Berliner Spaziergangsgruppen
Kurzbeschreibung mit Zielen und Maßnahmen
Bei den Berliner Spaziergangsgruppen handelt es sich um ehrenamtlich begleitete, regelmäßige Spaziergänge im Stadtteil. Neben Bewegung an frischer Luft geht es vor allem um Austausch, Gespräche und Geselligkeit. Die Idee für Spaziergangsgruppen wurde gemeinsam mit Älteren entwickelt. Darauf aufbauend entwickelte das Zentrum für Bewegungsförderung Berlin (ZfB) ein Konzept und unterstützt seit 2010 den Auf- und Ausbau von Berliner Spaziergangsgruppen.
Ziel des ZfB Berlin ist es, soziale und nachbarschaftliche Einrichtungen im Stadtteil (z. B. Nachbarschaftshäuser, Pflegestützpunkte, Seniorenwohnhäuser, Kirchengemeinden, Sportvereine) zu unterstützen, ihre bewegungsförderlichen Angebote niedrigschwellig auszubauen. Der Aufbau einer Spaziergangsgruppe hat hierbei den Vorteil, dass es keine/n speziellen Trainer/in, Räumlichkeiten oder Materialien braucht. Die entsprechende Einrichtung fungiert als Treff- und Ausgangspunkt der Gruppe und ein/e hauptamtliche Mitabeiter/in übernimmt eine koordinierende Rolle.
Das Angebot des gemeinsamen Spazierengehens zielt darauf ab, besonders jene älteren Menschen für regelmäßige Bewegung zu motivieren, die sich alleine nicht mehr so sicher auf den Beinen fühlen oder gerne gemeinsam unterwegs sind. Die Teilnahme ist je nach Gruppe mit und ohne Mobilitätseinschränkungen möglich. Durch die begleiteten Runden im Stadtteil wird Gangsicherheit gewonnen, um auch im Alltag mobil und selbstständig zu bleiben.
Im April 2020 wurde das Angebot um "Berliner 1 zu 1 Spaziergänge" erweitert. Ein zentrales Ziel der Spaziergänge ist die Förderung der sozialen Teilhabe älterer Menschen.
Ein Mangel an sozialen Kontakten im Alter hat negativen Einfluss auf das subjektive Wohlbefinden und auf die Lebenszufriedenheit. Für viele z. B. allein, mit wenig
sozialen Kontakten oder sozial isoliert lebenden älteren Menschen kann Bewegung
in einer Gruppe ungewohnt oder sogar unbekannt sein, so dass ein Gruppenangebot
eine Hürde zur Teilnahme an bewegungsförderlichen Aktivitäten bedeuten kann. Bei
älteren Menschen mit zusätzlich wenig bis keiner Bewegungserfahrung kann dies
gleich doppelt zutreffen. Um dies aufzufangen sind Berliner 1 zu 1 Spaziergänge eine
weitere Möglichkeit, insbesondere alleinlebenden oder belasteten älteren Menschen
ein Angebot zu machen, um ihnen im Alltag Abwechslung zu bieten oder aus der sozialen
Isolation zu helfen.
Hierbei trifft eine Spaziergangsbegleiterin oder ein Spaziergangsbegleiter eine ältere
Person zum gemeinsamen Spazierengehen. Mittelfristig ist es wünschenswert, dass
Teilnehmende des individuellen Angebotes in das Angebot der Spaziergangsgruppen
aufgenommen und integriert werden.
Folgende Merkmale zeichnen das Angebot aus:
Niedrigschwelligkeit und Alltagsbezug: Die Teilnahme ist kostenlos und ohne Anmeldeformalitäten. Spezielle Fähigkeiten oder (Sport-) Bekleidung ist nicht erforderlich und ein Einstieg ist jederzeit möglich.
Flexibel gestaltbar: Wie lange, wie oft und in welchem Tempo spaziert wird entscheidet die Gruppe gemeinsam und ist abhängig von den Möglichkeiten der Teilnehmenden. Da es für die Spaziergänge keinen festen Ort braucht, lässt das Angebot viel Gestaltungsspielraum für eigene Vorstellungen.
Erkundung von Bewegungsräumen: Jede und jeder in der Gruppe kennt schöne Ecken in der Nachbarschaft, die gemeinsam entdeckt werden können. Die Gruppe gibt Sicherheit, auch unbekannte Ecken zu erkunden. Es gibt somit zahlreiche Anregungen für alltägliche Spaziergänge und Transfer in den Alltag.
Dokumente zur Darstellung des Angebotes
Annemarie Staub
Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung
Oranienstraße 106
10969
Berlin
(
Berlin
)
E-Mail: Annemarie.Staub@SenGPG.Berlin.de
Website: https://www.gesundheitbb.de/zfb