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Aktiv für Gesundheit und Chancengleichheit

Armut und Ernährung in Familien mit Kindern

08.08.2025

Die Studie MEGA_kids

Dieser Artikel ist zuerst in der - außerordentlich empfehlenswerten - Zeitschrift StadtpunkteTHEMA, Ausgabe Juni 2025, "Butter bei die Fische! Gerechte Ernährungsumgebungen gemeinsam gestalten" der Hamburgischen Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitsförderung (HAG) erschienen.

Im Jahr 2022 waren nach Angaben des Statistischen Bundesamts 14,7 Prozent der Bevölkerung in Deutschland armutsgefährdet; 12,2 Mio. Menschen verfügten also über weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens der Gesamtbevölkerung. Besonders häufig betroffen waren Alleinerziehende und Familien mit drei oder mehr Kindern. Die „Multidisziplinare Erhebung der Ernährungs- und Gesundheitssituation von Personen in armutsgefährdeten Haushalten mit Kindern“ (MEGA_kids) hat ebendiese Bevölkerungsgruppe,  also Erwachsene, Kinder und Jugendliche aus armutsgefährdeten Haushalten, in den Blick genommen.
 

Ernährungsrealitäten armutsgefährdeter Familien

Bislang ist wenig bekannt darüber, in welchem Ausmaß armutsgefährdete Haushalte in Deutschland materielle und soziale  Beeinträchtigungen im Bereich Ernährung erfahren. Die vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) geförderte  MEGA_kids Studie, die von 2021 bis 2024 von der Universität Hohenheim und der Charité Universitätsmedizin Berlin durchgeführt  wurde, liefert nun wichtige Daten. Um einen umfassenden Einblick in die Ernährungsbedingungen, die Ernährung und weitere Aspekte der Gesundheit der Zielgruppe zu erhalten, wurden in einem MixedMethodsDesign sowohl quantitative (standardisierte Befragung) als auch qualitative Methoden (semistrukturierte Interviews, World Cafés) angewendet. Die Ergebnisse der nicht repräsentativen Stichprobe zeigen, dass rund 19 Prozent der 489 an der standardisierten Befragung teilgenommenen Haushalte in den 30 Tagen vor der Befragung  moderat und weitere rund 3 Prozent stark in ihrem ökonomischen Zugang zu Lebensmitteln eingeschränkt waren. Tritt dieser Aspekt der  sogenannten Ernährungsunsicherheit auf, machen sich Betroffene typischerweise zunächst Sorgen darum, dass das Essen ausgeht. Verschärft sich die finanzielle Situation weiter, wird die Varietät von Lebensmitteln eingeschränkt. In den qualitativen Teilstudien  berichteten die Eltern zum Beispiel, dass es dauerhaft oder am Ende des Monats als Brotbelag nur Marmelade gebe, weil diese günstiger sei als anderer Brotbelag. Zeitweise essen moderat Betroffene zumindest weniger, als sie normalerweise essen würden, weil das Geld nicht reicht. Bei starker Betroffenheit ist der ökonomische Zugang zu Lebensmitteln so stark einge schränkt, dass die Betroffenen den ganzen Tag nichts essen und zumindest zeitweise Hunger leiden.

Ernährungsunsicherheit grenzt aus und macht krank

Auch die sozialen Funktionen der Ernährung waren bei einem großen Teil der Befragten eingeschränkt: 70 Prozent der Eltern waren von  psychosozialer Ernährungsunsicherheit betroffen, was in diesem Zusammenhang meint, dass sie sich für ihre Ernährungssituation  schämten und/oder sie es unfair fanden, dass andere Menschen sich alle Lebensmittel leisten können und sie sich nicht die Lebensmittel leisten können, die sie brauchen. Die qualitativen Teilstudien deuten darauf hin, dass auch die ernährungsbezogene soziale Teilhabe bei  Betroffenen deutlich eingeschränkt war. Beispielsweise berichteten die Eltern, dass man sich auswärts keine Tasse Kaffee leisten könne oder die Kinder ihre Freund:innen nicht mit nach Hause bringen dürften, weil man außer Leitungswasser nichts anbieten könnte. Beide Aspekte der Ernährungsunsicherheit (ökonomischer Zugang, psychosozial) zeigen signifikante Zusammenhänge unter anderem mit dem Vorliegen psychischer Erkrankungen bei dem teilnehmenden Elternteil. Bei den Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen der Stichprobe zeigten sich eine deutlich höhere mediane Verzehrmenge von Fleisch und Wurstwaren, eine höhere Energiezufuhr über  nährstoffarme, energiedichte Lebensmittel, eine niedrigere Verzehrmenge an Obst, Gemüse, Fisch und Getreideprodukten als empfohlen und eine hohe Adipositasprävalenz.

Daten für Taten: Ernährungssicherheit individuell und strukturell stärken

Zusammengefasst zeigen diese Ergebnisse dringenden Handlungsbedarf. Um die Ernährungs- und Gesundheitssituation  armutsgefährdeter Bevölkerungsgruppen besser zu verstehen und geeignete Präventionsmaßnahmen zu entwickeln, müssen  armutsgefährdete Bevölkerungsgruppen an der Ernährungs- und Gesundheitsforschung stärker beteiligt werden. Dafür müssen Zugangswege und Erhebungsinstrumente optimiert werden. Die Teilnehmenden der qualitativen Teilstudien schlugen zur Verbesserung ihrer Ernährungssituation vor allem verhältnispräventive Maßnahmen wie etwa günstigere Preise für ernährungsphysiologisch günstige  Lebensmittel vor. Weitere Maßnahmen könnten beispielsweise den Ausbau verlässlicher, niedrigschwelliger Unterstützungsangebote  (wie Familien-/Gemeinschaftszentren mit Mittagstisch) umfassen. Zur Förderung ernährungsbezogener sozialer Teilhabe sollten innovative Ansätze, wie Restaurants und Cafés mit differenzierten Preisen und Zuschüssen für armutsgefährdete Familien, diskutiert und  erprobt werden. In Anbetracht des zum Teil eingeschränkten Zugangs der Teilnehmenden zu Mahlzeiten in den Kinderbetreuungseinrichtungen und Schulen sollte dieser Zugang für Kinder und Jugendliche aus armutsgefährdeten Haushalten durch weniger bürokratischen Aufwand deutlich vereinfacht werden. Ergänzt werden sollten die verhältnisorientierten Maßnahmen durch  verhaltenspräventive Maßnahmen, die die Lebensbedingungen armutsgefährdeter Familien berücksichtigen.

 

Literatur bei den Verfasserinnen.

Mehr Informationen: Simmet A., Schleicher R., Teut M et al. (2024): Die Ernährungs- und Gesundheitssituation armutsgefährdeter Familien mit minderjährigen Kindern – Ergebnisse der Studie MEGA_kids. In: Deutsche Gesellschaft für Ernährung (Hrsg.): 15. DGE-Ernährungsbericht, Bonn 2024, S. 116–188.

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  • Bundesweit - vor Ort und online

    "Lass Zuversicht wachsen – Psychisch stark in die Zukunft"

    Woche der Seelischen Gesundheit 2025

    Die Woche der Seelischen Gesundheit 2025 legt den Fokus auf die zahlreichen präventiven und psychosozialen Hilfsangebote in ganz Deutschland und nimmt insbesondere die Bedürfnisse (psychisch erkrankter) junger Menschen in den Blick, damit wir gemeinsam mit optimistischem Blick Richtung Zukunft schauen können.

    Jährlich finden über 800 Events regional vor Ort und online. Ob Vorträge, Workshops, Podcasts oder Kunstausstellungen – alle sind eingeladen, bei verschiedenen Veranstaltungsformaten und Aktionstagen die kleinen und großen Angebote der psychiatrischen und psychosozialen Einrichtungen in ihrer Umgebung kennenzulernen.

    Weitere Informationen finden Sie hier.

    Kategorie: Aktionswoche
    Veranstalter: Aktionsbündnis Seelische Gesundheit
  • 26.10.2025 - 28.10.2025

    Potsdam

    64. DHS Fachkonferenz SUCHT

    Die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V. (DHS) lädt mit der 64. DHS Fachkonferenz SUCHT zum Dialog und intensiven fachübergreifenden Austausch ein: Vom 27. bis 29. Oktober 2025 geht es im Kongresshotel Potsdam um Schnittstellen im Suchthilfesystem. Fachleute, Praktiker:innen und Forschende aus den Handlungsbereichen Prävention, Beratung, Behandlung und Sucht-Selbsthilfe geben Impulse, um Verzahnungen weiterzuentwickeln und zeigen Verbesserungs- sowie Vernetzungspotenziale auf.

    Das Programm und die Online-Anmeldung werden voraussichtlich ab Mitte Juni 2025 auf der Tagungs-Website www.dhs-fachkonferenz.de freigeschaltet. Mit Fragen rund um die DHS Fachkonferenz Sucht 2025 wenden Sie sich gerne an Doris Kaldewei, kaldewei[at]dhs.de.

    Kategorie: Fachtagung
    Veranstalter: Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen
  • Berlin

    Teilhabe und Selbstbestimmung von Kindern und Jugendlichen mit Beeinträchtigungen

    Der diesjährige Kongress der Deutschen Vereinigung für Rehabilitation (DVfR) widmet sich der Frage, wie für junge Menschen mit eingreifenden körperlichen oder psychischen Beeinträchtigungen die individuell nötigen Anpassungen in verschiedenen Lebensbereichen umgesetzt werden können.

    Kinder und Jugendliche mit komplexen Gesundheitsstörungen benötigen oft spezifische Hilfen, um ihre Entwicklungsaufgaben zu bewältigen. Diese Unterstützungsleistungen müssen bedarfsgerecht gestaltet werden – was zu häufig aber (noch) nicht der Fall ist. Dadurch werden die volle, wirksame und gleichberechtigte Teilhabe und größtmögliche Selbstbestimmung nicht erreicht.

    Weitere Informationen zu der Veranstaltung auf der Website.

    Kategorie: Konferenz
    Veranstalter: Deutsche Vereinigung für Rehabilitation

… weitere Termine

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