DIW und DGB warnen vor zunehmender Altersarmut
Nach einer Anfang des Jahres veröffentlichten Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin ist in den kommenden Jahren mit einer Zunahme der Altersarmut zu rechnen. Einen Grund dafür sieht das DIW im Rückgang des privaten Vermögens und der hohen Arbeitslosigkeit. Von Altersarmut betroffen werden nach DIW-Angaben vor allem Ostdeutsche sein.
Nach der Studie, die das DIW im Auftrag der Hans Böckler Stiftung erstellt hat, ist die Ungleichheit der Vermögensverteilung in Deutschland zwischen 2002 und 2007 stark gestiegen. Dabei haben sich auch die Unterschiede zwischen Ost und West weiter vergrößert. Für die mittleren Altersgruppen von 36 bis 65 Jahren in Ostdeutschland konstatiert die Studie einen deutlichen Vermögensrückgang von 10 bis 17 Prozent.
Nicht nur das DIW Berlin befürchtet eine Zunahme der Altersarmut, sondern auch der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB). Auf der Auftaktveranstaltung der bundesweiten Gewerkschaftskampagne „Rente muss zum Leben reichen“ in Leipzig forderte die stellvertretende DGB-Vorsitzende Annelie Buntenbach gesetzliche Mindestlöhne oberhalb der Armutsschwelle und eine neue Rentenformel, die Ansprüche von Geringverdienern und zeitweilig Erwerbslosen aufwertet.
Altersarmut hat soziale und gesundheitliche Folgen. Untersuchungen zeigen, dass die Anzahl der chronischen Erkrankungen sowie der psychischen Störungen bei armen älteren Menschen deutlich größer ist als in anderen Bevölkerungsschichten. Zudem nutzen von Armut Betroffene Angebote der medizinischen Versorgung und gesundheitsfördernde Angebote weniger als andere. Ein Grund dafür sind etwa die Zuzahlungen bei Medikamenten und Hilfsmitteln sowie gestiegene Pflegekosten.
Unterstützung für Senior/innen bieten zahlreiche Projekte, die sich in der Praxisdatenbank finden, etwa:
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Älterwerden und Gesundheit - Die Patientinnenschulung (Berlin)
Die KurVe (Hannover)