Webanalyse / Datenerfassung

Wir möchten diese Website fortlaufend verbessern. Dazu wird um Ihre Einwilligung in die statistische Erfassung von Nutzungsinformationen gebeten. Die Einwilligung kann jederzeit widerrufen werden.

Welcher Dienst wird eingesetzt?

Matomo

Zu welchem Zweck wird der Dienst eingesetzt?

Erfassung von Kennzahlen zur Webanalyse, um das Angebot zu verbessern.

Welche Daten werden erfasst?

  • IP-Adresse (wird umgehend anonymisiert)

  • Gerätetyp, Gerätemarke, Gerätemodell

  • Betriebssystem-Version

  • Browser/Browser-Engines und Browser-Plugins

  • aufgerufene URLs

  • die Website, von der auf die aufgerufene Seite gelangt wurde (Referrer-Site)

  • Verweildauer

  • heruntergeladene PDFs

  • eingegebene Suchbegriffe.

Die IP-Adresse wird nicht vollständig gespeichert, die letzten beiden Oktette werden zum frühestmöglichen Zeitpunkt weggelassen/verfremdet (Beispiel: 181.153.xxx.xxx).

Es werden keine Cookies auf dem Endgerät gespeichert. Wird eine Einwilligung für die Datenerfassung nicht erteilt, erfolgt ein Opt-Out-Cookie auf dem Endgerät, welcher dafür sorgt, dass keine Daten erfasst werden.

Wie lange werden die Daten gespeichert?

Die anonymisierte IP-Adresse wird für 90 Tage gespeichert und danach gelöscht.

Auf welcher Rechtsgrundlage werden die Daten erfasst?

Die Rechtsgrundlage für die Erfassung der Daten ist die Einwilligung der Nutzenden nach Art. 6 Abs. 1 lit. a der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO). Die Einwilligung kann auf der Datenschutzseite jederzeit widerrufen werden. Die Rechtmäßigkeit der bis zum Widerruf erfolgten Datenverarbeitung bleibt davon unberührt.

Wo werden die Daten verarbeitet?

Matomo wird lokal auf den Servern des technischen Dienstleisters in Deutschland betrieben (Auftragsverarbeiter).

Weitere Informationen:

Weitere Informationen zur Verarbeitung personenbezogener Daten finden sich in den Datenschutzhinweisen.

Aktiv für Gesundheit und Chancengleichheit

Die Beziehung zwischen Wissen und Handeln ist keine Einbahnstraße

Ansgar Gerhardus , Institut für Public Health und Pflegeforschung der Universität Bremen, Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Public Health (DGPH)
03.03.2013

Interview mit Prof. Dr. Ansgar Gerhardus

Gesundheit Berlin-Brandenburg (GBB):  Sehr geehrter Herr Prof. Gerhardus, Ihr Er­öff­nungs­vor­trag auf dem 18. Kon­gress Ar­mut und Ge­sund­heit steht un­ter dem Ti­tel „Vom Wissen zum Handeln und zu­rück: Brücke, Boot oder (U-)Bahn?“ Was kön­nen wir uns von Ihrem Vortrag er­war­ten?

Gerhardus: Das Kongressmotto „Brücken bau­en zwi­schen Wissen und Handeln - Stra­te­gien der Ge­sund­heits­för­de­rung“ greift ein wichtiges Problem auf: Auf der ei­nen Sei­te produzieren wir Wissen, das nicht genutzt wird, auf der anderen Sei­te handeln wir, oh­ne dass es ei­ne wissenschaftliche Grund­la­ge gibt. Brücken zu bau­en macht in so ei­ner Si­tu­a­ti­on sehr viel Sinn. Das setzt aber voraus, dass ich auf beiden Sei­ten aus­rei­chend Sub­stanz habe, auf die sich ei­ne Brücke stüt­zen kann. In der Re­a­li­tät fehlt aber für viele Bereiche der Ge­sund­heits­för­de­rung diese Sub­stanz, sprich die un­mit­tel­bar passenden Stu­di­en. Mit Recht gibt es da­her den Ruf nach zielgerichteter und bes­ser ausgestatteter For­schung. Bis die Ergebnisse da­raus vorliegen, wird man als zweit­bes­te Lö­sung da­rauf an­ge­wie­sen sein, Da­ten und Informationen von verstreut liegenden „Wissensinseln“ zusammenzutragen. Diese sind sel­ten durch feste Brücken verbunden, da­für braucht es Boote.

GBB:  Der thematische Schwer­punkt des diesjährigen Kongresses liegt auf der Verknüpfung von Wissen und Handeln und da­mit auch auf  der Fra­ge nach gelingendem Praxistransfer in der Prä­ven­ti­on und Ge­sund­heits­för­de­rung. Vor welchen Herausforderungen ste­hen wir hier aus Ihrer Sicht?

Gerhardus:  Bei dem Kon­gress „Ar­mut und Ge­sund­heit“ geht es im­mer auch um die Fra­ge, wel­che Fol­gen die ungleiche Verteilung von Res­sour­cen auf die Ge­sund­heit hat. Wir haben aber auch ein Prob­lem der unglei­chen Verteilung von Wis­sen bzw. der Wis­sens­pro­duk­tion: Bei­spiels­wei­se hat ei­ne Grup­pe von Wis­sen­schaft­ler/in­nen aus­ge­rech­net, dass die National Institutes of Health trotz 4 Mil­lio­nen Schuss­waf­fen­op­fern in den letzten 40 Jahren nur drei For­schungs­projekte zu dem The­ma ge­för­dert haben. Bei Toll­wut wurden da­ge­gen im glei­chen Zeit­raum mehr Projekte gefördert, als es Fälle gab. Bezogen auf un­se­re Si­tu­a­ti­on sollten wir dis­ku­tie­ren: Brauchen wir wirk­lich die fünfhundertste Stu­die zur Fra­ge, ob man mit ei­nem leicht modifizierten Diätprogramm nach sechs Monaten zwei Ki­lo ab­neh­men kann? Oder sollten wir uns nicht auf die vielen Bereiche kon­zen­trie­ren, in de­nen trotz dringenden Hand­lungs­be­darfs große Wis­sens­lü­cken exis­tie­ren, wie z.B. Stra­te­gien zur Verringerung so­zi­al be­ding­ter gesundheitlicher Un­gleich­heit?

In Deutsch­land gibt es ins­ge­samt deut­lich zu we­nig For­schungs­för­derung für die Bereiche Prä­ven­ti­on und Ge­sund­heits­för­de­rung. Das hängt auch mit der gegenwärtigen Ausschreibungssystematik zu­sam­men: Viele For­schungsförderprogramme ori­en­tie­ren sich an definierten Krankheitsentitäten oder an technischen Innovationen. Ge­sund­heits­för­de­rung bezieht sich da­ge­gen nicht auf bestimmte Er­kran­kung­en und wird pri­mär durch so­zi­ale Innovationen, nicht durch technische Innovationen ge­tra­gen.

Hier sollten wir so­wohl die For­schungsförderer wie auch die An­wen­der/in­nen von For­schung stärker in die Pflicht neh­men: Ob Brücke, Boot oder (U-)Bahn - die Beziehung zwi­schen Wissen und Handeln ist kei­ne Ein­bahn­stra­ße. Die Pra­xis sollte der For­schung und der For­schungsförderung genauer und deut­licher als bis­her sa­gen, wo For­schungsbedarf besteht.

GBB:  Wie könnte ei­ne gelungene Schnittstelle zwi­schen Pra­xis und Wis­sen­schaft aus­se­hen? Be­darf es hier ne­ben einschlägigen Stu­di­en auch eigene Akteure oder Formate, die ei­ne In­ter­pre­ta­ti­on und Auf­be­rei­tung des vorliegenden Wissens für die Pra­xis leis­ten?

Gerhardus:  Wir haben lange geglaubt, um Wis­sen­schaft für die Pra­xis nutz­bar zu ma­chen, genüge es, den wissenschaftlichen Duk­tus in ei­ne für Prak­ti­ker/in­nen verständliche Spra­che zu über­set­zen. Abgesehen von ei­nem gewissen Dün­kel, der in die­ser An­nah­me steckt: Das entscheidende Problem liegt in den unterschiedlichen Be­din­gung­en und Anreizsystemen, die für die Wis­sen­schaft an Uni­ver­si­tä­ten ei­ner­seits und die Pra­xis an­de­rer­seits gel­ten. Eine Schnittstelle müsste da­her nicht nur ein Ort der Über­set­zung, In­ter­pre­ta­ti­on und Auf­be­rei­tung sein, son­dern Raum für Verhandlungen bie­ten: Welche Themen, wel­che Probleme sind wich­tig? Für wel­che Aspekte ei­ner Ent­schei­dung kön­nen wir auf wis­sen­schaft­liche Erkenntnisse verzichten, für wel­che nicht? Wie zu­ver­läs­sig (und da­mit wie kosten- und zeit­auf­wän­dig) müs­sen wissenschaftliche Erkenntnisse sein, um gesundheitsrelevante Ent­schei­dung­en tref­fen zu kön­nen?

Für den Be­reich der Krankenversorgung gibt es be­reits ei­nen institutionellen An­satz in Form des Ge­mein­sa­men Bundesausschusses im Zu­sam­men­spiel mit dem In­sti­tut für Qua­li­tät und Wirt­schaft­lich­keit im Ge­sund­heits­we­sen. Aus den USA kom­men vielversprechende Beispiele, wie das Förderprogramm zu Comparative Effectiveness Research und das nachfolgende Patient-Centered Outcomes Research In­sti­tute. Für Prä­ven­ti­on und Ge­sund­heits­för­de­rung wä­re et­was Vergleichbares drin­gend not­wen­dig.

GBB: Da wir in der Abschlussdiskussion mit Vertreter/in­nen aller Bundestagsfraktionen „He­raus­for­de­run­gen der Bundespolitik“ dis­ku­tie­ren: Was er­hof­fen Sie sich von der Politik, wo se­hen Sie den größten Handlungsbedarf?

Gerhardus:  Mit Blick auf das The­ma „Vom Wissen zum Handeln“ sehe ich für Prä­ven­ti­on und Ge­sund­heits­för­de­rung drei zentrale Herausforderungen: (1) Zusammentragen und Priorisieren des For­schungs­be­darfs in Prä­ven­ti­on und Ge­sund­heits­för­de­rung. (2) Eine Verständigung da­rü­ber, welchen Grad an wis­senschaftlicher Zu­ver­läs­sig­keit wir für wichtige gesundheitsbezogene Ent­schei­dung­en voraussetzen wol­len. (3) Eta­blie­rung von  Mechanismen, die da­für sor­gen, dass der so erhobene Forschungsbedarf in Forschungsausschreibungen transformiert wird.

GBB: Herzlichen Dank für das Ge­spräch!

Am Mittwoch, den 6. und Donnerstag, den 7. März 2013 findet der Kongress Armut und Gesundheit in der Technischen Universität Berlin statt. Das komplette Programm für den Kongress sowie weitere Informationen finden Sie hier.

Zurück zur Übersicht
  • Stadtteilzentrum Nordstadt Hannover

    Soziale Arbeit mit Sport und Bewegung

    Nach dem erfolgreichen Abschluss unseres Analyseprozesses im vergangenen Jahr knüpfen wir direkt an das Motto unseres letzten Dialogforums an: "Machen statt reden!" 

    Unter dem Leitsatz "Von der Praxis für die Praxis" planen wir für den November einen Fachtag mit Netzwerktreffen – praxisnah, dialogorientiert und mit viel Raum für Austausch.

    Die Veranstaltung greift zentrale Bedarfe aus dem Netzwerk auf und bietet u. a. die Möglichkeit, spannende Projekte kennenzulernen sowie praxisrelevante Impulse in verschiedenen Workshops mitzunehmen. 

    Weitere Informationen und den Link zur Anmeldung finden Sie hier.

    Kategorie: Netzwerktagung
    Veranstalter: MOBILEE
  • München

    Mit dabei statt dran vorbei!

    Methoden-Workshop zur Ansprache schwer erreichbarer Zielgruppen

    Nicht jeder Mensch hat die gleichen Chancen auf ein gesundes Leben. Die Gründe dafür sind vielfältig – etwa ein geringes Einkommen, ein niedriger Bildungsstand oder belastende Lebensumstände. Denn Gesundheit wird nicht nur individuell gestaltet, sondern ist stark vom sozialen Umfeld und den Lebensbedingungen geprägt. Viele Präventions- und Gesundheitsförderungsangebote erreichen nach wie vor hauptsächlich Menschen mit höherem Bildungsniveau und Einkommen. Oft, wenn auch unbewusst, sind diese Angebote in ihrer Struktur, Sprache oder Zugänglichkeit nicht auf die Lebensrealität benachteiligter Menschen zugeschnitten. Aber: Es gibt Wege, sie zu erreichen, einzubinden und ihre Teilhabe zu stärken. Dazu organisiert die Koordinierungsstelle Gesundheitliche Chancengleichheit Bayern die Veranstaltung: „Mit dabei statt dran vorbei! Methoden-Workshop zur Ansprache schwer erreichbarer Zielgruppen“.

    Weitere Informationen zur Veranstaltung finden Sie auch auf unserer Homepage.

    Kategorie: Workshop
    Veranstalter: KGC Bayern
  • Hamburg

    2. Fachtag zur Cannabisprävention in Elternabenden

    Vor dem Hintergrund der inzwischen erfolgten Teillegalisierung von Cannabis hat das Institut für interdisziplinäre Sucht- und Drogenforschung (ISD) in Kooperation mit regionalen Fachstellen für Suchtprävention die Präventionsmaßnahme „Elternabende zur suchtpräventiven Information zum Thema Cannabis (ESIC)“ entwickelt. Auf den ESIC-Elternabenden wird Eltern das nötige Wissen und Know-how vermittelt, um mit Jugendlichen präventiv über Cannabis zu sprechen.

    Auf dem Fachtag wird am Vormittag neben aktuellen Entwicklungen im Bereich Cannabis die Frage beleuchtet, wie Eltern aus spezifischen Zielgruppen durch Elternabende besser erreicht werden können. Am Nachmittag haben Lehrkräfte, Präventionsfachkräfte und Schulsozialarbeiter*innen die Möglichkeit, sich in der Durchführung der Maßnahme schulen zu lassen. Parallel können sich alle bereits geschulten Personen in einem Workshop mit ESIC-Mitarbeiter*innen über ihre praktischen Erfahrungen austauschen.

    Die Veranstaltung findet sowohl vor Ort in Hamburg als auch digital statt. Weitere Informationen finden Sie hier.

    Kategorie: Fachtagung
    Veranstalter: Institut für interdisziplinäre Sucht- und Drogenforschung (ISD)

… weitere Termine

Leitfaden zur Erstellung von Artikeln

Reichen Sie gern Ihren Artikel zur soziallagenbezogenen Gesundheitsförderung bei der Geschäftsstelle des Kooperationsverbundes ein! Für die Erstellung eines Artikels finden Sie hier einen Leitfaden mit unseren formalen und inhaltlichen Anforderungen.  

Ansprechpersonen

Die Geschäftsstelle des Kooperationsverbundes Gesundheitliche Chancengleichheit erreichen Sie jederzeit hier.

Mit unserem News­letter immer aktuell informiert

Informationen über aktuelle Ent­wick­lung­en in der so­zi­al­la­gen­be­zoge­nen Ge­sund­heits­för­de­rung, neue An­ge­bo­te "Guter Pra­xis" so­wie über Ver­an­stal­tung­en, Wett­be­wer­be und Li­te­ra­tur zu diesem The­ma. Ent­wick­lung­en im Ko­o­pe­ra­ti­ons­ver­bund und Neu­ig­keit­en auf der Internetplattform wer­den eben­falls vorgestellt.

nach oben