1. Jahrestag des Nationalen Aktionsplans "IN FORM"
Am 1. Jahrestag des Nationalen Aktionsplans "IN FORM - Deutschlands Initiative für gesunde Ernährung und mehr Bewegung" haben Bundesernährungsministerin Ilse Aigner und Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt am Donnerstag eine positive Bilanz gezogen: „Wir haben in den vergangenen Monaten durch unsere zahlreichen Projekte und Aktionen viele Menschen zu einem gesünderen Lebensstil motivieren können", sagten die beiden Ministerinnen, deren Ressorts IN FORM tragen und dabei von den Ländern, den Kommunen und der Zivilgesellschaft unterstützt werden. Ziel von IN FORM ist die Prävention von Fehlernährung, Bewegungsmangel, Übergewicht und damit zusammenhängenden Krankheiten, vor allem bei sozial Benachteiligten aller Altersgruppen in deren Lebenswelten. Die Initiative ist bis zum Jahr 2020 angelegt, für den Zeitraum 2008 bis 2010 stehen jährlich jeweils 5 Millionen Euro zur Verfügung.
Über den Nationalen Aktionsplan IN FORM werden zahlreiche Projekte gefördert. Ziel ist, dauerhafte, qualitätsgesicherte Angebote anzustoßen, vorhandene Vorhaben besser zu vernetzen und neue Kooperationen anzuregen. Die Menschen sollen in ihrem konkreten Lebensumfeld, dort wo sie leben, arbeiten, lernen und spielen, gezielt erreicht werden.
Zu den Schwerpunkten, die beide Ministerien fördern, gehören etwa die "Aktionsbündnisse gesunde Lebensstile und Lebenswelten". Dabei werden bestehende Angebote vor Ort vernetzt und unterschiedliche Akteure zusammengebracht. Chancengleichheit steht hierbei im Fokus. So soll zum Beispiel durch eine engere Kooperation von Schulen und Sportvereinen das schulische Sportangebot attraktiver werden.
Ein weiterer Schwerpunkt sind die 24 Kinderleicht-Regionen, in denen Zusammenschlüsse regionaler Akteure erproben, wie Kinder gesunde Ernährung und viel Bewegung von klein auf erleben können. Der Fokus liegt auf Familien, die über die herkömmlichen Informationswege nur schwer erreicht werden können.
Ein weiteres Beispiel für die im Rahmen von IN FORM angestrebte Bündelung der Aktivitäten von Bund und Ländern sind die Vernetzungsstellen für die Schulverpflegung. Sie unterstützen und bringen diejenigen zusammen, die sich für die Verwirklichung einer gesunden Schulverpflegung und deren Verknüpfung mit der Ernährungsbildung in der Schule engagieren.
Die „Zentren für Bewegungsförderung“ in allen 16 Bundesländern sollen künftig einen Überblick über Bewegungsangebote geben, über gute Praxisbeispiele informieren und als kompetente Ansprechpartner für Verbände, Einrichtungen sowie Bürgerinnen und Bürger zur Verfügung stehen. Im ersten Jahr sollen hier vorrangig ältere Menschen angesprochen werden.
Die Projekte von IN FORM verstehen sich als Initialmaßnahmen, die von den jeweiligen Akteuren übernommen und selbständig weitergeführt werden. Dazu ist die Zusammenarbeit mit großen Verbänden, wie dem Deutschen Olympischen Sportbund und anderen Beteiligten aus Wirtschaft und Zivilgesellschaft zielführend, so heißt es aus dem Bundesgesundheitsministerium.
Eine Übersicht über die Vielzahl der IN FORM-Projekte sowie weitere Informationen zum Aktionsplan finden Sie unter: www.in-form.de.
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Die Praxisdatenbank auf www.gesundheitliche-chancengleichheit.de enthält über 1800 Projekte, darunter zahlreiche zum Thema Gesundheitsförderung bei sozial benachteiligten Kindern. In diesem Pool befinden sich auch vom Kooperationsverbund als Good Practice identifizierte Projekte, wie etwa "fit is cool" - Thüringer Netzwerk für Bewegung und ausgewogene Ernährung.
Ziel dieses Netzwerkes ist es, dass alle Akteurinnen und Akteure - von der Lebensmittelindustrie, dem Sport, der Agrarwirtschaft, des Gesundheitsbereiches, der Politik, der Eltern und Kinder bis hin zu den Medien - zusammenwirken. Zentrales Element des Netzwerks ist die Etablierung eines langfristigen Ernährungs- und Bewegungsangebotes in jeden Landkreis und jeder kreisfreien Stadt Thüringens für übergewichtige Kinder, begleitet durch schulische Angebote und eine Medienpartnerschaft zur Sensibilisierung für die Thematik und angebotene Interventionen.