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Aktiv für Gesundheit und Chancengleichheit

Drei von vier Geflüchteten haben traumatische Erfahrungen gemacht

05.11.2018

Pressemitteilung zur neuen Studie des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO)

Geflüchtete mit traumatischen Erlebnissen berichten häufiger über gesundheitliche Probleme

Über die ge­sund­heit­liche Si­tu­a­ti­on von Geflüchteten in Deutsch­land lie­gen bis­her nur unzureichende Erkenntnisse vor. Doch für ei­ne gelingende In­te­gra­ti­on in die deutsche Ge­sell­schaft - angefangen bei Kin­der­gar­ten, Schule und Arbeitswelt bis hin zu Kul­tur, Me­di­en oder Sport - ist auch ei­ne gute Ge­sund­heitsversorgung wich­tig. „Das Wissenschaftliche In­sti­tut der AOK möchte mit der vorlie­genden Un­ter­su­chung da­zu bei­tra­gen, die aktuelle ge­sund­heit­liche La­ge der Geflüchteten bes­ser zu verstehen“, so Klaus Zok, Be­fra­gungsexperte im WIdO und Mit­au­tor der Stu­die. Daher hat das In­sti­tut bun­des­weit 2.021 Geflüchtete aus Sy­ri­en, dem Irak und Af­gha­ni­stan befragt. Aus diesen Ländern stammten mehr als die Hälfte aller Erstasylanträge zwi­schen Ja­nu­ar 2015 und Mai 2018. Alle Befragten waren min­des­tens 18 Jahre alt, erst bis zu zwei Jahre in Deutsch­land und lebten noch in Aufnahmeeinrichtungen. Die Er­geb­nisse zei­gen, dass die Geflüchteten aus den befragten Herkunftsländern eher jung sind (Durch­schnitts­al­ter: 32,7 Jahre) und über­wie­gend männ­lich (An­teil der Männer: 67,1 Pro­zent). Knapp die Hälfte der Befragten ist in ih­rem Herkunftsland mehr als neun Jahre zur Schule gegangen, was der Pflichtschulzeit die­ser Länder entspricht. Etwas mehr als die Hälfte (57,4 Pro­zent) ist im Herkunftsland ei­ner bezahlten Be­schäf­ti­gung nachgegangen, je­der Sechste ging zur Schule oder hat studiert (16,3 Pro­zent).

Schlechte Bewertung des eigenen Gesundheitszustands

Beim Ge­sund­heits­zu­stand zeigt sich, dass die Geflüchteten seltener als die vergleichbare deutsche erwachsene Wohnbevölkerung chro­nisch erkrankt sind (siehe Abbildung 1).
Gleichzeitig schät­zen sie ih­ren eigenen Ge­sund­heits­zu­stand je­doch sub­jek­tiv deut­lich schlechter ein als die Vergleichsgruppen. „Auch wenn nur vergleichsweise jüngere, gesunde Menschen die Be­las­tung­en einer lan­gen Flucht auf sich genommen haben, drückt sich ih­re spezifische Si­tu­a­ti­on in Deutsch­land auch in der individuellen Ein­schät­zung ih­rer Ge­sund­heit aus“, sagt Schröder. So könnten Ängste und Sor­gen an­ge­sichts der Si­tu­a­ti­on in der Heimat, räumliche En­ge, belastende Laut­stär­ke und mangelnde Pri­vat­sphä­re in den Erstaufnahmeeinrichtungen, der All­tag in den Flüchtlingsunterkünften, der oft von Lan­ge­wei­le geprägt ist, oder die Un­wis­sen­heit über die eigene Zu­kunfts­per­spek­ti­ve die sub­jek­tive Ein­schät­zung des eigenen Ge­sund­heits-zustands ne­ga­tiv be­ein­flus­sen.

Traumatische Erlebnisse fördern gesundheitliche Beschwerden

Die meisten Schutzsuchenden aus Sy­ri­en, dem Irak und Af­gha­ni­stan, die An­ga­ben zu trau-matischen Ereignissen gemacht haben, ge­ben Kriegserlebnisse (60,4 Pro­zent) oder Angriffe durch Mi­li­tär oder Be­waff­ne­te (40,2 Pro­zent) an (siehe Ab­bil­dung 2).
Bei jedem Dritten (34,8 Pro­zent) sind An­ge­hö­ri­ge oder nahestehende Personen verschleppt worden, verschwunden oder ge­walt­sam ums Leben gekommen (15,4 Pro­zent).
Nur weniger als ein Viertel (22,5 Pro­zent) der Befragten hat keine die­ser traumatischen Er­fah­rung­en selbst er­lebt. Mehrfachtraumatisierungen sind da­ge­gen häufig: 16,3 Pro­zent aller Befragungsteilnehmer ge­ben nur ein Trau­ma an, 15,1 Pro­zent be­rich­ten von zwei Trau­mata und 12,5 Pro­zent ge­ben drei Trau­mata an. 30,7 Pro­zent be­rich­ten über mehr als drei traumatische Erlebnisse.

Im Vergleich zu Geflüchteten, de­nen diese Er­fah­rung­en erspart geblieben sind, be­rich­ten Geflüchtete mit traumatischen Er­fah­rung­en mehr als dop­pelt so häufig über körperliche und psychische Be­schwer­den (siehe Abbildung 3).
Dabei tre­ten vor allem psychische Be­schwer­den wie Mut­lo­sig­keit, Trau­rig­keit, Bedrückung (42,7 Pro­zent) und Ner­vo­si­tät, Un­ru­he (42,9 Pro­zent) auf.
Erst da­nach fol­gen körperliche Be­schwer­den wie Rückenschmerzen (36,6 Pro­zent) oder Kopfschmerzen (36,4 Pro­zent).  Klaus Zok: „Die von einer Mehr­zahl der Geflüchteten im Herkunftsland oder auf der Flucht gemachten Er­fah­rung­en von Krieg und Ge­walt haben einen direkten Ein­fluss auf die Ge­sund­heit, vor allem auf die Psy­che.“

Herausforderungen für die Gesundheitsversorgung

Das WIdO erfasst mit sei­ner Be­fra­gung auch, wie die Geflüchteten die medizinische Versorgung in Deutsch­land er­lebt bzw. in An­spruch genommen haben. So haben zwei Drittel in den letzten sechs Monaten ei­nen Arzt aufgesucht (68,3 Pro­zent), über­wie­gend we­gen allgemei­ner Gesundheits- und Vorsorgeuntersuchungen so­wie akuter leichter Er­kran­kung­en. In der Arzt-praxis oder im Krankenhaus stel­len sprachliche Barrieren ei­ne große Herausforderung dar: Mehr als je­der zwei­te Geflüchtete (56 Pro­zent) berichtet über große Schwie­rig­keit­en, sich verständlich zu ma­chen (siehe Abbildung 4).
Ähnlich hoch (51 Pro­zent) ist der An­teil derer, die nicht wis­sen, wel­che Gesundheitsangebote ih­nen über­haupt zur Verfügung ste­hen.

Umfassenden Zu­gang zu medizinischer Versorgung schaffen

Um den Schutzsuchenden zu helfen, sollten sie aus Sicht der Studienautoren ab dem ersten Tag in Deutsch­land ei­nen umfassenden Zu­gang zu medizinischer Versorgung er­hal­ten. Bürokratische und sprachliche Hemmnisse müs­sen abgebaut, psychotherapeutische An­ge­bo­te in der Traumabehandlung vorgehalten wer­den. Dabei müs­sen ins­be­son­de­re sprachliche Barrieren mitberücksichtigt wer­den. Hilfreich könnte es sein, geflüchtete Ärzte und Psychotherapeuten mög­lichst ge­zielt ins deutsche Gesundheitssystem einzugliedern. Ihre Hilfe ist für geflüchtete Patienten mög­li­cher­wei­se be­son­ders ak­zep­ta­bel, da sie aus den glei­chen Sprachräumen und Kulturkreisen kom­men.
„Neben ei­nem sicheren Aufenthaltsstatus, ei­ner passenden Un­ter­kunft, sinngebender Be­schäf­ti­gung und Freizeitangeboten kann Geflüchteten ein niedrigschwelliger Zu­gang zum Gesundheitssystem helfen, ih­re gesundheitlichen Probleme bes­ser zu be­wäl­ti­gen,“ so das Fa­zit von Helmut Schröder.

Die komplette Stu­die des WIdO kön­nen Sie hier herunterladen.

Pressekontakt:
Wissenschaftliches Institut der AOK (WIdO)
Website
Dr. Kai Behrens
Tel.: 030/34646-2309
Fax: 030/34646-332309
E-Mail: presse@wido.bv.aok.de

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    • Austausch mit führenden Stimmen des Housing First-Ansatzes
    • Begegnungen mit innovativen Praktiker:innen aus Europa und Nordamerika
    • Teilnahme an interaktiven Workshops, Exkursionen und Networking-Veranstaltungen
    • Mitwirkung an der zukünftigen Gestaltung von Housing First

    Eine Anmeldung und weitere Informationen, sind auf der Website zu finden.

    Kategorie: Veranstaltung
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