Webanalyse / Datenerfassung

Wir möchten diese Website fortlaufend verbessern. Dazu wird um Ihre Einwilligung in die statistische Erfassung von Nutzungsinformationen gebeten. Die Einwilligung kann jederzeit widerrufen werden.

Welcher Dienst wird eingesetzt?

Matomo

Zu welchem Zweck wird der Dienst eingesetzt?

Erfassung von Kennzahlen zur Webanalyse, um das Angebot zu verbessern.

Welche Daten werden erfasst?

  • IP-Adresse (wird umgehend anonymisiert)

  • Gerätetyp, Gerätemarke, Gerätemodell

  • Betriebssystem-Version

  • Browser/Browser-Engines und Browser-Plugins

  • aufgerufene URLs

  • die Website, von der auf die aufgerufene Seite gelangt wurde (Referrer-Site)

  • Verweildauer

  • heruntergeladene PDFs

  • eingegebene Suchbegriffe.

Die IP-Adresse wird nicht vollständig gespeichert, die letzten beiden Oktette werden zum frühestmöglichen Zeitpunkt weggelassen/verfremdet (Beispiel: 181.153.xxx.xxx).

Es werden keine Cookies auf dem Endgerät gespeichert. Wird eine Einwilligung für die Datenerfassung nicht erteilt, erfolgt ein Opt-Out-Cookie auf dem Endgerät, welcher dafür sorgt, dass keine Daten erfasst werden.

Wie lange werden die Daten gespeichert?

Die anonymisierte IP-Adresse wird für 90 Tage gespeichert und danach gelöscht.

Auf welcher Rechtsgrundlage werden die Daten erfasst?

Die Rechtsgrundlage für die Erfassung der Daten ist die Einwilligung der Nutzenden nach Art. 6 Abs. 1 lit. a der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO). Die Einwilligung kann auf der Datenschutzseite jederzeit widerrufen werden. Die Rechtmäßigkeit der bis zum Widerruf erfolgten Datenverarbeitung bleibt davon unberührt.

Wo werden die Daten verarbeitet?

Matomo wird lokal auf den Servern des technischen Dienstleisters in Deutschland betrieben (Auftragsverarbeiter).

Weitere Informationen:

Weitere Informationen zur Verarbeitung personenbezogener Daten finden sich in den Datenschutzhinweisen.

Aktiv für Gesundheit und Chancengleichheit

Gesundheit fördern, Krankheit verhindern

Hanna Permien , Deutsches Jugendinstitut e.V.
26.03.2012

Der folgende Text ist ei­ne gekürzte Fas­sung des Artikels Ge­sund­heit för­dern, Krank­heit ver­hin­dern, der 2011 im Bul­le­tin des Deut­schen Jugendinstituts  DJI Impulse veröffentlicht wurde. Die voll­stän­di­ge Aus­ga­be des Bul­le­tins 2-2011 und da­mit die gesamte Fas­sung des Artikels kön­nen Sie hier als PDF-Dokument (2,6 MB) herunterladen.

Begreift man Ge­sund­heit le­dig­lich als »Abwesenheit von Krankheit« - und diese Vorstellung ist weit verbreitet -, so erscheint Prä­ven­ti­on als die ein­zig logische Stra­te­gie zur Si­che­rung von Ge­sund­heit. Prä­ven­ti­onsprogramme kön­nen sehr er­folg­reich sein: Sie haben we­sent­lich da­zu beigetragen, et­wa die Häufigkeit von In­fek­ti­ons­krank­heit­en zu re­du­zie­ren. Sie ori­en­tie­ren sich in der Re­gel an bestimmten Ge­sund­heitsnormen und ar­bei­ten mit von Ex­per­ten entwickelten Me­tho­den, um ih­re Ziele zu er­rei­chen. Diese Programme ge­hen zu­dem nicht sel­ten von eher eindimensionalen Ursache-Wirkungs-Zu­sam­men­hän­gen aus. Das Ziel ist über­wie­gend, einzelne Menschen zu mehr gesundheitsdienlichem Ver­hal­ten zu mo­ti­vie­ren. Für einen Teil der angestrebten Ziele rei­chen diese re­la­tiv schlich­ten Konzepte auch meist aus. Sie haben zu­dem den Vorteil, dass die Programme handhabbar und zu­min­dest in ih­ren unmittelbaren Wir­kung­en über­prüf­bar blei­ben.

Die Lebensbedingungen berücksichtigen

Doch die Reich­wei­te von Prä­ven­ti­on ist be­grenzt. Sozial Be­nach­tei­lig­te haben viel mehr Ge­sund­heits­prob­leme als an­de­re Be­völ­ke­rungs­gruppen, und das gilt schon für Kinder. Auch wenn sie ge­sund­heit­liche Normen wie et­wa »Mund­gesund­heit« voll ak­zep­tie­ren, tun sie viel weniger für ih­re Zähne als so­zi­al Bes­ser­ge­stel­lte (RKI 2008). Hier zeigt sich das bekannte »Prä­ven­ti­onsdilemma«. Um die­ses Di­lem­ma zu über­win­den, muss mehr gezielte Prä­ven­ti­on betrieben wer­den. Neben der Verhaltens-Prä­ven­ti­on ist zu­dem verstärkt Verhältnis-Prä­ven­ti­on zu leis­ten. Generell gilt je­doch: Prä­ven­ti­onsprogramme haben zwar ih­ren Sinn in der Re­duk­ti­on von Krank­heitsrisiken, aber sie rei­chen nicht aus, um Ge­sund­heit zu för­dern. Vielmehr muss Prä­ven­ti­on ergänzt wer­den durch ei­ne breit angelegte Ge­sund­heits­för­de­rung. Denn Ge­sund­heit, so die Welt­ge­sund­heits­or­ga­ni­sa­ti­ (WHO), ist weit mehr als Ab­we­sen­heit von (körperlicher) Krank­heit: Sie umfasst körperliches, seelisches und so­zi­ales Wohl­be­fin­den. In der »Ottawa Charta« der WHO (1986) wird zu­dem ausgeführt, dass die Menschen selbst in ih­rem All­tag Ge­sund­heit herstellen, in­dem sie für sich und an­de­re sor­gen und Kon­trol­le über ih­re Lebensumstände aus­üben kön­nen. Deshalb fordert die WHO aus­drück­lich, »dass die Ge­sell­schaft, in der man lebt, Be­din­gung­en herstellt, die allen ih­ren Bürgern Ge­sund­heit ermöglichen«.

Schutzfaktoren aktivieren

Der pathogenetische An­satz der Prä­ven­ti­on muss al­so ergänzt wer­den durch die Salutogenese. Diese fragt nicht da­nach, was krank ma­chen könnte - son­dern wie Menschen trotz unvermeidlicher ge­sund­heit­licher) Be­las­tung­en mög­lichst ge­sund blei­ben, al­so ihr Wohl­be­fin­den be­wah­ren kön­nen. Ge­sund­er­hal­tung in diesem Sinne braucht die Chan­ce auf Selbst­be­stim­mung und Par­ti­zi­pa­ti­on und die Stär­kung von persönlichen, so­zi­alen und kulturellen Res­sour­cen, zusammengefasst un­ter Begriffen wie »Hand­lungs­befähigung«. Zentral ist die Herstellung ge­sundheitsförderlicher Lebensverhältnisse für al­le Men­schen - und da­mit geht es um »Befähigungsgerechtigkeit« - ge­ra­de auch für so­zi­al Be­nach­tei­lig­te (Deutscher Bun­des­tag 2009). Dieser For­de­rung liegt die Er­kennt­nis zu­grun­de, dass ge­sund­heit­liche) Risikofaktoren und Be­las­tung­en durch die Aktivierung vorhandener Res­sour­cen aus­ge­gli­chen wer­den kön­nen, die als »Schutzfaktoren« wirk­sam wer­den.

Eine zentrale Stra­te­gie der Ge­sund­heits­för­de­rung ist der auf die Lebenswelt der Ad­res­sa­tin­nen und Adressaten bezogene Setting-An­satz. Da die ent­spre­chen­den An­ge­bo­te so­wohl verhältnis- wie verhaltensbezogen sind, kön­nen sie auch so­zi­al Be­nach­tei­lig­te gut er­rei­chen. Dies ist be­son­ders wich­tig, da Prä­ven­ti­ons­pro­gram­me von »Risikogruppen« oft nicht genutzt wer­den und le­dig­lich die »Fitten noch fitter ma­chen«. Zudem zei­gen sich schon bei He­ran­wachsenden in den letzten Jahrzehnten deutliche Veränderungen von akuten zu chronischen Er­kran­kung­en und von somatischen hin zu psychosomatischen und psychoso­zi­alen Stö­rung­en und Ver­haltensauffälligkeiten. Das umfassende bio-psycho-so­zi­ale Mo­dell der WHO entspricht diesen »neuen Mor­bi­di­tä­ten«, die die Er­gän­zung von Prä­ven­ti­on durch Ge­sund­heits­för­de­rung un­be­dingt ver­lan­gen. Denn diese Probleme ha­ben oft viele und kei­nes­wegs ein­deu­tige Ursachen. Der »so­zi­ale Gra­di­ent« - al­so die we­sent­lich stär­kere ge­sund­heit­liche Be­las­tung von niedrigen ge­gen­über höheren so­zi­alen Sta­tus­grup­pen, die sich be­reits in frühem Al­ter zeigt - verweist aber ein­deu­tig auf die wich­tige Rol­le von Le­bens­stil, Le­bens­ver­hält­nis­sen und sub­jek­tiv erlebter Le­bens­qua­li­tät für die Ent­ste­hung von Prob­le­men.

Erkrankungen können weitreichende negative Auswirkungen haben

Weiter gilt: Verschiedene Be­ein­träch­ti­gung­en tre­ten zu­sam­men auf und verstärken sich ge­gen­sei­tig. Besonders be­trof­fen sind wie­de­rum so­zi­al benachteiligte Heranwachsende, vor allem solche mit Mi­gra­tions­hintergrund. Sie haben deut­lich weniger Res­sour­cen, um aus diesen »Teufelskreisen« aus­zu­bre­chen (RKI 2008). Zudem verlaufen viele die­ser Stö­rung­en chro­nisch oder zie­hen Fol­ge­er­kran­kun­gen nach sich, haben al­so un­ter Umständen negative Aus­wir­kung­en auf das ganze weitere Leben und die Mög­lich­keit­en der Lebensgestaltung. Zu be­den­ken ist auch, dass starre Ge­sund­heits­nor­men und ent­spre­chen­de Prä­ven­tions­prog­ram­me Probleme verstärken oder gar das eigentliche Problem sein kön­nen.

Aus all dem folgt, dass sich viele Probleme nicht iso­liert von­ei­nan­der und nicht iso­liert von anderen Men­schen und den Le­bens­ver­hält­nis­sen lö­sen las­sen. Es kann al­so nicht um die (gar nicht so seltene) Aneinanderreihung segmentierter, iso­lierter Prä­ven­ti­ons­pro­gram­me ge­hen, die sich mal auf Über­ge­wicht und ge­sun­de Er­näh­rung, mal auf Rauchen und Al­ko­hol, mal auf Mund­ge­sund­heit oder Stress­re­duk­tion beziehen. Sie re­du­zie­ren den Menschen be­zie­hungs­wei­se sei­nen Körper qua­si auf sei­ne »Ri­si­ko­faktoren«. Dies wird we­der den neuen Morbiditäten noch den Menschen in ihrer le­bens­welt­li­chen Verankerung und ihrem Be­dürf­nis nach Selbst­be­stim­mung ge­recht noch ihren Problemen, die oft ganz wo­an­ders oder viel tiefer lie­gen. Noch viel problematischer ist es, wenn das »Fördern und For­dern« des »aktivierenden Sozialstaats« auch auf Prä­ven­ti­on bezogen und deren Scheitern al­lein dem Einzelnen angelastet und die­ser dann »fallengelas­sen« wird - frei nach dem Mot­to von Herbert Achternbusch: »Du hast keine Chan­ce - aber nutze sie!«.

Zurück zur Übersicht
  • 26.10.2025 - 28.10.2025

    Potsdam

    64. DHS Fachkonferenz SUCHT

    Die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V. (DHS) lädt mit der 64. DHS Fachkonferenz SUCHT zum Dialog und intensiven fachübergreifenden Austausch ein: Vom 27. bis 29. Oktober 2025 geht es im Kongresshotel Potsdam um Schnittstellen im Suchthilfesystem. Fachleute, Praktiker:innen und Forschende aus den Handlungsbereichen Prävention, Beratung, Behandlung und Sucht-Selbsthilfe geben Impulse, um Verzahnungen weiterzuentwickeln und zeigen Verbesserungs- sowie Vernetzungspotenziale auf.

    Das Programm und die Online-Anmeldung werden voraussichtlich ab Mitte Juni 2025 auf der Tagungs-Website www.dhs-fachkonferenz.de freigeschaltet. Mit Fragen rund um die DHS Fachkonferenz Sucht 2025 wenden Sie sich gerne an Doris Kaldewei, kaldewei[at]dhs.de.

    Kategorie: Fachtagung
    Veranstalter: Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen
  • Berlin

    Teilhabe und Selbstbestimmung von Kindern und Jugendlichen mit Beeinträchtigungen

    Der diesjährige Kongress der Deutschen Vereinigung für Rehabilitation (DVfR) widmet sich der Frage, wie für junge Menschen mit eingreifenden körperlichen oder psychischen Beeinträchtigungen die individuell nötigen Anpassungen in verschiedenen Lebensbereichen umgesetzt werden können.

    Kinder und Jugendliche mit komplexen Gesundheitsstörungen benötigen oft spezifische Hilfen, um ihre Entwicklungsaufgaben zu bewältigen. Diese Unterstützungsleistungen müssen bedarfsgerecht gestaltet werden – was zu häufig aber (noch) nicht der Fall ist. Dadurch werden die volle, wirksame und gleichberechtigte Teilhabe und größtmögliche Selbstbestimmung nicht erreicht.

    Weitere Informationen zu der Veranstaltung auf der Website.

    Kategorie: Konferenz
    Veranstalter: Deutsche Vereinigung für Rehabilitation
  • Kiel

    Strategieforum Prävention 2025

    Gesundheit GEMEINSAM gestalten

    Synergien nutzen, Lebensqualität verbessern - für alle!
    Das diesjährige Strategieforum Prävention steht unter dem Leitmotiv „Health in All Policies“ – einem umfassenden und verbindlichen Ansatz, der Gesundheit als Querschnittsaufgabe in allen Politik- und Handlungsfeldern verankert. Nur durch konsequente intersektorale Zusammenarbeit von Land, Kommunen, Gesundheitswesen, Bildung, Wirtschaft, Sozialwesen und zivilgesellschaftlichen Akteurinnen und Akteuren können wir die komplexen gesundheitlichen Herausforderungen unserer Zeit wirksam angehen. Weitere Informationen und den Link zur Anmeldung finden Sie hier.

    Kategorie: Fachtagung
    Veranstalter: Landesvereinigung für Gesundheitsförderung in Schleswig-Holstein e.V.

… weitere Termine

Leitfaden zur Erstellung von Artikeln

Reichen Sie gern Ihren Artikel zur soziallagenbezogenen Gesundheitsförderung bei der Geschäftsstelle des Kooperationsverbundes ein! Für die Erstellung eines Artikels finden Sie hier einen Leitfaden mit unseren formalen und inhaltlichen Anforderungen.  

Ansprechpersonen

Die Geschäftsstelle des Kooperationsverbundes Gesundheitliche Chancengleichheit erreichen Sie jederzeit hier.

Mit unserem News­letter immer aktuell informiert

Informationen über aktuelle Ent­wick­lung­en in der so­zi­al­la­gen­be­zoge­nen Ge­sund­heits­för­de­rung, neue An­ge­bo­te "Guter Pra­xis" so­wie über Ver­an­stal­tung­en, Wett­be­wer­be und Li­te­ra­tur zu diesem The­ma. Ent­wick­lung­en beim Ko­o­pe­ra­ti­ons­ver­bund und Neu­ig­keit­en auf der Internetplattform wer­den eben­falls vorgestellt.

nach oben