Wenn Engagement das Dorf stärkt – digitaler Austausch zu Dorfkümmer*innen
Wie lässt sich das Leben in ländlichen Regionen lebendig, solidarisch und zukunftsfähig gestalten? Dieser Frage widmeten sich am 13. November 2025 48 Teilnehmende aus Kommunen, Vereinen, Initiativen und der sozialen Arbeit im Rahmen der digitalen Fortbildung „Dorfkümmer*innen – Engagement für ein lebendigeres Dorf“. Eingeladen hatte die Koordinierungsstelle Gesundheitliche Chancengleichheit Sachsen-Anhalt (KGC) der Landesvereinigung für Gesundheit Sachsen-Anhalt e. V., gefördert durch das GKV-Bündnis für Gesundheit.
Dorfkümmer*innen spielen vielerorts eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, Menschen zu vernetzen, Anliegen aufzunehmen und Projekte anzustoßen, die das Leben im Dorf bereichern. Sie sind häufig erste Ansprechpersonen vor Ort und tragen dazu bei, soziale Teilhabe zu stärken und lokale Gemeinschaften widerstandsfähiger zu machen. Welche Strukturen sich dafür bewährt haben und wie Gemeinden solche Funktionen langfristig etablieren können, stand im Zentrum der Veranstaltung.
Zu Beginn gab Anne Jessen von der Akademie für die Ländlichen Räume Schleswig-Holsteins e. V. einen Einblick in die Entwicklung, Aufgaben und Rahmenbedingungen von Dorfkümmer*innen. Sie zeigte auf, wie vielfältig diese Arbeit sein kann – von der Begleitung älterer Menschen über die Organisation von Begegnungsangeboten bis hin zur Initiierung gemeinschaftlicher Projekte. Sie beschrieb, was es braucht, um diese Strukturen langfristig zu verstetigen. Des Weiteren stellte sie die Arbeit des Dorfkümmer*innen-Netzwerks, als Anlaufstelle für aktive Dorfkümmer*innen sowie interessierte Gemeinden, landesweite und regionale Vernetzungsstelle und Anbieter für Fort- und Weiterbildungen vor.
Martina Franzen, aktive Dorfkümmerin für sechs Gemeinden in Schleswig-Holstein, verdeutlichte in ihrem Praxisbericht, was dieses Engagement im Alltag bedeutet. Sie berichtete von ihren Aufgaben, den Erfolgen und Herausforderungen ihrer Arbeit mit den Menschen in der Gemeinde. Ihre Beispiele machten anschaulich, wie wichtig persönliche Vernetzung, Vertrauen und eine verlässliche Unterstützung durch kommunale Akteur*innen sind.
Im Anschluss nutzten die Teilnehmenden den digitalen Austauschraum, um eigene Erfahrungen einzubringen und gemeinsam zu diskutieren, welche Voraussetzungen es braucht, um Dorfkümmer*innen-Strukturen auch in Sachsen-Anhalt weiter auszubauen. Dabei wurde deutlich, dass es verlässliche Rahmenbedingungen, klare Ansprechpartner*innen und langfristige Fördermöglichkeiten braucht, um Engagement zu sichern und weiterzuentwickeln. Die Fortbildung bot nicht nur fachliche Impulse, sondern eröffnete neue Perspektiven darauf, wie ländliche Regionen gestärkt werden können, durch Menschen, die sich kümmern, vernetzen und Veränderungen anstoßen.