11. Kongress Armut und Gesundheit diskutiert Präventionsziele gegen Armut
Zunehmende Armut in Deutschland beeinflusst die Gesundheit von sozial benachteiligten Bevölkerungsgruppen. Arme Menschen habe eine cirka sieben Jahre kürzere Lebenserwartung als der Bevölkerungsdurchschnitt. Vor diesem Hintergrund stellte der 11. Kongress Armut und Gesundheit Handlungsansätze und Ziele in verschiedenen Lebenswelten und Politikbereichen in den Mittelpunkt der zweitätigen Veranstaltung. In 60 Foren tauschten sich mehr als 1300 Teilnehmer/innen darüber aus, wie soziallagenbezogene Präventionsangebote zu entwickeln und zu fördern sind.
Eine wesentliche Strategie zur Verminderung sozialer Ungleichheit besteht laut Rolf Rosenbrock, Mitglied des Sachverständigenrates für die Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen, darin, Primärprävention und Gesundheitsförderung in den jeweiligen Lebenswelten nicht so sehr für, sondern mit den Zielgruppen zu betreiben.
Einigkeit unter den Teilnehmer/innen bestand darin, dass nur verzahntes Handeln aller Beteiligten das soziale Ungleichgewicht und die negativen Auswirkungen auf die Gesundheit auflösen kann. Beispielhaft steht dafür der „Kooperationsverbund Gesundheitsförderung bei sozial Benachteiligten“ wie Elisabeth Pott, Direktorin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, erläuterte. Er verfolgt das Ziel, auf Bundes- und Länderebene Praxisprojekte in den Gemeinden zu etablieren und zu stärken. In ihm arbeiten neben der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung unter anderem alle Krankenkassenarten, die Bundesvereinigung für Gesundheit und alle Landesvereinigungen für Gesundheitsförderung, Verbände der Ärzteschaft und der Wohlfahrtspflege sowie das Wissenschaftszentrum Berlin als Vertreter der Wissenschaft.
Der 12. Kongress Armut und Gesundheit findet am 1. und 2. Dezember 2006 in Berlin statt. Ausführliche Informationen zum Kongress sind unter www.armut-und-gesundheit.de abrufbar.