Erweiterung des Kooperationsverbundes zur Gesundheitsförderung bei sozial Benachteiligten
Seit zwei Jahren arbeitet der von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, BZgA, initiierte Kooperationsverbund „Gesundheitsförderung bei sozial Benachteiligten“ daran, das vielschichtige und unübersichtliche Handlungsfeld der soziallagenbezogenen Gesundheitsförderung transparenter zu machen, die Diskussion um angemessene Strategien zu verstärken und die Qualitätsverbesserung der Angebote zu verbessern. Bisher sind neben der BZgA, die Bundesvereinigung und die Landesvereinigungen für Gesundheitsförderung sowie seit 2004 der BKK Bundesverband vertreten und mit weiteren regionalen Netzwerkakteuren auf Landesebene verbunden.
Damit bietet die Beteiligung weiterer zentraler Akteure der Gesundheitsförderung - Krankenkassen, Wohlfahrtsverbände, Ärzteverbände, Wissenschaft und Verwaltungen - die Möglichkeit in den Fachdebatten und der allgemeinen Öffentlichkeit das Thema im breiten Bündnis voranzutreiben. Auch unabhängig von umfassenden gesetzlichen Regelungen können so gemeinsame Strategien abgestimmt und inhaltliche Akzente gesetzt und konkrete Verbesserungen erreicht werden.
Die zentralen Handlungsfelder des Kooperationsverbundes sind:
- Verbesserung der Transparenz im Handlungsfeld durch Aufbau und Pflege einer bundesweiten Online-Datenbank gesundheitsfördernder Angebote.
- Stärkung der Arbeit in den Bundesländern durch die Einrichtung regionaler Koordinierungsstellen (Regionale Knoten). Aktuell arbeiten diese in zehn Ländern.
- Unterstützung der Qualitätsentwicklung durch die Auswahl und Präsentation vorbildlicher Praxisbeispiele (Good Practice).
- Vernetzung mit dem EU-Kooperationsprojekt „Closing the Gap - Strategies to tackle Health Inequalities in Europe“, das von der BZgA koordiniert wird und in dessen Rahmen u.a. nationale Strategien zur Verringerung sozial bedingter ungleicher Gesundheitschancen dokumentiert und weiterentwickelt werden.
Die Arbeit des Kooperationsverbundes wird kontinuierlich auf der Internet-Plattform www.gesundheitliche-chancengleichheit.de dokumentiert.
Gesundheitschancen in Deutschland sind, abhängig von der sozialen Lage ungleich verteilt. Eine bedarfsorientierte Gesundheitsförderung sollte deshalb vor allem Strategien zur Stärkung gesundheitlicher Ressourcen und zur Minderung gesundheitlicher Belastungen sozial benachteiligter Gruppen entwickeln und umsetzen. Insbesondere gilt dies für den Einsatz der Mittel nach § 20 SGB V; aber auch viele andere Akteure neben der Gesetzlichen Krankenversicherung, wenngleich nach dem vorläufigen Scheitern des Präventionsgesetzes hier keine gesetzlichen Verpflichtungen bestehen. Die Erweiterung des Kooperationsverbundes „Gesundheitsförderung bei sozial Benachteiligten“ ist ein wichtiger eigenverantwortlich vollzogener Schritt zur Vernetzung maßgeblicher Akteure und damit zur Stärkung der soziallagenbezogenen Gesundheitsförderung.