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Aktiv für Gesundheit und Chancengleichheit

Bewegung als Investition in Gesundheit mit Frauen in schwierigen Lebenslagen

Annika Frahsa , Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Institut für Sportwissenschaft und Sport, AB Public Health und Bewegung
15.07.2012

Seit 2005 arbeitet das In­sti­tut für Sport­wis­sen­schaft und Sport (ISS) mit dem An­satz „Be­we­gung als In­ves­ti­ti­on in Ge­sund­heit (BIG)“ an der Schaf­fung und nachhaltigen In­sti­tu­ti­o­na­li­sie­rung adäquater Ge­sund­heits­för­de­rung durch Be­we­gung mit Frauen in schwierigen Le­bens­la­gen. Der BIG-An­satz wurde zur För­de­rung von Be­we­gung bei Frauen mit Migrationshintergrund, arbeitslosen Frauen, Frauen mit geringem Bildungsstatus, Emp­fän­ge­rin­nen von staatlichen Trans­ferleistungen, Frauen mit besonderem Armutsrisiko oder Alleinerziehenden zu­nächst mo­dell­haft in Erlangen, in den Settings Wohn­vier­tel, Sportverein und Be­trieb umgesetzt. Nach gelungenem Trans­fer des An­satzes auf weitere Kom­mu­nen neh­men ge­gen­wär­tig wö­chent­lich mehr als 800 Frauen an BIG-Aktivitäten an 10 Standorten in Deutsch­land (Bay­ern, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen) teil.

Mit einem so­wohl verhältnis- als auch verhaltenspräventiven An­satz will BIG die Chan­cen von Frauen verbessern, an den vielfältigen positiven Ef­fek­ten von Be­we­gung zu profitieren. Herzstück von BIG ist die Ko­o­pe­ra­ti­ve Pla­nung - ein systematischer und umfassender An­satz der Par­ti­zi­pa­ti­on. BIG-Aktivitäten wer­den da­bei ge­mein­sam mit Frauen in schwierigen Le­bens­la­gen und anderen Ex­per­ten aus den einbezogenen Settings geplant, umgesetzt und evaluiert.

Frauen wer­den in der Ko­o­pe­ra­ti­ven Pla­nung von Be­trof­fe­nen zu Be­tei­lig­ten - zu Mitentscheiderinnen und Mit­ar­bei­te­rin­nen im BIG-Ansatz. Sie sind u.a. entscheidende Ak­tiv­pos­ten für die Ge­win­nung von Teil­neh­me­rin­nen an den un­ter­schied­li­chen BIG-Maßnahmen. Ein zentrales Er­geb­nis der Be­din­gungs­ana­ly­se in der Ko­o­pe­ra­ti­ven Pla­nung ist bei­spiels­wei­se, dass die Frauen weniger an der Schaf­fung von Bewegungsmöglichkeiten im All­tag als an regelmäßigen Sportangeboten in­te­res­siert waren, die mit ihrer allgemei­nen Lebensführung vereinbar sind. Entscheidend war für die Inter­view­part­nerin­nen, dass die Sportangebote kos­ten­güns­tig und mit Kinderbetreuung verbunden sind. Auch wünschten sie sich Sport- und Bewegungsangebote in woh­nungs­nah­en Räumen (z.B. ei­ne Sporthalle ei­ner wohnortnahen Grund­schu­le). Aktivitäten rei­chen da­her von niedrigschwelligen Bewegungsprogrammen (z. B. Fit­ness­kur­se und Schwimm­kur­se) über Bewegungsgelegenheiten (z.B. Frauenbadezeiten, Ge­sund­heits­se­mi­nare, Fahrradlernkurse) bis hin zur Eta­blie­rung von Projektbüros vor Ort und Qualifizierung von Frauen in schwierigen Le­bens­la­gen zu Sportassistentinnen und Übungsleiterinnen.

BIG trägt durch die aktive Beteiligung zum individuellen Em­power­ment und der systematischen Er­wei­te­rung von Hand­lungs­mög­lich­kei­ten der Frauen bei. Veränderungen im Bewegungsver­hal­ten (z. B. An­stieg regelmäßiger mittelschwerer körperlicher Ak­ti­vi­tät), physiologische Effekte (Blutdrucksenkung und verbesserte Herz­fre­quenz­va­ria­bi­li­tät) so­wie verbesserte Be­we­gungs­kom­pe­ten­zen (Schwimmen ler­nen) konnten in einer umfassenden mul­ti­di­men­sio­na­len Eva­lu­a­ti­on nachgewiesen wer­den. Be­tei­lig­te Expert/-innen und Entscheidungsträger/-innen ent­wi­ckeln auf unterschiedlichen Ebe­nen Kapazitäten für Be­we­gungs­för­derung mit die­ser Ziel­grup­pe. Sie er­hal­ten Einblicke in die vielfältigen Barrieren und Ver­pflich­tun­gen der Frauen, ar­bei­ten in intersektoraler Ko­o­pe­ra­ti­on mit anderen Ein­rich­tung­en an der Über­win­dung die­ser und schaffen neue Strukturen für Ge­sund­heits­för­de­rung vor Ort (z.B. verbesserte Zugänge zu Bewegungsinfrastrukturen, An­pas­sung von Richt­li­nien zur Übungs­leiter­aus­bil­dung oder die Eta­blie­rung einer intersektoralen BIG-Koordinationsstelle in der Stadt­ver­wal­tung).

Aus den Er­fah­rung­en der vergangen zwei Jahre ist ein Handbuch zur ei­gen­stän­digen Um­set­zung des BIG-An­sat­zes auf kommunaler Ebe­ne erstellt und in der Pra­xis er­probt worden. Als Er­geb­nis steht interessierten Kom­mu­nen nun das BIG-Ma­nu­al als An­lei­tung für den Auf­bau geeigneter Strukturen und die Nut­zung er­folg­rei­cher Me­tho­den zur Ge­sund­heits­för­de­rung so­zi­al Benachteiligter zur Verfügung. Es kann wirk­sam da­bei helfen, die Ar­beit mit Menschen vor Ort ge­zielt zu struk­tu­rie­ren und weist Ge­sund­heits­för­de­rer auf Stolpersteine und mögliche Lösungswege hin. Das BIG-Ma­nu­al stellt die Kernelemente des BIG-An­satzes Schritt für Schritt knapp dar und veranschaulicht jeden Schritt mit zahlreichen Beispielen aus der Pra­xis. Ergänzend zum Ma­nu­al ste­hen Ar­beitshilfen mit nützlichem Wissen zu den einzelnen Um­set­zungsphasen zur Verfügung. Eine An­lei­tung zur Qualitätssicherung hilft da­rü­ber hinaus, die BIG-Ak­tivitäten von An­fang an zu do­ku­men­tie­ren und ei­gen­stän­dig auf ih­re Wirk­sam­keit zu prüfen. Das am ISS angesiedelte BIG-Kompetenzzentrum bietet ge­mein­sam mit der BarmerGEK (Partner im Ko­ope­ra­tions­ver­bund) bisherigen und neuen interessierten Kom­mu­nen und Organisationen aus der Be­we­gungs- und Ge­sund­heits­för­de­rung wis­sen­schaft­li­che Be­ra­tung und Wei­ter­bil­dung zur Qua­li­täts­si­che­rung in der Um­set­zung von BIG. Angewandte For­schung und praxisorientierte Eva­lu­a­ti­on tra­gen zur stän­di­gen Wei­ter­ent­wick­lung und Op­ti­mie­rung des BIG-An­satzes bei.

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  • Berlin

    Engagiert. Inklusiv. Ankommen.

    Kulturelle Teilhabe und freiwilliges Engagement als Schlüssel zur Integration für Menschen mit Fluchtgeschichte und Behinderung

    Der Verein KulturLeben Berlin – Schlüssel zur Kultur e.V. richtet im Rahmen der Veranstaltungen zum 15-jährigen Vereinsjubiläum den Fachtag "Engagiert. Inklusiv. Ankommen: Kulturelle Teilhabe und freiwilliges Engagement als Schlüssel zur Integration für Menschen mit Fluchtgeschichte und Behinderung" aus. Die Veranstaltung bringt internationale Vertreter*innen aus Wissenschaft, Politik, Kultur und Zivilgesellschaft zusammen, ebenso wie Akteur*innen aus Initiativen, Selbstorganisationen und migrantischen Communities. Ziel ist es, wissenschaftliche Erkenntnisse mit Praxiserfahrungen zu verknüpfen und tragfähige Perspektiven für die Zukunft zu entwickeln. Ein zentrales Thema des Fachtags ist die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Flucht- und Migrationsgeschichte und Behinderung.

    Neben Fachvorträgen und Impulsen im Plenum werden auch fünf parallel stattfindende Workshops für kleinere Diskussionsrunden angeboten. Das Programm des Fachtages, weitere Informationen sowie die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie hier.

    Kategorie: Fachtagung
    Veranstalter: KulturLeben Berlin – Schlüssel zur Kultur e.V.
  • Berlin

    Gesundheitsziele Konferenz 2025: Health in All Policies - Kooperation als Erfolgsfaktor

    Am 8. Dezember 2025 laden wir Sie herzlich in die Landesvertretung Brandenburg in Berlin ein, um gemeinsam die Zukunft der Präventionslandschaft in Deutschland zu gestalten. Die Konferenz bringt wichtige Akteur*innen aus Politik, Wissenschaft und Praxis zusammen, um neue Impulse für eine stärkere Verankerung von Gesundheit in allen Politikbereichen zu setzen. Dazu hält Ilka Wölfle (DSV Europa) einen Impuls zum Health in All Policies Ansatz im internationalen Vergleich. Außerdem wird der "Public Health Index - Gesundheitsschutz im internationalen Vergleich" des AOK-Bundesverbandes vorgestellt. Den Höhepunkt der Veranstaltung bildet die Podiumsdiskussion mit hochkarätigen Gäst*innen zur Zukunft der Präventionslandschaft in Deutschland. 

    Zudem erhalten Sie Einblicke in die aktuellen Arbeitsschwerpunkte des Forums Gesundheitsziele zu den Themen Einsamkeit, Gesundheit rund um die Geburt und die Aktualisierung der bisherigen Gesundheitsziele. Die Veranstaltung klingt bei einem Get-Together mit leichtem Catering aus und bietet Raum für Vernetzung und vertiefende Gespräche.

    Den Link zur Anmeldung finden Sie hier .

    Veranstalter: GVG e.V.
  • Hannover

    Wohl.Fühlen in herausfordernden Zeiten

    Präventionsimpulse für die teil- und vollstationäre Pflege

    Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und neuer gesundheitlicher Herausforderungen gewinnen Gesundheitsförderung und Prävention in Pflegeeinrichtungen mehr denn je an Bedeutung. Sie tragen dazu bei, die Lebensqualität der pflegebedürftigen Menschen zu verbessern, ihre Selbstständigkeit zu erhalten, den Pflegebedarf zu reduzieren und können das Gesundheitssystem entlasten.

    Im Mittelpunkt der Fachtagung stehen innovative Ansätze für Prävention und Gesundheitsförderung in der teil- und vollstationären Pflege. Freuen Sie sich auf praxisnahe Impulse und interaktive Workshops zu aktuellen Themen wie Selbstfürsorge und Stressmanagement im Pflegealltag sowie den gesundheitlichen Folgen des Klimawandels und Nachhaltigkeit. Weitere Schwerpunkte sind Ernährung, Gewaltprävention, Bewegung und die Stärkung des psychosozialen Wohlbefindens.

    Eingeladen sind Pflege- und Betreuungskräfte, Leitungs- und Führungskräfte, Praxisanleitende, Auszubildende, Studierende, Träger und alle weiteren Interessierten.

    Die Veranstaltung bildet den Abschluss des Projekts Wohl.Fühlen – Klima und Gesundheit, einer Kooperation der LVG & AFS, der BARMER und der Hochschule Hannover.

    Kategorie: Veranstaltung
    Veranstalter: Landesvereinigung für Gesundheit und Alademie für Sozialmedizin Niedersachsen Bremen e. V.

… weitere Termine

Leitfaden zur Erstellung von Artikeln

Reichen Sie gern Ihren Artikel zur soziallagenbezogenen Gesundheitsförderung bei der Geschäftsstelle des Kooperationsverbundes ein! Für die Erstellung eines Artikels finden Sie hier einen Leitfaden mit unseren formalen und inhaltlichen Anforderungen.  

Ansprechpersonen

Die Geschäftsstelle des Kooperationsverbundes Gesundheitliche Chancengleichheit erreichen Sie jederzeit hier.

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Informationen über aktuelle Ent­wick­lung­en in der so­zi­al­la­gen­be­zoge­nen Ge­sund­heits­för­de­rung, neue An­ge­bo­te "Guter Pra­xis" so­wie über Ver­an­stal­tung­en, Wett­be­wer­be und Li­te­ra­tur zu diesem The­ma. Ent­wick­lung­en im Ko­o­pe­ra­ti­ons­ver­bund und Neu­ig­keit­en auf der Internetplattform wer­den eben­falls vorgestellt.

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