkeitsbereichen, Wahlkreisen und statistischen Gebieten.
  • Jeder Stadt­teil hat sei­ne eigene komplexe Ausgangs- und Problemlage, die auf die Ge­sund­heit sei­ner Be­woh­ner­schaft Ein­fluss nimmt.
  • Im Vergleich zu anderen Settings wie Kita, Schule oder Be­trieb ist der Stadt­teil vor allem hinsichtlich des Akteursspektrums und der Kooperationsstrukturen vielschichtiger.
  • Der Stadt­teil ist ge­gen­über anderen Settings heterogener, zum Teil diffuser; Strukturen, Verantwortlichkeiten und An­ge­bo­te im Stadt­teil sind vielfältig, nicht im­mer be­kannt bzw. manch­mal nicht klar definiert.

Gleichzeitig bietet der Stadt­teil aber trotz oder zum Teil ge­ra­de we­gen seiner Kom­ple­xi­tät er­heb­liche Chan­cen für die Ge­sund­heits­för­de­rung, denn die kommunale Lebenswelt ist von hoher ge­sund­heit­licher Re­le­vanz für die dort le­ben­den Menschen: Jüngere Unter­su­chun­gen be­le­gen, dass das Wohnquartier als ei­gen­stän­di­ger Einflussfaktor auf die Ge­sund­heit wirkt (Ber­telsmann Stif­tung 2010). Zugleich kön­nen die Menschen im Wohnquartier in ihren all­täg­lichen Lebenszusammenhängen erreicht wer­den (GKV-Spit­zenverband 2010, S. 31ff.). Der Set­ting-Ansatz kann da­her in be­nach­tei­lig­ten Stadt­teilen auf vielfältige Wei­se da­zu bei­tra­gen, so­zial­raumorientiert und sozial­la­gen­be­zogen die ge­sund­heit­liche La­ge zu verbessern:

  • Insbesondere stärkt er die Ge­sund­heits­för­de­rung bei Ziel­grup­pen, die über die traditionellen Settings (Kita, Schule, Be­trieb) in der Re­gel nicht erreicht wer­den. Denn durch die quartiersbezogene und da­mit organisationsunspezifische Herangehensweise kön­nen „vergessene Ziel­grup­pen“ (Altgeld/Leykamm 2003) in den Blick genommen wer­den, die sonst gar nicht oder kaum zu er­rei­chen sind. Hierzu zäh­len ins­be­son­de­re Ar­beits­lo­se und ältere Menschen.
  • Zudem kann der Stadt­teil für die Quartiersbewohner und da­mit auch für Menschen aus prekären Verhältnissen stabilisierend wir­ken, ins­be­son­de­re dann, wenn es durch Maß­nah­men im Be­reich der (gesundheitsfördernden) Stadt­teilentwicklung gelingt, das Wohnumfeld mit seinen Grün- und Freiflächen so­wie (halb-)öffentlichen Räumen der­art zu ge­stal­ten, dass es soziale Kontakte, Be­we­gung und sportliche Be­tä­ti­gung befördert.
  • Schließlich ist es im Setting Stadt­teil mög­lich, die verschiedenen Teilsettings im Ge­biet, ins­be­son­de­re Schulen, Kitas und Be­triebe, zu ko­or­di­nie­ren und ih­re Aktivitäten im Sinne einer Präventionskette auf­ei­nan­der abzustimmen. Auf diese Wei­se be­för­dern die aktiven Teilsettings im Stadt­teil nicht nur die Ge­sund­heit in ih­rer Or­ga­ni­sa­ti­on, son­dern qualifizieren gleich­zei­tig die übergreifende Setting-Arbeit im Stadt­teil.

Wegen der besonderen Herausforderungen, aber auch we­gen der vielfältigen Chan­cen, die mit dem quartiersbezogenen Setting-Ansatz verbunden sind, erscheint die Ori­en­tie­rung an er­prob­ten und be­währ­ten Qua­li­täts­standards sinn­voll, wenn Ge­sund­heits­för­de­rung im Stadt­teil nach­hal­tig und res­sour­censensibel verankert wer­den soll.

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  • Bundesweit - vor Ort und online

    "Lass Zuversicht wachsen – Psychisch stark in die Zukunft"

    Woche der Seelischen Gesundheit 2025

    Die Woche der Seelischen Gesundheit 2025 legt den Fokus auf die zahlreichen präventiven und psychosozialen Hilfsangebote in ganz Deutschland und nimmt insbesondere die Bedürfnisse (psychisch erkrankter) junger Menschen in den Blick, damit wir gemeinsam mit optimistischem Blick Richtung Zukunft schauen können.

    Jährlich finden über 800 Events regional vor Ort und online. Ob Vorträge, Workshops, Podcasts oder Kunstausstellungen – alle sind eingeladen, bei verschiedenen Veranstaltungsformaten und Aktionstagen die kleinen und großen Angebote der psychiatrischen und psychosozialen Einrichtungen in ihrer Umgebung kennenzulernen.

    Weitere Informationen finden Sie hier.

    Kategorie: Aktionswoche
    Veranstalter: Aktionsbündnis Seelische Gesundheit
  • 26.10.2025 - 28.10.2025

    Potsdam

    64. DHS Fachkonferenz SUCHT

    Die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V. (DHS) lädt mit der 64. DHS Fachkonferenz SUCHT zum Dialog und intensiven fachübergreifenden Austausch ein: Vom 27. bis 29. Oktober 2025 geht es im Kongresshotel Potsdam um Schnittstellen im Suchthilfesystem. Fachleute, Praktiker:innen und Forschende aus den Handlungsbereichen Prävention, Beratung, Behandlung und Sucht-Selbsthilfe geben Impulse, um Verzahnungen weiterzuentwickeln und zeigen Verbesserungs- sowie Vernetzungspotenziale auf.

    Das Programm und die Online-Anmeldung werden voraussichtlich ab Mitte Juni 2025 auf der Tagungs-Website www.dhs-fachkonferenz.de freigeschaltet. Mit Fragen rund um die DHS Fachkonferenz Sucht 2025 wenden Sie sich gerne an Doris Kaldewei, kaldewei[at]dhs.de.

    Kategorie: Fachtagung
    Veranstalter: Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen
  • Berlin

    Teilhabe und Selbstbestimmung von Kindern und Jugendlichen mit Beeinträchtigungen

    Der diesjährige Kongress der Deutschen Vereinigung für Rehabilitation (DVfR) widmet sich der Frage, wie für junge Menschen mit eingreifenden körperlichen oder psychischen Beeinträchtigungen die individuell nötigen Anpassungen in verschiedenen Lebensbereichen umgesetzt werden können.

    Kinder und Jugendliche mit komplexen Gesundheitsstörungen benötigen oft spezifische Hilfen, um ihre Entwicklungsaufgaben zu bewältigen. Diese Unterstützungsleistungen müssen bedarfsgerecht gestaltet werden – was zu häufig aber (noch) nicht der Fall ist. Dadurch werden die volle, wirksame und gleichberechtigte Teilhabe und größtmögliche Selbstbestimmung nicht erreicht.

    Weitere Informationen zu der Veranstaltung auf der Website.

    Kategorie: Konferenz
    Veranstalter: Deutsche Vereinigung für Rehabilitation

… weitere Termine

Leitfaden zur Erstellung von Artikeln

Reichen Sie gern Ihren Artikel zur soziallagenbezogenen Gesundheitsförderung bei der Geschäftsstelle des Kooperationsverbundes ein! Für die Erstellung eines Artikels finden Sie hier einen Leitfaden mit unseren formalen und inhaltlichen Anforderungen.  

Ansprechpersonen

Die Geschäftsstelle des Kooperationsverbundes Gesundheitliche Chancengleichheit erreichen Sie jederzeit hier.

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Informationen über aktuelle Ent­wick­lung­en in der so­zi­al­la­gen­be­zoge­nen Ge­sund­heits­för­de­rung, neue An­ge­bo­te "Guter Pra­xis" so­wie über Ver­an­stal­tung­en, Wett­be­wer­be und Li­te­ra­tur zu diesem The­ma. Ent­wick­lung­en beim Ko­o­pe­ra­ti­ons­ver­bund und Neu­ig­keit­en auf der Internetplattform wer­den eben­falls vorgestellt.

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