Für individuelle Prävention fehlen Zeit, Geld und Wissen
Etwa jeder Dritte kümmert sich nicht um seine Gesundheit - die "Präventionsmuffel" treiben keinen Sport, achten nicht auf gesunde Ernährung und kümmern sich nicht um regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative infas-Umfrage unter 3.370 Bundesbürgern ab 16 Jahren im Auftrag der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände.
Jeder dritte Befragte gab an, nicht zu wissen, wie er Krankheiten vermeiden kann. Der Hälfte der Älteren über 65 Jahren und einem Drittel der Menschen unter 29 Jahren fehlen die notwendigen Informationen.
Bei den Gründen, warum die Befragten eher wenig für die Gesundheitsvorsorge tun, wird am häufigsten Zeitmangel angegeben. Fehlendes Geld gaben 41 Prozent der Frauen und 26 Prozent der Männer als Grund an. Vier von zehn Älteren wissen nicht, wo sie anfangen sollen, bei den Jüngeren sind es drei von zehn. Die Hälfte der Älteren gibt zudem an, körperlich zu eingeschränkt zu sein, als dass eine Krankheitsvorsorge möglich wäre.
Über die Konsequenzen aus der Befragung lässt sich trefflich streiten: Sind noch mehr Anstrengungen für Präventionsaufklärung und -angebote sinnvoll und nötig? Ein weiterer Beleg für die Notwendigkeit eines Präventionsgesetzes? Muss das Selbstbestimmungsrecht auf ungesunde Lebensweise von der Gesellschaft akzeptiert werden oder ist im Gegenteil die Gemeinschaft mehr gefordert, Hilfe zu leisten? Sind mehr Lebenswelt-orientierte Ansätze nötig, bei der Prävention und gesunde Lebensweisen stärker in den Alltag integriert werden?
Eine wichtige Form der gesellschaftlichen Unterstützung ist die Verbreitung von "Guter Praxis" der Gesundheitsförderung. Der Kooperationsverbund "Gesundheitsförderung bei sozial Benachteiligten" bietet auf dieser Website eine Datenbank mit solchen Beispielen guter Praxis, darunter zahlreiche Angebote, die besonders "niedrigschwellig" angelegt, das bedeutet leicht erreichbar für die jeweiligen Zielgruppen sind, und/oder an Lebenswelten orientieren (Setting-Ansatz).
Zu Beispielen Guter Praxis, die sich speziell durch Niedrigschwelligkeit auszeichnen
Zu Beispielen Guter Praxis, die setting-orientiert sind
Ergebnisse der Befragung als PDF (2 MB) von der ABDA-Webseite